Geldanlage- Brief | 19.02.2016 10:27
Geschäftstätigkeit!
Die Die ProSiebenSat.1 Media (DE:PSMGn) zählt zu den führenden europäischen Medienkonzernen. Das Kerngeschäft besteht aus Free-TV, welches sich aus den Werbeeinnahmen finanziert. Mehr als 42 Mio. Haushalte im deutschsprachigen Raum erreicht dadurch der Anbieter. Die verschiedenen Programme der Sender SAT.1, ProSieben, SAT.1 Gold, sixx, kabel eins und ProSieben MAXX zielen darauf ab, alle kommerziell relevanten Zielgruppen im deutschsprachigen Raum zu erreichen.
Die Produktion von TV-Programmen übernimmt dabei Red Arrow Entertainment. Die produzierten Formate werden dann auch an andere Fernsehsender weltweit verkauft.
Der Konzern ist zudem im Internet Deutschlands führender Bewegtbild-Vermarkter und erreicht über 30 Mio. digitale Nutzer. Im Angebot befinden sich maxdome, Studio71 oder der 7TV App auch on demand.
Nur 750 Mio. Euro Eigenkapital!
Die Netto-Finanzverschuldung belief sich zum 30.09.2015 auf knapp 2 Mrd. Euro; ein Anstieg um rund 200 Mio. Euro im Vergleich zum Vorjahreswert. Hintergrund für den Anstieg sind Kaufpreiszahlungen für getätigte Akquisitionen sowie die im Juni 2015 ausgeschüttete Dividende von rund 650 Mio. Euro. Das Eigenkapital belief sich zum 30.09.2015 auf 750 Mio. Euro, die Eigenkapitalquote auf schwache 16,5%. Bei einem Börsenwert von knapp 10 Mrd. Euro liegt damit das Kurs-Buchwert-Verhältnis bei 13.
Einschätzung
Die hohe Bewertung zum Buchwert rechtfertigt der Kapitalmarkt derzeit offensichtlich mit der hohen Profitabilität und der attraktiven Dividendenpolitik. Allerdings spricht vieles dafür, dass es in diesem Jahr zu einer deutlichen Korrektur an den Kapitalmärkten kommen könnte. Sollte dieses Szenario eintreten, wäre der MDAX-Wert ein riskantes Unterfangen: Bereits in den Baissephasen 2001 bis 2003 brach der Medientitel von 35 auf 5 Euro ein und von 2007 bis 2009 gar von 30 Euro auf 1 Euro. Die Wertverluste von den Höchstkursen zu den Tiefstkursen in den Korrekturjahren lagen damit bei 85-97%.
Bei ProSiebenSat.1 Media liegen im Falle einer Konjunkturabschwächung zwei Risikofaktoren vor: Zum einen der hohe Verschuldungsgrad und zum anderen, da es sich um einen von den Werbeeinnahmen abhängigen Medientitel handelt.
Fazit
Solange die Gewinne herhalten, könnte die Aktie das hohe Kursniveau beibehalten. Der Blick auf den derzeitigen Buchwert je Aktie von 3,4 Euro verdeutlicht aber ebenso das hohe Verlustrisiko! Finger weg!
(Quelle: Geldanlage-Brief vom 17.02.2016, Autor: Christian Lohmer)
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