Politischer Rückenwind für Wirtschaft und Märkte!

 | 03.12.2018 09:47

Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.1363 (07:17 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.1305 im US-Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 113.50. In der Folge notiert EURJPY bei 129.00. EUR-CHFoszilliert bei 1.1335.

Aktuell kommt es zu politischem Rückenwind für die Weltwirtschaft und die Finanzmärkte, eine angenehme Erfahrung nach den bisherigen Ereignissen 2018. Das G-20 Treffen lieferte ein Ergebnis am oberen Ende der Erwartungen.


Der Blick auf die Fakten:

• Anders als bei dem APEC-Gipfel gab es eine Abschlusserklärung, die Ausdruck eines Minimalkonsenses war.

• Donald Trump und Xi Jinping haben einen 90-tägigen "Waffenstillstand" vereinbart.

• Die USA verzichten zunächst auf Zollerhöhungen.

• China beabsichtigt, mehr US-Produkte zu kaufen.

• Verhandlungen über den Schutz geistigen Eigentums und Technologietransfer würden fortgesetzt.

• China baut laut Trump Einfuhrzölle für US-Importautos ab. Peking hätte zugesagt, die Abgaben zu reduzieren und zu entfernen (aktuell 40%).

Der Blick auf die Katalysatoren dieser Einigungen:

• Die global vernetzte Wirtschaft (Komplexität) mit "just in time"-Lieferketten erfordert internationale Kooperation der unterschiedlichen politischen Räume, da es keine nationalstaatlichen autarkenWirtschaftsräumemehr gibt.

• Die disruptive US-Politik hat sukzessive die ausgesprochen gute Basis der Weltwirtschaft zu Jahresbeginn 2018 erodiert und zuletzt Bremseffekte in der US-Wirtschaft zur Folge gehabt. Der Grenznutzen dieser US-Politik ist erreicht.

• Die US-Unternehmerverbände und US-Unternehmen haben sich zuletzt verstärkt gegen die US-Handelspolitik gestellt und deutlich gemacht, dass die US-Wirtschaft unter den Folgen perspektivisch nicht Boden gut machen würde, sondern Boden verlieren würde.

• China hat sich unter dem aufgebauten Druck weiter geöffnet als man es zu Jahresbeginn unterstellen konnte (z. B. BMW-Werk mit 75% Anteil BMW (DE:BMWG) in China, Allianz-Versicherung). Der Rest der Welt profitiert von dem US-Druck auf China, lediglich bisher die USAnicht wegen des bilateralen Handelskonflikts.

• Die disruptive US-Politik hat im Rest der Welt zu einer Bereitschaft geführt, begründete US-Kritikpunkte aufzunehmen und Veränderungsprozesse einzuleiten (u.a.WTO, Status China).

Der Erfolg von Politik basiert auf der Kunst der Diplomatie. Miteinander zu reden, ist besser als übereinander zu reden, wenn man esmit Lösungen ernst meint. Diesbezüglich bietet das G-20 Treffen einen Hintergrund für Zuversicht, jedoch nicht für Euphorie.

Jetzt die App holen
Werden Sie Teil der größten Finanz-Community der Welt
Downloaden

Der disruptive Stil aus den USA war und ist der Katalysator für Veränderungen im globalen Organigramm. Dabei gibt es zwei Facetten:

• Positiv ist anzumerken, dass ohne diese Disruption die Veränderung der Position Chinas nicht möglich gewesen wäre. China hat fraglos davon profitiert, die eigenen Märkte abzuschotten oder nur unter Auflagen zugänglich zu machen. So berechtigt das zu dem Zeitpunkt des Beitritts zur WTO gewesen sein mag (2001), so unangemessen war es nach der fulminanten Entwicklung, die China seit 2001 genommen hat. Es gilt und galt zuletzt, Augenhöhe im internationalen Wirtschaftsverkehr herzustellen. An dieser Stelle eine "Danke" an Trump, denn der evolutionäre Ansatz der letzten Jahre war im diplomatischen Verkehr im Rahmen evolutionärer Anpassungen mit Peking nicht von Erfolg gekrönt.

• Negativ ist und bleibt die Ablehnung der USA der multilateralen Realität (global aktiver Kapitalstock). Der Versuch, den Hegemonialstatus der USA zu prolongieren, indem man die multilateralen Verbindungen und/oder Verpflichtungen in Abrede stellt, um unilateral die eigene Größe gegenüber einzelnen Ländern anzuwenden, mag kurzfristig Erfolge mit sich bringen (Kanada, Mexiko). Diese Politik des Gegeneinander bei abnehmender ökonomischer Bedeutung der USA (Anteil an der Weltwirtschaft) stellt ultimativ mittel- und langfristig die Basis für eine Isolierung der USA.

