ProSieben vor der Hauptversammlung und nach dem Einstieg Berlusconis - Wo geht die Reise hin?

 | 03.06.2019 09:26

Am 12. Juni 2019 findet bei ProSieben die ordentliche Hauptversammlung statt. Nach der bereits seit 4 Jahren andauernden Abwärtsbewegung mit bis zu ~70% Verlusten könnte durchaus etwas Schwung in die gescholtene Aktie kommen.

Der Einstieg von Berlusconis Mediaset Konzern sorgte kurzfristig für Aufbäumen, allerdings bisher noch nicht nachhaltig.

Doch nicht nur der Einstieg des italienischen Investors sorgen für leichten Optimismus.

h2 ProSieben teil der europaweiten Fernseh Allianz (DE:ALVG)/h2

MediaSet (MI:MS) ist mit 330 Millionen oder 9,6% Anteilen bei ProSieben (DE:PSMGn) eingestiegen. Beide Konzerne betonen die freundlich gesonnene Allianz. Seitens ProSieben wird dieses Investment als Vertrauensbeweis der auferlegten Strategie angesehen.Mittels dieser, soll näher an die Streaming Marktführer Netflix (NASDAQ:NFLX) und Amazon (NASDAQ:AMZN) herangerückt werden.

Gedanken hin zu einer Übernahme werden aktuell von beiden Seiten, unter Hinweis auf die Idee der europaweiten Fernseh Allianz dementiert. Beide Seiten arbeiten operativ bereits seit längerem zusammen.

Aller Aussagen zum Trotz ist dennoch Vorsicht geboten, denn angeblich hat Fininvest (Berlusconi-Holding), laut Marco Giordani (Finanz Vorstand der MediaSet), als 44% iger Anteilseigner des Mediasat Konzerns Möglichkeiten Finanzmittel für Übernahmen in Höhe von 1 Milliarde Euro aufnehmen zu können.

h2 Solide Finanzzahlen bei ProSieben/h2

Die Kursentwicklung von ProSieben innerhalb der letzten 6 Monate von -18% fällt bei ProSieben etwas aus dem Raster, denn die Finanzzahlen sind durchaus in Ordnung.

Positiv zu erwähnen sind die Zahlen der ProSieben Gruppe, die im Mai veröffentlicht wurden. Der Gewinn pro Aktie wurde im Q1 2019 quasi auf ~1 € pro Aktie verdoppelt. Man darf also gespannt sein, wie die Dividendenausschüttung auf der Hauptversammlung ausfallen wird.

Qualitativ gesehen scheint die ProSieben Aktie auf den ersten Blick mit KGV von ~15,5 leicht überbewertet. Der zweite Blick relativiert dies sehr schnell, unter Zuhilfenahgme des Branchendurchschnitts als Vergleich. Dieser liegt aktuell bei 28,8 wesentlich höher.

Hinzu kommt, dass die Rentabilität bzw. die Ertragskraft als sehr solide interpretiert werden darf. Belege dafür liefern eine Eigenkapitalrendite mit ~18% sowie die EBIT Marge von ~10%.

Seit dem Hoch der Aktie bei rund 51 € hat ProSieben ~70% des damalig notierten Wert des Unternehmens eingebüßt. Dieser Hintergrund zusammen mit der Beachtung der wirtschaftlichen Faktoren inklusive optimierter Strategie, ergibt durchaus Potenzial für steigende Preise.