Regionalbanken am Limit: Wird die Fed-Zinserhöhung zur Zerreißprobe?

 | 03.05.2023 14:56

Zinserhöhungen bergen immer ein Risiko für die Wirtschaft, aber das Risiko ist in einer Zeit, in der die Turbulenzen im Bankensektor wieder aufleben, ungleich höher als sonst. Nichtsdestotrotz erwarten die Märkte, dass die Fed auf ihrer heutigen Sitzung erneut die Kreditkosten anheben wird.

Die Fed-Funds-Futures preisen heute Morgen laut CME-Daten eine 90 %ige Wahrscheinlichkeit für eine weitere Erhöhung um einen Viertelpunkt ein. Sollte sich dies bestätigen, steigt der Leitzins in einen Zielkorridor von 5,0 % bis 5,25 % und damit auf den höchsten Stand seit 2007.

Es gibt auch Stimmen, die meinen, dass die heute erwartete Zinserhöhung die letzte in diesem Zinszyklus sein dürfte. Der ehemalige Fed-Vize Richard Clarida plädiert für genau das. Er sagte:

"Ich würde eine Pause signalisieren".

Die vom Markt für Staatsanleihen implizierte Prognose für die Fed Funds Rate deckt sich mit dieser Aussage. Die Zweijahresrenditen, die als besonders zinsempfindlich gelten, notieren weiterhin deutlich unter dem Fed-Leitzins, ein Zeichen dafür, dass der Markt davon ausgeht, dass der Zins seinen Höhepunkt bereits erreicht hat und in naher Zukunft sinken wird.

Vor einigen Monaten prognostizierten die Treasuries dasselbe, nur um angesichts weiterer Zinserhöhungen die impliziten Prognosen zu korrigieren. Wird es dieses Mal anders sein? Das Ausmaß der impliziten Prognose (über die Größe des Spreads) deutet zumindest darauf hin.