OPEC sorgt durch Förderkürzungen auf den Ölmärkten für Aufschwung

 | 18.12.2018 10:28

Kolumne von NiteshShah am 13. Dezember 2018

Da die Organisation der erdölexportierenden Länder (OPEC) am 6. Dezember keine Ankündigung machte, überraschte sie den Ölmarkt am 7. Dezember positiv, indem sie eine über den Erwartungen liegende Kürzung der Produktion ankündigte. Die OPEC und ihre Nicht-OPEC-Partner (zusammengefasst unter dem Begriff „OPEC+“) werden die Produktion gegenüber den Fördermengen vom Oktober 2018 um 1,2 Millionen Barrel pro Tag senken. Der Markt hatte eine Kürzung von rund einer Million Barrel pro Tag erwartet. Während die Quoten einzelner Länder nicht wiederhergestellt wurden, bedeutet die Freistellung von Iran, Venezuela und Libyen (wo die Produktion bereits rückläufig ist), dass die Last dieser Kürzungen auf andere Länder entfällt. Die OPEC versteckt sich also nicht nur hinter den Förderrückgängen, die sich ohnehin aus diesen drei Ländern ergeben würden. Wenn Iran, Venezuela und Libyen die Produktion weiter reduzieren, könnte der Rückgang der OPEC+-Produktion insgesamt weitaus höher ausfallen als die im Rahmen der Vereinbarung angekündigten 1,2 Millionen Barrel.

Wir hatten befürchtet, dass die mangelnde Kommunikation nach dem ersten Tag der Sitzungen darauf hindeutet, dass die Gruppe keine Einigung erzielt hat. Wir waren auch besorgt, dass Saudi-Arabien sich dem Druck der USA beugen und nicht auf eine Produktionskürzung drängen könnte. Weit gefehlt. Saudi-Arabien hatte die OPEC-Kerngruppe veranlasst, 800 Tausend Barrel pro Tag zu reduzieren, und die 10 Partner der OPEC sagten, dass sie 400 Tausend Barrel pro Tag nach dem Vorbild der Kerngruppe reduzieren werden. Auf der Pressekonferenz erklärte Saudi-Arabien recht transparent, dass es erwartet, dass seine Produktion von 11,2 Millionen Barrel pro Tag auf 10,2 Millionen Barrel pro Tag bis Januar 2019 sinken wird. Das deutet darauf hin, dass Saudi-Arabien mehr als nur seinen Teil dazu beitragen wird, die Ziele der Gruppe zu erreichen.

Was uns am meisten beeindruckt hat, war, dass die OPEC und ihre Partner Schritte unternommen haben, um ihre Beziehung zu formalisieren. Das konnten sie bereits im Juni 2018 nicht tun, als es den Anschein hatte, dass der Zusammenhalt der Gruppe ausfranst. Die OPEC+ hat damit Fortschritte bei der Stärkung ihrer Institution gemacht. Die Formalisierung der Beziehung dürfte die Märkte länger im Gleichgewicht halten.

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Was uns am meisten beeindruckt hat, war, dass die OPEC und ihre Partner Schritte unternommen haben, um ihre Beziehung zu formalisieren. Das konnten sie bereits im Juni 2018 nicht tun, als es den Anschein hatte, dass der Zusammenhalt der Gruppe ausfranst. Die OPEC+ hat damit Fortschritte bei der Stärkung ihrer Institution gemacht. Die Formalisierung der Beziehung dürfte die Märkte länger im Gleichgewicht halten.

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Der Ölpreis stieg am 7. Dezember um zunächst fast 6% an, verzeichnete aber einen Rückgang, so dass der Tag mit knapp 3% Anstieg endete. Wir glauben, dass die Ölpreise weiter steigen müssen, da das Abkommen im Hinblick auf ein ausgeglichenes Marktgleichgewicht sehr positiv erscheint.

Abbildung 1: Preis für Brent-Öl