Realwirtschaft und Finanzmärkte dürfen zum Jahresschluss durchatmen. Die normative Kraft des Faktischen scheint an Boden zu gewinnen und das ist gut so!

Zu Wochenbeginn haben uns überwiegend positive Konjunkturdaten erreicht:

Russischer Einkaufsmanagerindex (PMI) höher: Per Berichtsmonat November nahm der PMI für das verarbeitende Gewerbe von zuvor 51,3 auf 52,6 Zähler zu.

Japan: Einkaufsmanagerindex (PMI) legt zu: Der Nikkei Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe legte per November von 51,8 auf 52,2 Punkte zu.

China: Caixin Einkaufsmanagerindex stärker als erwartet: Der von Caixin ermittelte PMI für das verarbeitende Gewerbe legte von 50,1 auf 50,2 Punkte zu (Prognose 50,0).

Indischer PMI legt zu: Der Einkaufsmanagerindex Indiens für den Sektor des verarbeitenden Gewerbes stieg per November von 53,1 auf 54,0 Zähler (Prognose 52,6).

Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das eine neutrale Haltung in dem Währungspaar EUR-USD favorisiert. Ein Ausbruch aus der Bandbreite 1.1200 - 1.1400 eröffnet neue Chancen.

Viel Erfolg!

© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Solvecon Invest GmbH

Hinweis: Der Forex-Report ist eine unverbindliche Marketingmitteilung der SOLVECON INVEST GMBH, die sich ausschließlich an in Deutschland ansässige Empfänger richtet. Er stellt weder eine konkrete Anlageempfehlung dar noch kommt durch seine Ausgabe oder Entgegennahme ein Auskunfts- oder Beratungsvertrag gleich welcher Art zwischen der SOLVECON INVEST GMBH und dem jeweiligen Empfänger zustande.

Die im Forex-Report wiedergegebenen Informationen stammen aus Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität wir jedoch keine Gewähr oder Haftung übernehmen können. Soweit auf Basis solcher Informationen im Forex-Report Einschätzungen, Statements, Meinungen oder Prognosen abgegeben werden, handelt es sich jeweils lediglich um die persönliche und unverbindliche Auffassung der Verfasser des Forex-Reports, die in dem Forex-Report als Ansprechpartner benannt werden.

Die im Forex-Report genannten Kennzahlen und Entwicklungen der Vergangenheit sind keine verlässlichen Indikatoren für zukünftige Entwicklungen, sodass sich insbesondere darauf gestützte Prognosen im Nachhinein als unzutreffend erweisen können. Der Forex-Report kann zudem naturgemäß die individuellen Anlagemöglichkeiten, -strategien und -ziele seiner Empfänger nicht berücksichtigen und enthält dementsprechend keine Aussagen darüber, wie sein Inhalt in Bezug auf die persönliche Situation des jeweiligen Empfängers zu würdigen ist. Soweit im Forex-Report Angaben zu oder in Fremdwährungen gemacht werden, ist bei der Würdigung solcher Angaben durch den Empfänger zudem stets auch das Wechselkursrisiko zu beachten.

Der Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen birgt hohe Risiken. Sie können Ihren Kapitaleinsatz vollständig oder teilweise verlieren. Die Kurse von Kryptowährungen sind extrem volatil und können von externen Faktoren wie finanziellen, regulatorischen oder politischen Ereignissen beeinflusst werden. Der Handel auf Margin erhöht das finanzielle Risiko.
Stellen Sie unbedingt sicher, dass Sie die mit dem Handel der Finanzinstrumente und/oder Kryptowährungen verbundenen Risiken vollständig verstanden haben und lassen Sie sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten, bevor Sie den Handel aufnehmen.
Fusion Media möchte Sie daran erinnern, dass die auf dieser Internetseite enthaltenen Kurse/Daten nicht unbedingt in Realtime oder genau sind. Alle Daten und Kurse werden nicht notwendigerweise von Börsen, sondern von Market-Makern bereitgestellt, so dass die Kurse möglicherweise nicht genau sind und vom tatsächlichen Marktpreis abweichen können, was bedeutet, dass die Kurse indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sind. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für etwaige Handelsverluste, die Ihnen durch die Verwendung dieser Daten entstehen könnten.
Es ist verboten, die auf dieser Website enthaltenen Daten ohne die vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenanbieters zu verwenden, zu speichern, zu reproduzieren, anzuzeigen, zu ändern, zu übertragen oder zu verteilen. Alle Rechte am geistigen Eigentum sind den Anbietern und/oder der Börse vorbehalten, die auf dieser Website enthaltenen Daten bereitstellen.
Fusion Media kann von den Werbetreibenden, die sich auf der Website befinden, anhand Ihrer Interaktion mit den Werbeanzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.

Abmelden
Sind Sie sicher, dass Sie sich abmelden möchten?
NeinJa
AbbrechenJa
Veränderung wird gespeichert