Politik hält die Finanzmärkte in Atem

 | 21.07.2014 13:41

Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1,3540 (08.04 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,3492 im europäischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 101,25. In der Folge notiert EUR/JPY bei 137,10. EUR/CHF oszilliert bei 1,2155.

Die Politik hält die Welt und damit die reale Ökonomie als auch die Finanzmärkte in Atem.

Eine desolate Situation in der Ukraine steht dabei im Mittelpunkt. Nach intensivem Studium aller mir verfügbaren Quellen, sehe ich mich außerstande aktuell irgendwelche Schuldzuweisungen für das Flugzeugunglück guten Gewissens zu unterstützen.

Die Vergangenheit lehrt, vorschnelle Urteile möglichst zu vermeiden. Übrigens warten wir immer noch auf die Ergebnisse der Untersuchungen der Schüsse auf dem Maidan und des Dramas in Odessa (Eskalationen!). Das Ausbleiben von belastbaren Ergebnissen wirft Fragen auf. Die Zuspitzung der Lage erfordert eine Deeskalation von allen Seiten, das gilt auch für Russland. Jedwede Form der weiteren Eskalation führt für alle Seiten, insbesondere für die Ukraine, zu weiteren unkalkulierbaren Schäden.

Das zweite Drama spielt sich im Nahen Osten ab. Das gilt vom Gazastreifen, über Syrien bis in den Irak. Der Todeszoll, der uns aus dieser Region täglich erreicht, ist erschütternd. Über dieses Drama wird unterproportional berichtet. Schlußendlich findet hier eine aggressive Form der Machtauseinandersetzung statt, die voraussichtlich neue politische Strukturen und Grenzen erzwingen wird.

Sowohl die Ukraine als auch der Nahe Osten sind Regionen, die für das globale politische Gleichgewicht von erheblicher Bedeutung sind. Die fortgesetzten Auseinandersetzungen destabilisieren das ökonomische Umfeld. Das hat Auswirkungen auf das Risikoverhalten an den Finanzmärkten.

Bisher sind die aus diesen Krisen hervorgerufenen ökonomischen Schäden überschaubar, das muss nicht so bleiben.

Aktuell sehe ich noch keine Veranlassung, die wesentlichen Prognosen des Jahresausblicks bezüglich der prekären politischen Situation anzupassen. Das Risiko einer Anpassung in den kommenden Wochen hat sich jedoch erhöht.

Am Freitag standen Daten aus den USA im Fokus:

Die Frühindikatoren sind nach Lesart des Conference Board per Berichtsmonat Juni um 0,3% nach zuvor 0,7% gestiegen. In den letzten 11 Monaten kam es damit zum zehnten Anstieg. Belastend wirkten sich Daten vom US-Wohnimmobilienmarkt aus.