Politische Herausforderungen für Realwirtschaft und Finanzmärkte

 | 22.07.2014 13:56

Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1,3523 (07.53 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,3513 im europäischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 101,53. In der Folge notiert EUR/JPY bei 137,30. EUR/CHF oszilliert bei 1,2150.

Die Herausforderungen für Realwirtschaft und Finanzmärkte durch die internationale Politik bleiben ausgeprägt und müssen weiter eng verfolgt werden, um sachliche Einwertungen und Prognosen zu gewährleisten.

Die westliche Politik und Presse hat sich zügig auf die Separatisten und Russland als Verantwortliche des Flugzeugabsturzes in der Ostukraine eingeschossen. Wer im Mediengeschäft aktiv ist, weiss, dass Meinungshoheit ein hohes politisches Gut ist. Die Anschuldigungen des Westens basierten auf Vermutungen und Wahrscheinlichkeiten. Fakten wurden bisher nicht geliefert.

Sind derartige Vorverurteilungen und damit einhergehende Emotionalisierung weise, wenn man Probleme wirklich lösen will?

Russland hat reagiert und Fakten geliefert. Russland legte Satellitenfotos vor, nachdem sich ein ukrainisches Militärflugzeug bis auf circa 5 KM näherte. Hier bestehe Erklärungsbedarf seitens der Regierung Kiew. Die Regierung in Kiew hat bisher Flugbewegungen eigenr Militärmaschinen vehement abgestritten (?). Mehr noch hätten russische Überwachungssysteme keinen Raketenstart entlang der Flugroute des abgestürzten Jets entdeckt.

Wir sind nicht in der Lage, die Authentizität dieser Fotos und Verlautbarungen zu verifizieren. Ergo ist bei der Wertung unverändert Vorsicht geboten.

Die Aufforderung an die USA, ihre Satellitenfotos vorzulegen, ist ernst zu nehmen und impliziert eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass die Unterlagen Russlands belastbar sind.
Die USA haben das engmaschigste und potenteste Satellitennetz. Gerade geostrategische Hotspots werden äußerst intensiv beobachtet. Warum haben die USA dann bisher nicht geliefert? Der Trackrecord der Aufrichtigkeit in geostrategischen Fragen ist seitens Washingtons leider unausgeprägt.

Wer Beschuldigungen erhebt und Sanktionen umsetzt, die globale realwirtschaftliche und finazwirtschaftlcihe Auswirkungen haben, muss auch Beweise liefern. So weit hat der Beschuldigte geliefert.

Russland liegt richtig, hier Transparenz seitens der USA umgehend einzufordern. Wir sind gespannt und enthalten uns weiter einer Bewertung und bemühen uns weiter um größmögliche Sachlichkeit..

China nimmt währenddessen eine immer bedeutendere Rolle in dem internationalen Finanzgeschäft ein. Diese veränderte Position Chinas muss in einen Zusammenhang zu der westlichen Gangart in geostrategischen Fragen interpretiert werden.

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Die Finanzierung von Infrastruktur in Argentinien (im Disput mit den USA) und Venezuelas (im Disput mit den USA) ist Ausdruck dieser Rolle. Mehr noch ist die Politik USD gegen Rohstoffe eine sensible Art und Weise das USD-Risiko Chinas zu minimieren.

Die Dynamik der Emanzipation gegenüber dem westlichen Finanzsystem nach den 45 Langzeitverträgen Chinas mit Russland, der Initierung einer eigenen Schwellenländerentwicklungsbank als auch der aktuellen Kreditvergabepolitik Chinas ist ausgeprägt und wird in der Bedeutung in der Politik und an den Finanzmärkten unterschätzt.
Die finanzökonomischen Machtachsen (siehe „Endlich Klartext“) bewegen sich weiter dynamisch.

Werfen wir einen Blick auf die gestern veröffentlichten Wirtschaftsdaten:

Der Chicago Fed National Activity Index, der aus 85 einzelindices der US-Wirtschaft aggregiert wird, sank per Juni von zuvor 0,16 (revidiert von 0,21) auf 0,12 Punkte. Die Dynamik schwächte sich zuletzt ab.

Dennoch ist diese Veränderung unprekär. Der Index impliziert ein durchschnittliches Wachstum der US-Wirtschaft.