Prognosen zur Politik von EZB und BoJ

 | 27.08.2014 14:08

Europa

Die eingehenden Daten, vor allem die aus Deutschland, haben unsere Erwartungen verstärkt, dass die EZB quantitative Lockerungsmaßnahmen ergreifen wird. Die Erholung in der Eurozone hat nachgelassen und das Abwärtsrisiko für die Wirtschaft nimmt zu. Inzwischen bleibt der EURO stark und es baut sich disinflationärer Druck auf. Wir könnten ein 1 Billionen schweres QE-Programm sehen, aufgeteilt in einem Verhältnis von 60/40 auf den öffentlichen/privaten Sektor, wobei die Möglichkeit besteht, dass später die Devisenkurse in Angriff genommen werden. Erwartungen, dass die Maßnahmen im Juni die Finanzierungsbedingungen erleichtern werden, und Erwartungen an solide Gebote für die TLTROs im September und Dezember lassen vermuten, dass bei der Sitzung am 4. September keine Maßnahmen ergriffen werden.

Japan

Logische Denkansätze, dass die Umsatzsteuererhöhung vom April das Kaufverhalten der Verbraucher extrem beeinflusst haben könnte, stehen weiterhin zur Diskussion. Die Meinungen zu den wirtschaftlichen Auswirkungen der Verbrauchssteuererhöhung gehen klar auseinander, was wiederum dazu führt, dass auch die Erwartungen an die Geldpolitik unterschiedlich sind. Die vor kurzem gemäßigt klingende Rede von Kuroda von der BoJ scheint ein Bekenntnis zu zeigen, für "einige Zeit" an der aggressiven Geldpolitik festzuhalten, um eine japanische Deflation zu umgehen. Es herrscht nun jedoch Konsens über die Form von möglichen zusätzlichen Maßnahmen, und wann und ob diese durchgeführt werden. Dies ist ein besonderer Schwerpunkt für die Wirtschaftsindikatoren in dieser Woche. Laut Abe bleiben die Exportvolumen trotz des schwächeren JPY niedrig. Ein Teil des Problems liegt in einem Wechsel der japanischen Exporte von Verbrauchsgütern hin zu Industriegütern. Dies macht die japanischen Exporte für die Hersteller weniger anfällig für Preisänderungen als die Verbraucher, die durch niedrigere Preise zum Kauf angeregt werden.