Fazit zur Berichtssaison: Viele US-Unternehmen haben noch einen langen, steinigen Weg vor sich

 | 13.05.2020 16:55

Als die Gewinnsaison für das erste Quartal 2020 fast vorbei ist, wird klar, dass die Führungskräfte einiger der größten US-Unternehmen angesichts der anhaltenden COVID-19-Pandemie, die die Weltwirtschaft weiter in Mitleidenschaft zieht, nicht vorhersagen können, wie sich die Geschäftszahlen in der Zukunft entwickeln werden.

Selbst wenn es mal einen Richtungsausblick von einem mutigen Manager gibt, deuteten er einen schmerzhaften Weg zur Erholung an - etwas anderes als das V-förmige Zurückschnappen, auf das so viele Anleger ihre Hoffnungen setzen. Analysen der Federal Reserve aus diesem Monat, die durchgeführt wurden, um die Auswirkungen der virusbedingten Geschäftsausfälle auf die Firmenergebnisse zu verstehen, ergaben, dass Unternehmen in Bezug auf die Zukunft noch vorsichtiger sind als in der Finanzkrise 2008.

Etwa 42% der amerikanischen Nichtfinanz-Unternehmen erwägen Kürzungen bei Investitionen, 27% diskutieren die Höhe und ihre Fähigkeit zu Dividendenausschüttungen und 17% konzentrieren sich auf die Inanspruchnahme ihrer Kreditlinien, schlussfolgern die Ökonomen Andrew Y. Chen und Jie Yang. Auf dem Höhepunkt der letzten Rezession lagen die Zahlen bei 25%, 11% bzw. 7%.

„Der dramatische Anstieg des Anteils der Unternehmen, die diese Maßnahmen ergreifen, zeigt, dass die Finanzsorgen während des Covid-19-Ausbruchs noch schwerwiegender sind als in 2008“, schreiben sie.

Die Ergebnisse der großen amerikanischen Technologieunternehmen im ersten Quartal zeigten, dass es im System zu hohe Unsicherheiten gibt, um ein klares Bild über das künftige Wachstum und die Rentabilität abzugeben.

h3 Wirtschaftliche Unsicherheit auf historischem Niveau/h3

Der Online-Handelsgigant Amazon (NASDAQ:AMZN) ist mit einer Kosteneskalation konfrontiert, obwohl sein Wachstum bei der Anzahl der in seinem Netzwerk verkauften Artikel auf den höchsten Stand seit acht Jahren gestiegen ist, als er Waren inmitten von Sperren liefert und gleichzeitig versucht, die Tausenden von Arbeitern vor dem Virus zu bewahren.

Während der Ergebniskonferenz nach dem Bericht vom 23. April warnte das Unternehmen, dass es im laufenden Quartal 1,5 Milliarden US-Dollar verlieren könnte. "Wenn Sie ein Anteilseigner von Amazon sind, möchten Sie vielleicht einen Stuhl nehmen", sagte Jeff Bezos, der Firmenchef.

Angesichts der historischen wirtschaftlichen Unsicherheit und der schlechten Verkaufsaussichten für seine iPhones gab Apple (NASDAQ:AAPL) keine Prognose für das laufende Quartal ab. Dies zum ersten Mal seit es Ende 2003 begann, eine konkrete Umsatzprognose zu veröffentlichen.

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Ungeachtet der düsteren wirtschaftlichen Lage durch das Virus, gewannen einige wenige Technologieunternehmen an Boden, da wachsende Online-Einkäufe, Nutzung von sozialen Medien und Fernarbeit für Mitarbeiter ihren Marktvorsprung stärkten.