RBNZ-Entscheidung im Fokus, Abe bereit, Unternehmenssteuern zu senken

 | 09.09.2015 14:03

Die RBNZ vor Leitzinssenkung um 25 Basispunkte auf 2,75% (von Arnaud Masset)

Die Reserve Bank of New Zealand wird wohl ihre Geldpolitik zum dritten Mal dieses Jahr lockern. Die RBNZ wird ihren offiziellen Leitzins um weitere 25 Basispunkte auf 2,75% senken und dabei wird es sich wohl kaum um die letzte Zinssenkung 2015 handeln, da die Wirtschaft die Verlangsamung der globalen Nachfrage und vor allem der in China zu spüren bekommt. Zudem ist die Gesamtinflation weiter weit weg von ihrem Ziel bei 2%, da die Abwertung des neuseeländischen Dollars durch den Zusammenbruch der Rohstoffpreise ausgeglichen wurde. Wir glauben, dass die RBNZ den Leitzins sogar noch weiter als auf 2,75% senken wird, um den Kiwi weiter zu schwächen, vor allem da die Auswirkungen dieser Zinssenkungen auf den Wohnungsmarkt durch die Änderungen an den Vorschriften für den Beleihungsauslauf gesenkt werden und durch die Mindesteinzahlungsgrenze für Anleger in Auckland.

Wir glauben, dass die jüngste Erholung beim NZD/USD kurzlebig sein wird und dass der Kiwi gegenüber dem Greenback weiter fallen wird, sobald die Händler damit beginnen werden, die anstehenden Zinssenkungen einzupreisen.

Shinzo Abe verpflichtet sich zur Senkung der Unternehmenssteuern (von Yann Quelenn)

Bei einer Veranstaltung gestern in Tokio erklärte der japanische Premierminister Shinzo Abe, dass der effektive Unternehmenssteuersatz von ca. 35% bis nächstes Jahr um mindestens 3,3% gesenkt werden wird. Abe sagte, dass er bereit sei, "darüber hinauszugehen, wenn das möglich ist". In der Tat bringen die "Abenomics" aktuell nicht die erwarteten Ergebnisse. Die Verbraucherausgaben sind sehr niedrig und das Land kämpft darmit, einen Zeitraum von 20 Jahren Deflation hinter sich zu lassen. Wir denken, dass Abe nur versucht, andere Wege zu finden, die japanische Wirtschaft zu stimulieren, da die "Abenomics" keine ausreichenden Ergebnisse bringen. Am Dienstag lag die endgültige Zahl des BIPs für das zweite Quartal bei -0,3% im Quartalsvergleich, 0,1% besser als der vorherige Wert. Darüber hinaus ist der annualisierte BIP-Deflator von seinem ersten Wert bei 1,6% auf 1,5% zurückgegangen. Die Preise steigen weiter, aber anscheinend langsamer.

Wir denken, dass die japanische Wirtschaftsstärke ein ernsthaftes Problem ist. Trotz allen Maßnahmen durch die "Abenomics" - insbesondere der Wasserfall beim Geld - gibt es bei der Inflation keinen Anstieg. Das Inflationsziel der Bank of Japan von 2% liegt weiter in weiter Ferne. Governor Kuroda von der BoJ begrüßte, dass die Mitarbeiter der Zentralbank bei ihrer Meinung blieben und die Geschwindigkeit der Anleihenkäufe nicht erhöht haben. Wir bleiben zum USD/JPY bullisch. In den letzten paar Wochen hat der Yen an Stärke gewonnen, da die Märkte eine spätere Zinserhöhung einpreisen. Shinzo Abe hat nicht mehr viele Pfeiler übrig. Es gibt keinen klaren Weg zur Erholung. 122 scheint ein angemessenes Ziel.

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Gegenwind für China (von Peter Rosenstreich)

Die schlechten Nachrichten belasten China weiter. Der Handelsbericht für China für August zeigte eine weitere Verlangsamung, da die Exporte und Importe geschrumpft sind. Das kommt direkt nach den schwachen PMI. Mit Abwärtsdruck aufgrund des Überangebots am Wohnungsmarkt, hohen Schulden und einer schwachen Verbrauchernachfrage sieht das kurzfristige Wachstum schwach aus. Die Erwartung an strukturelle Veränderungen zur Neugewichtung der chinesischen Wirtschaft, wie eine Senkung des Marktzugangs für ausländische und private Unternehmen, sind fehl am Platz. Aktuell braucht China eine starke zentrale Regierung und nicht Marktbestimmung. Wir gehen von einer weiteren Senkung der Benchmark um 25 Basispunkte aus und von einer Senkung um 100 Basispunkte beim Mindestreservesatz, zusammen mit weiteren Reformen.