OPEC+ verlängert Ölförderlimits - NFP-Daten lassen Aktienmärkte steigen

 | 08.06.2020 10:57

Die globale Risikorallye erhielt am Freitag durch einen überraschenden Anstieg der US-NFP, Gespräche über eine Fusion von zwei Pharmagiganten, AstraZeneca und Gilead (NASDAQ:GILD), die gegen das Coronavirus kämpfen, und eine Einigung der OPEC+-Länder, die historische Produktionssenkung um einen Monat zu verlängern, Auftrieb.

Die NFP-Daten zeigten am Freitag, dass die US-Wirtschaft im Mai 2,5 Mio. neue Stellen ausserhalb der Landwirtschaft schaffen konnte, während die Analysten den Verlust von 8 Mio. Stellen erwartet hatten. Auch wenn die durchschnittlichen Stundenlöhne ins Negative drehten (-1,05), so unterstützte der überraschende Anstieg der US-Stellen die Idee, dass die Erholung nach Covid-19 schneller vonstattengehen könnte als anfangs vermutet.

Nachrichten, dass der Pharmagigant AstraZeneca (LON:AZN) erste Gespräche mit Gilead Sciences (NASDAQ:GILD) gesucht haben soll, da Remdesivir entwickelt hat, das einzige in den USA zugelassene Medikament gegen Covid-19, dürfte das Interesse der Pharma-Anleger zum Wochenbeginn wecken. Auch wenn die Gespräche zwischen den beiden Unternehmen noch nicht formell sind, so wird die Möglichkeit, dass wir eventuell die grösste Fusion im Pharmabereich aller Zeiten sehen könnten, die M&A-Aktivitäten fördern, die durch die Coronavirus-Krise deutlich belastet wurden.

Wichtige US-Indizes schlossen die letzte Woche deutlich positiv. Der Dow erholte sich um mehr als 3%, auch der S&P 500 (+2,62%) und Nasdaq (+2,06%) verbuchten starke Gewinne und drehten die schlechter werdende Stimmung wieder um, die sich bereits für das Wochenende ausbreitete.

Die asiatischen Aktien starteten mit Gewinnen in die Woche. Der Nikkei (+1,01%) legte zu, die Aktien in Shanghai (+0,28%) und Hongkong (+0,17%) verbuchten zurückhaltende Gewinne, da die chinesischen Exporte im Mai fielen (-3,3% ggü. erwarteten -7,0%) und das japanische BIP im ersten Quartal mit 0,6% langsamer als erwartet schrumpfte (im Vergleich zu ersten Schätzungen von -0,9%).

Aber weltweite Massenproteste gegen die Ermordung von George Floyd und das Risiko, dass die Covid-19-Fälle wieder anstiegen könnten, könnte die Stimmung zum Wochenbeginn verschlechtern.

Die Aktivität bei den europäischen Futures deutet für Montag eine negative Eröffnung an. Der FTSE bereitet sich darauf vor, einen Teil seiner jüngsten Gewinne aufgrund eines festeren Pfundes wieder abzugeben, aber aufgrund der deutlichen Verschlechterung der Covid-Statistiken, der starken Erholung des Öls, der Rohstoffpreise und einer besseren Nachfrage bei den Pharmatiteln aufgrund der Fusionsgespräche von AstraZeneca und Gilead könnten Käufer bei Rücksetzern leicht angezogen werden, wenn die Kurse der britischen Blue-Chip-Unternehmen fallen.

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Das WTI-Rohöl erholte sich jenseits der 40 USD pro Barrel, da die OPEC und Russland vereinbart haben, die Angebotssenkungen einen weiteren Monat um 9,7 Mio. Barrel pro Tag zu senken, was ca. 10% der globalen täglichen Produktion entspricht. Anzeichen, dass die globale Nachfrage besser wird, und die zunehmende Erwartung, dass sich die Konjunktur schneller erholen wird, als erwartet, sollten die Ölpreise weiter unterstützen. Die Ölhändler werden wohl Möglichkeiten, bei Rücksetzern zu kaufen, hinterherjagen, um die Öl-Rallye in Richtung des gleitenden 200-Tagesdurchschnitts (46,40 USD pro Barrel) zu bringen.

An den Devisenmärkten war der US-Dollar zum Wochenstart etwas besser geboten, während die Renditen der zehnjährigen US-Anleihen zum ersten Mal seit März 0,90% erreicht haben, da das Kapital auf risikoreichere Anlagen überging.

Die Abwärtskorrektur des Goldes gewinnt unter 1700 USD pro Unze an Momentum. Eine starke Risikobereitschaft und bessere US-Renditen sollten eine deutlichere Abwärtskorrektur in Richtung 1645 USD auslösen, das wichtige Fibonacci Retracement auf die Rallye von März bis Mai, was den Unterschied zwischen dem tatsächlichen positiven Trend und einer mittelfristigen,bärischen Umkehr machen dürfte.

Der EURUSD ging in Asien unter 1,13, aber die Stimmung zum Euro bleibt positiv. Preisrückgänge könnten interessante Kaufchancen bei Rücksetzern für Euro-Bullen bieten, die auf einen weiteren Anstieg in Richtung 1,15 setzen.

Der USDCAD konsolidiert über der 1,34-Marke, aber solide Ölpreise bestärken die Möglichkeit, dass wir einen Rückgang unter diesen Wert sehen könnten.

Cable testet den gleitenden 200-Tagesdurchschnitt (1,2730) nach oben, auch wenn die Brexit-Gespräche aus der letzten Woche ergebnislos blieben und das Risiko steigt, dass wir zum Jahresende einen No-Deal-Brexit sehen könnten. Das Sterling könnte zulegen, sollten externe Faktoren den US-Dollar weiter nach unten ziehen. Aber die unbegründete Stärke des Sterlings deutet ein zunehmendes Risiko an, dass wir um 1,30 starke Belastungen sehen könnten. Eine positive Umkehr der US-Dollarnachfrage könnte dem Pfund schnell den Boden unter den Füssen wegziehen.

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