QSC – Aktie sendet wieder erste bullishe Signale

 | 11.11.2015 16:52

Die QSC AG (DE:QSCG) (WKN: 513700), Anbieter von Informationstechnologie- und Telekommunikations-Services, kommt bei der Kostenreduzierung gut voran. Durch das Ende Februar 2015 eingeleitete Programm summierten sich die Einsparungen zum 30. Juni 2015 bereits auf über 4 Mio. Euro. Rund 60% davon sind eine Folge des angelaufenen Personalabbaus (wir berichteten: „QSC AG – Kaufen bei bullischen Chartsignalen“). Weitere Vereinbarungen mit 180 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern über eine Beendigung ihrer Beschäftigungsverhältnisse liegen bereits vor. Insgesamt plant QSC bis Ende 2016 den Abbau von rund 350 Stellen.
h5 Sinkender Umsatz, steigender Auftragseingang/h5

Der Umsatz reduzierte sich im zweiten Quartal 2015 erwartungsgemäß auf 100,9 Mio. Euro, nach 109,4 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum. Dank Aufträgen von Neukunden und Verlängerungen von laufenden Verträgen stieg der Auftragseingang in dem Quartal dafür auf 55,6 Mio. Euro, nach 23,6 Mio. Euro im zweiten Quartal 2014.
Der Bruttogewinn verbesserte sich in den Zeitraum zum zweiten Mal in Folge und erreichte 27,2 Mio. Euro. Das EBITDA stieg gegenüber dem ersten Quartal 2015 um 1,5 Mio. Euro auf 10,6 Mio. Euro, das EBIT um 0,8 Mio. Euro auf -2,2 Mio. Euro und das Konzernergebnis um 0,7 Mio. Euro auf -2,7 Mio. Euro.

h5 Prognose für das Gesamtjahr 2015 angehoben/h5

QSC bekräftigte mit Veröffentlichung des Berichts für das zweite Quartal die Prognose für das Gesamtjahr 2015: Das Unternehmen erwartete einen Umsatz von mehr als 400 Mio. Euro, ein EBITDA von mehr als 40 Mio. Euro und einen positiven Free Cashflow. Am 18. August folgte dann eine Anpassung dieser Werte – erfreulicherweise nach oben. Das Unternehmen erwartet nun ein EBITDA von mehr als 42 Millionen Euro und einen Free Cashflow von mehr als 5 Millionen Euro bei einem Umsatz von mehr als 400 Millionen Euro. Maßgeblichen Anteil an der höheren Ertrags- und Finanzkraft hat die konsequente Umsetzung des Programms zur Kostenreduzierung.

h5 Dividende in Frage gestellt/h5

Etwas negativer waren dagegen die Aussagen des amtierenden Finanzvorstands Stefan Baustert in einem Interview mit der Börsen-Zeitung. Demnach rechnet er 2016 zwar mit der Rückkehr in die Gewinnzone, das laufende Jahr werde aber noch von rund 50 Mio. Euro Abschreibungen auf telekomlastiges Equipment belastet. Daher stellte Baustert das bisher so feste Bekenntnis zur Dividendenzahlung zumindest für das laufende Jahr in Frage. Zudem sei die Ebitda-Marge von zuletzt 10,5% noch ausbaufähig. Mittelfristig solle es in Richtung 15% gehen, so der CFO. Von Mitte oder Ende 2016 an will QSC auch wieder über Zukäufe nachdenken.

h5 Fundamentale Bewertung mit Licht und Schatten/h5
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Insgesamt zeigen sich bei der Betrachtung des Unternehmens Licht und Schatten. Einerseits sind die Kosten hoch, die Umsätze sinken, das Unternehmen schreibt Verluste und die Dividende steht auf dem Prüfstand. Andererseits sinken die Kosten und der Auftragseingang steigt, womit für 2016 bereits Gewinne in Aussicht stehen.

QSC war schon mehrfach Thema im Geldanlage-Brief. Unter der Überschrift „QSC AG – Nach 70% Kursrückgang einsteigen?“ schrieben wir am 05.11.2014 zum Beispiel, dass eine Marktkapitalisierung von 181 Mio. Euro unter anderem einem Cash-Berg in Höhe von fast 176,5 Mio. Euro gegenüberstand (Liquidität am 30.06.2014 durch Aufnahme eines Schuldscheindarlehens über 150 Millionen Euro QSC im zweiten Quartal 2014). Alleine das Eigenkapital deckte mit 177,5 Mio. Euro (Stand: 30.06.2014) fast den kompletten Marktwert ab. Und bei einem geplanten 2014er Umsatz von mindestens 430 Millionen Euro lag das Kurs-Umsatz-Verhältnis (KUV) nur bei 0,42.

Bei unserer bislang letzten QSC-Analyse vom 29.07.2015 (siehe „QSC AG – Kaufen bei bullischen Chartsignalen“) griffen wir diese Fakten noch einmal auf, berichteten über einen Kursanstieg von 1,464 Euro (05.11.2015) auf im Hoch 2,30 Euro und rieten bei einem Kurs von etwas mehr als 1,80 Euro von einem Neueinstieg ab. „Erst ein bullischer Ausbruch aus der Seitwärtsrange würde das Chartbild deutlich aufhellen“, hieß es in der Analyse.