Platin – Es droht eine Achterbahnfahrt

 | 27.09.2021 07:06

Der Platinpreis befand sich seit dem Allzeithoch vom März 2008 bei 2.300 US-Dollar jahrelang in einem bitteren Bärenmarkt. Der Corona-Crash im März 2020 brachte mit Kursen um 545 US-Dollar noch mal ein neues Tief mit sich. Zusammen mit allen anderen Edelmetall- und Rohstoffnotierungen konnte sich der Platinpreis im Anschluss aber fulminant erholen. Dabei wurde der fast 13- Jahre währende Abwärtstrend schließlich im letzten Dezember durchbrochen. Das Hoch der Erholungswelle (+137%) wurde am 16.Februar um 1.340 US-Dollar erreicht. Seitdem haben die Bären den Platinmarkt allerdings wieder unter ihre Kontrolle gebracht und sorgten so in den letzten acht Monaten für Preisabschläge in der Größenordnung von insgesamt knapp 32,5%. 

Im Zuge der eskalierenden Panik um den chinesischen Immobilienentwickler Evergrande rutschten die Platinpreise zum Auftakt der laufenden Handelswoche zunächst noch bis auf 904,50 US-Dollar weiter in den Keller. Seit Montagabend ist jedoch eine stürmische Erholung angelaufen, welche die Platin-Notierungen zumindest vorübergehend zurück über die psychologische Marke von 1.000 US-Dollar führte. Trotzdem bleibt die Ausgangslage wackelig. Sollte sich das Platzen der Immobilienblase in China intensivieren, dürfte auch der Platinpreis weiter unter Druck geraten. Gleichzeitig dürfte Platin aber auch auf die dann absehbaren gewaltigen Stützungsmaßnahme seitens der Notenbanken mit Preisanstiegen reagieren. Anleger müssen sich daher in den kommenden Wochen und Monaten auf eine schwindelerregende Achterbahnfahrt aus Deflation und Inflation einstellen. Nur mit physischen Edelmetallen wird das Auf und Ab problemlos und ohne Schaden durchzustehen sein. Kurzfristig sind weitere nominale Preisabschläge bei den Edelmetallpreisen zu erwarten. Trotzdem bleibt eine Unze eine Unze, ganz egal was die Finanzticker als Gegenwert gerade in den verschiedenen Papierwährungen anzeigen!

Tageschart Platin in US-Dollar – Erholungsbewegung wohl nicht nachhaltig