RBA lässt Zinsen unverändert, Arbeitslosigkeit in NZ steigt

 | 03.11.2015 13:45

Neuseeland: Warten auf den Stellenbericht (von Arnaud Masset)

Das neuseeländische Statistikamt wird heute Nacht (GMT 21:45) den Stellenbericht für das 3. Quartal veröffentlichen. Laut einer Bloomberg-Umfrage sollte die Arbeitslosenquote für das Juni-Quartal 6% erreicht haben, von 5,9% im Vorquartal. Die Beschäftigungsquote wird wohl stabil bei 69,3% bleiben, während die Beschäftigungsveränderung im Quartalsvergleich um 0,4% steigen sollte, gegenüber dem vorherigen Wert von 0,3% im Quartalsvergleich. Wir gehen davon aus, dass der Bericht unsere Ansicht von einem harten Sommer für die Kiwi-Wirtschaft bestätigen wird, in dem die globalen Milchpreise eingebrochen sind und man insgesamt niedrigere Rohstoffpreise sah. Die schwächere chinesische Nachfrage hat die Kiwi-Bauern enorm getroffen, die ihre Erlöse dahin schmelzen sahen, sodass viele gezwungen waren, ihr Geschäft aufzugeben.

Der Lohndruck baut sich weiter auf, aber mit moderater Geschwindigkeit. Die durchschnittlichen Stundenlöhne dürften wohl im Quartalsvergleich um 1,1% zugelegt haben gegenüber 1,2% im März-Quartal. Dies hilft der RBNZ bei ihrem Kampf gegen die niedrige Inflation nicht. Gouverneur Wheeler kämpft darum, den Preisindex wieder in den Zielbereich von 1-3% zu bringen. Wir erwarten eine Senkung des Tagesgeldsatzes im Dezember, weshalb wir bei unserer bärischen Meinung zum neuseeländischen Dollar bleiben.

Goldlöckchen-Wirtschaft (von Peter Rosenstreich)

Die heutigen Ereignisse haben die "Goldlocken"-Bedingungen weiter unterstützt und die Risikobereitschaft erhöht. In Australien hat die RBA die Zinsen unverändert bei 2% belassen und sagte, dass die aktuelle Währungspolitik "ziemlich akkommodierend" sei. Der Markt hatte eine Zinssenkung mit einer Wahrscheinlichkeit von 50% eingepreist, unterstützt durch schwache CPI-Zahlen (wir gingen von keiner Zinsveränderung aus, siehe SQB, Wöchentlicher Marktausblick). Der Begleitkommentar bot die klassische "Goldlocken"-Ausbalancierung, nämlich, dass die Zentralbank zu einer Zinssenkung bereit sei, doch das dies nicht sofort sein müsse. Der Ton des Statements lässt vermuten, dass die Wachstumsprognosen doch nicht so düster sind, wie einige wohl vorhergesehen hatten. Insgesamt wies der Inflationsausblick einen zurückhaltenden Ton auf: "Der Inflationsausblick bietet Gelegenheit für eine weitere Lockerungspolitik, sofern dies angemessen die Nachfrage unterstützen sollte". Der Markt reagierte schnell, denn das Vorderende der AUD-Zinskurve stieg, was eine Chance von weniger als 30% für eine Zinsänderung um 25 Basispunkte in 2015 andeutet. Verstärkt durch einen Short-Squeeze ist der AUD/USD um 0,5% auf 0,7219 gestiegen und hat den gleitenden 65-Tagesdurchschnitt bei 0,7179 und einen geringeren Widerstand bei 0,7205 überwunden. Zudem wurde das risikofreundliche Umfeld durch Veröffentlichungen unterstützt, die zeigten, dass der neuseeländische Rohstoffpreisindex im Oktober um 6,9% zugelegt hat. Die regionalen asiatischen Aktienindizes erholten sich, wobei der Hang Seng um 0,94% gestiegen ist und der Shanghai Composite um 1,42% (der Nikkei war wegen eines japanischen Feiertags geschlossen). Für die Zukunft gehen wir davon aus, dass die RBA ihre Inflationsprognosen nach unten revidieren, doch an ihren Wachstumsprognosen festhalten wird. Erwartungen an eine Zinssenkung sollten das Potential des AUD begrenzen. Wir sind der Meinung, dass weitere Anreize aus China das Wachstum stabilisieren sollten und dass weitere Lockerungsmaßnahmen der BoJ im Januar die regionalen Wirtschaften einschließlich Australien unterstützen werden.

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