Miningscout | 13.02.2018 15:04
Das australische Vorzeigeunternehmen für Lithium, Pilbara Minerals (ASX: PLS; WKN: A0YGCV; ISIN: AU000000PLS0) befindet sich mitten im Aufbau seiner Produktionsstätte für eine Jahresleistung von 2 Mio. Tonnen. Doch längst hatte man im Management den weiteren Ausbau auf zunächst 4 Mio. Tonnen geplant, den man jedoch nach Optimierung auf 5 Mio. Jahrestonnen erhöhte. Planungen und Wünsche sind das Eine, ob das Vorhaben jedoch auf soliden Beinen stehen würde, eine andere Sache. Heute verkündet das Unternehmen, dass für die Ausbaustufe nun eine Studie eingelangt sei, die auf vorläufiger Basis dem Vorhaben eine ausgezeichnete Wirtschaftlichkeit bescheinigt.h2 Vorläufige Wirtschaftlichkeitsstudie (PFS)/h2
Die vorläufige Wirtschaftlichkeitsstudie zeigt in ihren Werten, dass durch die Größe des Projektes die jährliche Verarbeitung von 5 Mio. Tonnen Material und einer Minenlaufzeit von 17 Jahren absolut richtig gewählt wurde. Zuvor jedoch noch ein Blick auf die grafische Darstellung der Erweiterung, wie sie künftig aussehen wird.
Gelb gefärbt zeigt sich die derzeit im Aufbau befindliche Produktionsstätte für 2 Mio. Jahrestonnen, blau hingegen die Erweiterungsanlagen auf 5 Mio. Jahrestonnen.
Die wirtschaftlichen Kenndaten wie CAPEX, NPV, IRR und Produktionssummen zeigen die ausgesprochen profitable Auswirkung der Anlagenerweiterung.
Einem aufzuwendendem Kapital von rd. AUD 207 Mio. stehen während der Minenlaufzeit von 17 Jahren ein Gewinn vor Steuern (EBITDA) AUD 6, 5 Mrd. gegenüber. Damit wird bei der angenommenen jährlichen Produktionsleistung jährlich im Durchschnitt an die AUD 382 Mio. verdient und der Kapitaleinsatz zu einem Zinssatz nach Steuern von 56% innerhalb von 3 Jahren rückgeführt. Mit dem net-present-value, also dem Zeitwert des Projektes, in Höhe von AUD 2,1 Milliarden nach Steuern sieht man die Hochwertigkeit des Standortes sehr deutlich.
h2 Lithiummarkt/h2Jede Produktion ist nur dann wirtschaftlich, wenn die Verkaufspreise während der Produktionszeit Gewinnspannen erwarten lassen. Daher ist ein Blick auf die Preise von batterietauglichem Lithiumkarbonat, wie auch die von 6%-igen Konzentraten ein wichtiges Detail in der Betriebsergebnisvorschau.
Da Pilbara Minerals in erster Linie den Verkauf von zumindest 6 %igem Konzentrat anstrebt, so sind diese Preisentwicklungen von besonderer Bedeutung. CIF im Chart steht für cost-insurance and freight, also für die Lieferung mittels Transport auf ein Schiff, dessen Transportkosten und die Versicherung des Transportgutes. Dies wurde deshalb so gewählt, da die bestehenden und auch künftigen Abnahmeverträge auf dieser Basis abgeschlossen wurden und werden. Intern bemüht man sich über metallurgische Testreihen eine Anhebung auf 7%iges Konzentrat zu erreichen, was eine zusätzliche kaufmännische Verbesserung erkennen ließe, aber derzeit natürlich noch nicht eingepreist wurde.
h2 Plan-Ressourcen/h2Für die Planung wurden ausschließlich diejenigen Ressourcenteile herangezogen, die sich in der Kategorie Reserven befinden. Dazu besteht seit Juni 2017 bereits eine ausgezeichnete Basis
Wichtig ist zudem, wie sich die Details der Kosten zusammenstellen. Ein Blick auf die nachfolgende Grafik verschafft den nötigen Überblick.
h2 Wirtschaftlichkeitsdarstellung/h2Die Wirtschaftlichkeit basiert auf der Ermittlung der Verkaufspreise und der Produktionskosten über die Laufzeit. Somit ist ein Blick auf die Produktionskostenermittlung wichtig, die in der nachstehenden Grafik übersichtlich dargestellt wird.
