Investing.com | 01.04.2019 09:50
Es gibt kaum Zweifel, zu Bloombergs Kommentar, dass das erste Quartal für Rohstoffe kaum zu überbieten sein wird. Was vielleicht besser zutrifft ist der Aphorismus vom britischen Fußballer Bill Shankly: “Ziele auf den Himmel und Du erreichst die Decke. Ziele auf die Decke und Du bleibst am Boden.”
Das fasst im wesentlichen Saudi-Arabiens Position zusammen. Als das Königreich sich bewusst ist, dass sein Vorhaben von 80 USD und höher für Öl zum Preis der Zerstörung der Nachfrage kommen könnte und ihm scharfer Widerstand von US-Präsident Donald Trump entgegenläuft, hat Riad seine Erwartungen auf eher erreichbare 70 USD das Fass heruntergeschraubt—obwohl es mindestens 20% mehr für sein Rohöl braucht, um einen ausgeglichenen Staatshaushalt hinzubekommen.
h3 Überzogene Erwartungen an die Nachfrage/h3Als die ersten drei Monate in 2019 sich als das beste Quartal in drei Jahren für Rohstoffe erwiesen, scheint es, dass nicht nur Öl mit seinem 32 prozentigen Zugewinn, Probleme haben könnte, diese phänomenale Entwicklung zu wiederholen. Um mit dem Preissprung von 42% bei US-Benzin, 26% bei magerem Schweinefleisch und 22% bei Nickel mithalten zu können, könnten überzogene Erwartungen an die Nachfrage gestellt werden, bedenkt man das ins Stocken geratene Wirtschaftswachstum in den USA und China, den beiden größten Verbraucherländern der Welt.
Sogar die Zielvorstellung der Goldfans im zweiten Quartal einen Anlauf auf die 1.400 USD die Feinunze zu machen, könnte ins Wasser fallen, sollte wieder neues Leben in die Aktienrallye an der Wall Street kommen.
Eine monatliche Umfrage von Reuters unter Ökonomen und Analysten aus der letzten Woche, sagte voraus, dass Brent, der Benchmark für den globalen Ölmarkt, in 2019 einen Durchschnittspreis von 67,12 USD erzielen wird, was etwa 1% über dem Wert der vorangegangenen Umfrage liegt, bei der 66,44 USD prognostiziert wurden. Das sieht nicht übermäßig vielversprechend aus für das Preisziel, das sich die Saudis gesetzt haben.
h3 Positiver Start ins Q2, aber wie lange noch?/h3Im Einklang mit ihrem Schwung vom Q1 sind Öl und die meisten anderen Rohstoffe am Montagmorgen in Asien positiv in den April gestartet, wobei die Aussicht auf weitere Produktionssenkungen der Saudis halfen und die wieder positive Zinsstrukturkurve in den USA.
Aber nur wenige wetten auf ein weiteres Quartal mit außerordentlichen Gewinnen – nicht zuletzt beim Rohöl, wo Riad den Erwartungen nach, Trumps Entschlossenheit zu spüren bekommen wird, die Benzinpreise an den Tankstellen im langen Anlauf zu den Wahlen im nächsten Jahr eher niedrig zu halten.
Scott Shelton, Broker von Energiefutures bei ICAP) aus Durham in North Carolina, zählt zu den Pessimisten, trotz der Daten vom Freitag, denen nach Hedgefonds und andere Geldmanager ihre bullischen Wetten auf US-Rohöl auf ihre höchsten Niveaus in mehr fünf Monaten angehoben haben.
h3 Öl im Preiskorridor gefangen/h3Shelton wörtlich:
“Ich denke, dass die generelle Skepsis ist, dass wir in einem Bereich gefangen sind, wo WTI bei 60 USD verkauft wird und Brent bei 65-70 USD, während 50 USD bei WTI den Boden bildet und 55 USD bei Brent.”
“Ich halte an meiner Meinung fest, dass keine echten Investoren an einer Long-Position im Ölmarkt interessiert sind. Während die Stärke eindrucksvoll gewesen ist, war sie eher eine Funktion von Spread-Stärke denn Preisstärke.”
Shelton sagte, dass Übertragsmomentum vom Q1 könnte zu “einer Menge von Erwartungskäufen” am Frontende von WTI und Brent führen, was in einer Woge Kurserhöhungen bei den Frontkontrakten in beiden Sorten über die nächsten Wochen hin führen könnte, als Investoren die Chance zur Optimierung von Rollgewinnen sehen.
Aber, fügt er an, “wenn das vorbei ist, sehe ich keine Langzeitkäufer für Rohöl”.
US-Sanktionen auf venezolanisches Öl dürften eine große Unbekannte in der globalen Versorgungslage bleiben, genau wie Trumps Freistellungen für Käufer iranischen Öls, die im Mai zu Erneuerung anstehen.
Die New Yorker Beratungsfirma Energy Intelligence sagte, dass China Trump schon jetzt vor seiner Entscheidung zu den Sanktionen im Zusammenhang mit den beiden Ländern trotzt, indem es im Februar 35% mehr iranisches Öl und weitere 532.000 Fass aus Venezuela importierte.
h3 Trump wird die Saudis wahrscheinlich daran hindern, sich durchzusetzen/h3Shelton sagte, er habe keine Illusionen darüber, was der Präsident tun wird, wenn er die Wahl zwischen billigerem Öl oder schärferen Sanktionen gegen Teheran hat “als die kommenden US-Wahlen weitaus wichtiger sind, als Irans nukleare Fähigkeiten”.
Bloombergs Ölkommentator Julian Lee sagte, dass mit Trump erneuten Forderungen auf Twitter der letzten Woche, dass die OPEC die Produktion anheben solle, ist der Präsident wieder dabei, den de facto Anführer der Gruppe unter Druck zu setzen und er wird wahrscheinlich seinen Willen haben.
Lee schreibt:
“Was auch immer passiert, die Ölförderung Saudi-Arabiens wird wahrscheinlich ab nächstem Monat wieder ansteigen, als die heimische Nachfrage mit den steigenden Temperaturen zunimmt, selbst wenn das Königreich weiter eine Politik der Verknappung vertritt.”
“Da sie mehr als notwendig in den ersten drei Monaten des Jahres getan haben, besitzen die Saudis mehr Flexibilität die Förderung jetzt zu erhöhen, sollte der politische Druck aus Washington zu stark werden, um ihn zu ignorieren.”
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