Stockstreet GmbH | 01.11.2018 09:56
Inzwischen liegt gut die Hälfte der Berichtssaison hinter uns. Nachdem ca. 50 % der Unternehmen aus dem S&P 500 ihre Zahlen vorgelegt haben, kann man von sehr soliden Ergebnissen sprechen. 77 % der Unternehmen konnten die Erwartungen übertreffen.
Dabei übertrafen die Gewinne die Prognosen der Analysten um durchschnittlich 6,5 %. Beim Umsatz sind es immerhin 0,8 %. Setzt sich diese Tendenz fort, dann könnte das Gewinnwachstum letztlich +22,5 % betragen. Und das wären mehr als die 20,3 %, die noch Mitte Oktober erwartet wurden (siehe Börse-Intern vom 16.10.2018).
Die Schere zwischen Kursentwicklung und Gewinnentwicklung schließt sich
Auch von dieser Seite her gibt es also, wie vorgestern bereits geschrieben, überhaupt keinen Grund für eine derart pessimistische Stimmung, wie ich sie in den vergangenen Tagen wahrgenommen habe. Stattdessen ist mit den Kursverlusten an den US-Börsen einfach nur genau das passiert, was ich mir erhofft hatte: Die Schere zwischen Kursanstieg (helle Linie im folgenden Chart) und Gewinnwachstum (dunkle Linie) schließt sich.
Das 12-Monats-KGV des S&P 500 liegt inzwischen nur noch bei 15,5 und damit unter dem 5-Jahres-Durchschnitt (16,4). Um den 10-Jahres-Durchschnitt (14,5) zu erreichen, müssten die Kurse allerdings noch etwas weiter fallen (-6,5 %).
Bei einem Minus von 6,5 % könnte sich die Seitwärtsrange weiter etablieren
Ein weiterer Kursrutsch um 6,5 % wäre absolut kein Beinbruch. Ausgehend vom aktuellen Niveau von rund 2.700 Punkten würde der S&P 500 dann bei 2.551,5 Zählern landen. Dies wäre ziemlich genau das Niveau, auf dem der Index am 2. April ein markantes Tief markierte (2.553,8). Und dort könnte sich dann das untere Ende der erwarteten „großen Seitwärtsrange auf hohem Niveau“ etablieren, für die inzwischen immer mehr Argumente sprechen (gelbes Rechteck im Chart).
Wobei mit dem aktuellen Tief und dem vorangegangenen neuen Allzeithoch auch ein flacher Aufwärtstrend denkbar ist (grün). Jedenfalls läuft in den US-Indizes aktuell die ebenfalls bereits erwartete Kurserholung (siehe Börse-Intern vom vergangenen Donnerstag). Damit sollte mit dem vorgestrigen Tief die zweite steile Abwärtswelle (siehe rote Rechteck) beendet worden sein. Deren theoretisches Ziel wurde dabei fast erreicht (2.603,54 statt 2.586,54).
Wer, wie am vergangenen Donnerstag geraten, die Gewinne bei Short-Trades mitgenommen hat, kann sich nun über die Kurserholung freuen. Und Leser des Target-Trend-Spezial und des Target-Trend-CFD konnten mit neuen Long-Positionen sogar davon profitieren.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Geldanlage
Ihr
Sven Weisenhaus
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