Investing.com | 30.09.2020 21:37
Vergessen Sie Gold. Wenn Sie einen Rohstoff haben wollen, der sich im Vorfeld der US-Wahlen stabil in eine Richtung bewegt, müssen Sie vielleicht nicht weiter als auf Palladium schauen.
Knapp vier Wochen vor der Präsidentschaftswahl zwischen Donald Trump und Joe Biden am 3. November erwarten die Märkte alle möglichen Ergebnisse - angefangen von der am stärksten umkämpften Wahl in der Geschichte der USA bis hin zu einer Wahl, bei der der Sieger aufgrund der Verzögerung bei der Stimmenauszählung der Briefwähler erst Monate nach der Stimmabgabe feststehen könnte. Dies als Unsicherheit zu bezeichnen, wäre eine Untertreibung.
Gold ist in Zeiten wie diesen typischerweise eine Absicherung für Investoren. Da das gelbe Metall in den letzten Wochen jedoch eine außergewöhnlich hohe Volatilität aufwies, könnte es einigen schwer fallen, eine große Long- oder Shortposition auf das hochglänzende Metall zu eröffnen.
Ein Beispiel: Stunden nach Bidens besser als erwartet verlaufender Debatte gegen Trump am Dienstagabend bewegte sich Gold tiefer und der Dollar höher. Viele hatten das Gegenteil erwartet, da ein Votum für Biden als ein Votum gegen den Dollar angesehen wurde, der zur Standardabsicherung für alles geworden ist, was die Trump-Administration repräsentiert.
Palladium, das in Katalysatoren dafür sorgen soll, dass die Abgasemissionen konform zu den gesetzlich vorgeschriebenen Grenzwerten bleiben, ist einer der wenigen relevanten Rohstoffe, der kaum von den durch den Dollar in den letzten Wochen ausgelösten marktübergreifenden Volatilität betroffen war.
Der Dollar Index, oder DX, der die Performance des Dollars gegenüber sechs Währungen abbildet, erreichte am Mittwoch wieder die Marke von 94 und legte um 0,1% zu. Zuvor verlor er zwei Tage hintereinander gut 0,8% an Wert.
Der starke DX hatte in den vergangenen Wochen insbesondere das gelbe Metall schwer belastet.
FX Street schrieb am Mittwochmorgen in einer Notiz, dass Sorgen über "die Verzögerung des Wahlergebnisses die ... Risikostimmung gedämpft und die Nachfrage nach dem US-Dollar als sicheren Hafen wieder angeheizt hat".
"Es bleibt abzuwarten, ob der Dollar die Erholung aufrechterhält, was eine Schlüsselrolle für die Unze Gold spielt".
Während die Gold-Futures in dieser Woche mit 1,4% einen Gewinn ausweisen, folgt dieser auf den Rückgang von 5% in der vergangenen Woche, der die schlechteste Wochenperformance des gelben Metalls seit sechs Monaten darstellte. Im September gingen die Gold-Futures um mehr als 4% zurück, nach einem Minus von 0,4% im August.
Palladium hingegen orientiert sich weniger stark an der Kursentwicklung des US-Dollars. Mit dem am Mittwoch erreichten Stand von 2.333 Dollar je Unze im vorbörslichen liegen die Palladium-Futures auf Wochenbasis gut 4,4% im Plus und auf Monatsbasis knapp 2,6%. Wenn das Aufwärtsmomentum bis Freitag anhält, wäre Palladium in sechs der letzten sieben Wochen gestiegen. Palladium-Futures sind seit Juni drei Monate in Folge gestiegen und haben 20% zugelegt.
Die Studien von Investing.com zeigen, dass Palladium in nächster Zeit wahrscheinlich am wenigsten von den Kursschwankungen des Dollar betroffen sein wird.
Das Autokatalysatormetall begann ab einem Tiefststand von etwa 2.170 Dollar Käufer anzulocken und blieb auf dem Weg zur 2.300-Dollar-Marke weiterhin gefragt. Es scheint sich nun auf einen Test der 2.400-Dollar-Marke vorzubereiten, wenn es den Widerstand bei 2.365 Dollar knacken kann.
Eine nachhaltige Bewegung über 2.420 Dollar und 2.450 Dollar könnte Palladium weiter in den Bereich von 2.500 Dollar und der nächsten Fibonacci-Expansion um 2.570 Dollar bringen.
Der Charttechniker für Edelmetalle, Sunil Kumar Dixit, äußerte sich ähnlich zu den Aussichten:
"Der Spurt über 2.365 Dollar deutet darauf hin, dass sich die Rallye fortsetzen kann. Ein Tagesschluss über 2.450 Dollar gilt als Bestätigung der Aufwärtsbewegung, während die Verteidigung der 50-Tage-Linie bei 2.235 Dollar auf der Abwärtsseite eine wesentliche Voraussetzung für eine Fortsetzung der Rallye ist".
Umgekehrt würde ein Tagesschlusskurs unter 2.170 Dollar die Aufwärtsbewegung bei Palladium-Futures zum Erliegen bringen, sagte Dixit.
Er fügt hinzu:
"Die Stochastik bei Palladium befindet sich auf Tagesbasis im überkauften Bereich, während die Stochastik auf Wochenbasis vor einer möglichen Zurückweisung am Widerstand warnt".
Disclaimer: Barani Krishnan besitzt oder hält keine Position in den Rohstoffen oder Wertpapieren, über die er schreibt.
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