Investing.com | 02.09.2020 12:51
Platin, das weniger schillernde Schwestermetall von Gold und Palladium, hat sich von den Corona-Tiefstständen gleichmäßiger erholt als die beiden Sektorenschwergewichte.
Seit seinem Einbruch von mehr als 26% im ersten Quartal vor der Coronavirus-Pandemie war die Erholung des Platinpreises nicht minder beeindruckend.
In den letzten zwei Monaten hat das Autokatalysatormetall für Dieselmotoren um 12,5% zugelegt. Und obwohl der neue Börsenmonat gerade erst begonnen hat, ist Platin zu Beginn des Monats um weitere 1% gestiegen und hat damit den bisherigen Aufwärtstrend fortgesetzt.
h2 Dollar-Erholung bremst Kursrallye bei Platin/h2Doch wie andere Edelmetalle hatte auch Platin in den letzten Wochen die gleiche Nemesis: ein Dollar, der entgegen den Erwartungen plötzlich erste Lebenszeichen von sich gab.
Bei einem Kurs von knapp 940 Dollar pro Unze liegen die Platin-Futures seit August - trotz sinkender Treasury-Renditen und einer super-akkommodierenden Geldpolitik der Federal Reserve - infolge der Dollar-Erholung noch immer um 3% unter dem Niveau des Vorjahres.
Ausgehend von dem weniger volatilen Platin-Kassapreis gehen wir davon aus, dass das Metall den Widerstand von 960 Dollar überwinden und 1.010 Dollar herausfordern muss, um seinen Kurs in Richtung Norden fortsetzen zu können.
Sollte dies dem Platinpreis gelingen, so bestünde Spielraum für einen Anstieg auf 1.040 Dollar und dann 1.190 Dollar. Danach würde die psychologisch bedeutende Marke von 1.200 Dollar in den Vordergrund rücken. Ein Rutsch unter die Marke von 900 Dollar würde dagegen die positive Ausgangslage zerstören und eine Verkaufsgelegenheit darstellen.
Chart bereitgestellt von Sunil Kumar Dixit
Der Edelmetallstratege und Chartexperte Sunil Kumar Dixit bestätigt unsere Prognose.
"Die unerwartete Trendwende des Dollars hat die Edelmetalle unter Druck gesetzt", sagte Dixit.
Er fügt hinzu:
"Der Platinpreis, der derzeit bei 940 Dollar steht, steht kurz davor, die bärische Umkehrformation in Form einer Schulter-Kopf-Schulter-Formation zu negieren. Eine Stabilisierung über dem Kopf des Chartmusters bei 980 Dollar könnte zu einer Beschleunigung des Trends in Richtung 1.020 Dollar bis 1.080 Dollars führen. Wenn das Metall ausreichend Käufer anlocken kann, bestünde sogar Spielraum auf 1.180 Dollar".
Für den bestehenden Trend bei Platin sei die Marke von 900 Dollar ausschlaggebend.
"Solange die 900 Dollar-Marke hält, stellen Rücksetzer in die Nähe von 920 Dollar einen guten Einstieg dar für ein Ziel von 960-1000-1040 Dollar. Umgekehrt sollte der strategische Stop-Loss am Tagesschlusskurs unter 900 Dollar liegen".
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