Wichtig ist dabei festzuhalten, dass die Erlöse in der Studie netto auf Basis Lithium gerechnet sind, also das Nebenprodukt Tantal mit seinen Erlösen bereits berücksichtigt ist. Auch die Produktion über die Minenlaufzeit ist in einer eigenen Grafik enthalten.
Alle Verkaufserlöse werden in amerikanischen Dollar verrechnet. Somit ist es erheblich, wie der australische Dollar zum US-Dollar gesehen wird, denn Kursveränderungen ergeben Erlösveränderungen. Nachfolgende Grafik zeigt die Kurssensibilität sehr gut auf und die Veränderungen bei des Nettoprojektwertes.
Wie in der Studie angeführt, werden für die zweite Ausbaustufe 206,9 Mio. australische Dollar benötigt. Es ist daher von Bedeutung zu wissen, wie das Unternehmen diesen Kapitalbedarf decken möchte. Dazu meldet Pilabara Minerals folgende Lösungen.
Das Management von Pilbara Minerals betont, dass es für sie derzeit grundsätzlich kein großes Problem darstelle an Finanzmittel zu gelangen, denn das Vertrauen in das Management und die Bonität des Projektes haben gezeigt, dass viele Tore offen stehen.
In Anbetracht der überzeugenden Zahlen freut sich Vorstand Ken Brinsden feststellen zu können, dass Pilbara Minerals auf einem sehr guten Weg sei, nicht nur zusätzlichen Mehrwert für das Unternehmen zu generieren, sondern auch seine Position als langfristig hochwertiger Lieferant für die Lithiumindustrie festigen konnte. Die Erhöhung der Jahresproduktion sei ein guter Schritt, da sonst bei niedriger Produktion die Minenlaufzeit über 40 Jahre betrüge, die nicht vorteilhaft für den Unternehmenserfolg wäre. Die Studie hat aber auch aufgezeigt, dass unter den Bedingungen einer höheren Jahresleistung der Projektwert signifikant gesteigert werden konnte. Als erfreulich sieht er auch den Umstand, dass es weder große Umstände noch Zeitverzögerungen geben sollte, wenn die erste Ausbaustufe auf die zweite umgebaut wird. Aus wirtschaftlicher Sicht sieht er in eine gesicherte Zukunft, denn insgesamt bestehen bereits Abnahmeverträge für rd. 600.000 Jahrestonnen, was an die knapp 80% der geplanten Jahresproduktion von 800.000 Tonnen entspricht. Die derzeit laufenden Bohrungen für die Erstellung der definitiven Wirtschaftlichkeitsstudie, die ebenfalls noch dieses Jahr fertiggestellt werden soll, lassen erwarten, dass die derzeit bestehenden Ressourcen, aber auch die Reserven, weiter erhöht werden.
Abschließend darf noch darauf hingewiesen werden, dass für die Erweiterung auf 5 Mio. Jahrestonnen noch neue Genehmigungsverfahren eingeleitet werden müssen. Man verspricht sich jedoch Erleichterungen, da in einigen Bereichen nur minimale Veränderungen gegenüber den bestehenden Genehmigungen notwendig sind.
Beachtet man die Konsequenz und akribische Einstellung des Managements auch in den notwendigen Nebenbedingungen, so ist zu erwarten, dass auch die nötigen Genehmigungen planmäßig eingeholt werden können.
Und so sieht der geplante Zeitablauf in der nächsten Zukunft aus.
Es stehen somit nicht nur spannende sondern auch ereignisreiche Monate bevor, die die Unternehmensgeschichte neu schreiben werden.
Dieser Artikel erschien zuerst auf vom 13. Februar 2018
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