Pazifische Währungen mit Verlusten, da die Volatilitäten zunehmen

 | 10.09.2014 13:22

Die Schwäche der pazifischen Währungen hält an, da die erhöhten Volatilitäten aufgrund der Fed-Wetten Kapitalabflüsse aus den Währungen mit hohem Beta auslösen. Die RBA äußert sich heute Nacht zu ihrer Politik, und man geht davon aus, dass sie ihren offiziellen Leitzins unverändert bei 3,50% belassen wird. Nach vier aufeinander folgenden Monaten mit Zinssatzerhöhungen von 2,50% auf 3,50%, ist eine Pause bei der Straffung (sofern sie eintritt), eine perfekte Gelegenheit für Governor Wheeler weiter für eine NZD-Schwäche einzutreten. Besonders jetzt, wo der gedämpfte Rohstoffhandel negativ auf die Erholung der neuseeländischen Wirtschaft durchschlägt. In Australien hat der starke Abverkauf beim AUD den überverkauften EUR/AUD auf die Niveaus zurückgeworfen, die vor der Zinssatzsenkung durch die EZB (am Donnerstag, den 4.) gegeben waren.

RBNZ steht eventuell vor neuen Herausforderungen

Die Wahlen in Neuseeland sind für den 20. September angesetzt und könnten die RBNZ vor weitere Herausforderungen stellen. Die größte Oppositionspartei des Landes ist die Labor Party, die mit der inflationsgerichteten Politik unzufrieden ist, und die bereit ist, für das Leistungsbilanzdefizit neue Politikziele zu definieren, und die die Rentenbeiträge als zusätzliches geldpolitisches Tool einsetzen möchte. Die Umfragen zeigen, dass die Wahlen knapp ausgehen werden. In dieser Hinsicht ist der Verkaufsdruck auf den NZD weitgehend gerechtfertigt. Mr. Parker von der Labor Party sagte gestern, dass der NZD "überbewertet" sei und dass die RBNZ "strukturell höhere Zinssätze aufweist als der Rest der Welt". In der Tat haben der Kampf der RBNZ gegen die Inflation und die hohen Immobilienpreise früher als bei anderen Industrieländern zu höheren Zinssätzen geführt und so den NZD/USD auf ein 33-Jahreshoch gebracht. Heute denkt die wichtigste Oppositionspartei Neuseelands, dass die Inflation per se nicht das einzige Ziel sein kann, da die Preisstabilität "eine stärkere Wirtschaft und höhere Wachstumsraten unterstützen sollte".

An den Währungsmärkten fällt NZD/USD unter das Fibonacci-Level von 23,6% auf die Rallye vom Februar bis Juli. Da sich das Paar nicht von 0,8475/0,8500 (etwa gleitender 200-Tagesdurchschnitt) erholen konnte, behält die Tendenz eine negative Skew. Die Schlüsselunterstützung befindet sich bei 0,8052 (Tief vom 4. Februar), ein Niveau, bei dem die Gewinne aus 2014 vollständig wieder eingebüßt sein werden. Optionsangebote für die nächsten vier Wochen lassen vermuten, dass Ausübungspreise von 0,8300 den nächsten mittelfristigen Widerstand darstellen. Trotz eines guten Zinsdifferentialverhältnisses mit dem USD bleibt der NZD eine Währung, die von der Entwicklung der US-Treasuries abhängig ist. Unter den G10-Währungen mit hohem Beta ist der Kiwi in der besten Position, um die Auswirkungen einer Fed-Straffung aufzufangen (vorgesehen für das 2. Quartal 2015), was hauptsächlich an den restriktiven RBNZ-Prognosen liegt. Kurzfristig werden die politischen Risiken jedoch weiter für hohen Druck sorgen.

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Wegen der breit gefächerten AUD-Schwäche handelte der AUD/NZD zum ersten Mal seit dem 16. Juli unter dem gleitenden 21-Tagesdurchschnitt. Der MACD-Indikator (12,26) hat den bärischen Bereich erreicht, was weiterer Schwäche Spielraum verleihen könnte. Für die kurzfristige Richtung wird die RBNZ-Entscheidung entscheidend sein. Die Schlüsselunterstützung liegt bei 1,1000/40 (psychologisches Schwelle & Fib 50% auf den Rückgang von Okt. 2013 - Jan. 2014).

Der AUD stärkster Verlierer gegenüber dem EUR

Der deutliche Rückgang des australischen Verbrauchervertrauens (-4,6% auf Monatsbasis bis September laut dem Westpac Indikator) verstärkte den AUD-Abverkauf in Sydney. Trotz der breiten EUR-Schwäche konnte der EUR/AUD seit gestern mehr als 1,50% zulegen und hat Angebote bei 1,4000 beinahe so schnell überwunden, wie er seinerzeit die Unterstützung nach der EZB-Zinssenkung überwunden hatte. Die 1-monatige implizierte Volatilität stieg auf 9,0% an, den höchsten Wert seit Mitte März. Bisher gilt die Bewegung als Short Covering, als eine normale Reaktion auf überverkaufte Verhältnisse. Ein Tagesschluss über 1,41500/1,41550 (gleitender 21-Tagesdurchschnitt / MACD-Pivot) könnte jedoch eine kurzfristig bullische Umkehr auslösen.