Ohne Euro keine Krise? – Schwellenländer beweisen das Gegenteil

 | 20.03.2014 10:56

Das Bundesverfassungsgericht hat am Dienstag erwartungsgemäß endgültig grünes Licht für den Euro-Rettungsschirm (ESM) und den Fiskalpakt gegeben. Euro-Skeptiker können diesem Urteil natürlich nicht viel Positives abgewinnen, obwohl die Begründung zur Abweisung der Klage durchaus plausibel ist. Trotzdem halten die Euro-Kritiker den Weg zum Erhalt der Gemeinschaftswährung generell für falsch. h3 Eigene Währungen als Patentrezept für die Krisen-Staaten?/h3

Eine eigene Währung gilt manchen als Patentrezept gegen die Probleme der Euro-Zone. Ihr Argument: Griechenland und andere Krisenländer sollen aus dem Euro austreten – dann würde alles gut werden. Wenn die Länder ihre eigene Währung hätten, könnte diese abwerten und die Staaten so international wieder wettbewerbsfähig werden.

h3 Schwellenländer leider unter Währungsturbulenzen/h3

Ganz so einfach scheint die Sache aber angesichts aktueller Entwicklungen nicht zu sein. Denn inzwischen leiden gerade Schwellenländer mit eigenem Geld unter Währungsturbulenzen. Die Notenbanken der Türkei, Südafrikas, Indiens, in Kasachstan und vielen weiteren Staaten mussten mit teils drastischen Zinserhöhung auf den Kursverfall der heimischen Währung reagieren.

h3 Türkei stemmt sich mit drastischen Zinserhöhungen gegen den Verfall der Lira/h3

Die türkische Notenbank zum Beispiel musste sich gegen den Kursverfall der heimischen Währung Lira stemmen und hob dazu den Zinssatz, zu dem sich die Banken über Nacht Geld bei der Zentralbank leihen können, von 7,75% auf 12,0% anheben. Der eigentliche Leitzins wurde von zuvor 4,5% auf 10% angehoben.
Damit soll der Abfluss an ausländischem Kapital gestoppt werden, der die Lira auf ein Rekordtief zum Dollar gedrückt hatte.