Miningscout | 24.06.2019 08:00
am 21. Juni 2019
Für alle Goldfans ist die aktuell sprunghafte Entwicklung der Goldkurse höchst erfreulich, und viele haben es kommen sehen. Dienten doch alle Spannungen am Weltmarkt nicht gerade zur Beruhigung der Börsen und damit der Anleger. China, Iran, der US-Präsident stampft kräftig durch den weltpolitischen Laden. Zusätzlichen Schub bekam Gold durch die wahrscheinlich erneute und baldige Zinssenkung der FED, da ein Großteil der wirtschaftlichen Daten der USA ein nicht gerade rosiges Zeugnis über die Situation im Land ausstellen.
Es ist daher vorauszusehen, dass in absehbarer Zeit, womöglich schon im Juli, wieder eine Lockerung der Geldpolitik durch Senkung der Zinsen erfolgen wird. In Anbetracht dessen geben in den USA die Renditen der 10-jährigen Staatsanleihe kräftig nach. Was bedeutet, dass der so gern gesehene Zufluchtshafen des Kapitals massiv an Attraktivität verliert.
Zwar befinden sich die Aktienmärkte in den USA immer noch im Bereich des Allzeithochs, und eine Zinssenkung könnte noch einen kurzen Aufschwung generieren, doch betrachtet man die durchschnittlichen Erfolgswege der US-Wirtschaft, so wird eine Rezession immer wahrscheinlicher. Der Zinssenkungsschub dürfte somit nur zu einer vorübergehenden Linderung der kommenden schmerzhaften Rückschläge reichen.
Fallen in einer rezessiven Phase die Hauptinvestmentgruppen Anleihen und Aktien weg, so stünde der Weg frei um den dann erneut auflebenden „sicheren Hafen“ Gold wieder ins Investorenherz zu schließen.
Auch aus charttechnischer Sicht galt es die langjährige Widerstandsmarke von 1.350 USD je Unze Gold im Auge zu behalten, die nun erstmals deutlich geknackt wurde. Doch kann sie nachhaltig verteidigt werden?
Seit Anfang Mai 2019 zeichnet sich auf Wochenbasis eine generelle Trendwende bei den Indikatoren ab.
Abb2: positive Indikatorenentwicklung, Eigenanalyse auf Metatrader4
Sowohl der RSI, wie auch der Volumenindikator und die Stochastik zeigen in Richtung Norden und bilden so solide Kaufsignale, die auf ein mittelfristiges Kursplus hindeuten. Damit wäre der Weg vorerst frei bis zum nächsten Widerstand im Bereich von 1.430 USD – 1.450 USD je Feinunze Gold. Diese Marke sollte sich allerdings über den Sommer als neues Sprungbrett nachhaltig etablieren, da sich sonst nach den kräftigen Anstiegen Kurskorrekturen bis in den Bereich von rd. 1.300 USD je Feinunze einstellen könnten. Das wäre zwar kein Unterbruch der insgesamt positiven Goldpreisentwicklung, jedoch würde der weitere Verlauf aus heutiger Sicht nicht mehr eindeutig erkennbar werden. Eine Konsolidierungsphase im Bereich von 1.300 USD bis 1.350 USD je Unze wäre daher das wahrscheinlichste Szenario, bevor eine neue Entwicklung erkennbar wird.
Da mit der absehbaren Zinsentwicklung eine Schwächung des US-Dollars einhergeht, die bei aufkommender Rezession noch an Stärke gewinnen sollte, so wäre der Weg frei für eine weitere positive Entwicklung der Edelmetallkurse. Doch noch ist zu früh, um darüber zu spekulieren. Da Totgesagte bekanntlich länger als erwartet leben, so ist auch Geduld angesagt um über eine Rezession am US-Markt zu diskutieren. Aus heutiger vorsichtiger Sicht schreiben wir dann allerdings bereits zumindest das Jahr 2020.
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