Swissquote Europe Ltd | 24.09.2015 13:42
Endlich guten Nachrichten aus Neuseeland (von Arnaud Masset)
Das Handelsdefizit hat sich im August ausgeweitet, da die Importe aufgrund eines einmaligen Auftrages bei den Flugzeugkäufen stärker als erwartet angestiegen sind. Das Defizit ist auf 1,04 Mrd. NZD gestiegen, die höchste Zahl seit September 2014, und deutlich unter den Markterwartungen von 0,9 Mrd. NZD und dem revidierten Handelsdefizit von 0,7 Mrd. NZD aus dem Juli. Die Importe sind um 19,2% im Jahresvergleich auf 4,8 Mrd. NZD gestiegen und haben die Durchschnittsprognosen von 4,4 Mrd. NZD übertroffen, lagen jedoch deutlich unter der nach oben revidierten Zahl aus dem Juli von 4,9 Mrd. NZD. Auf der anderen Seite haben die Exporte, beflügelt von einem starken Anstieg bei den Rinderausfuhren (+46% im Jahresvergleich) im Vergleich zum August 2014 um 5,6% auf 3,7 Mrd. NZD zugelegt, womit die Markterwartungen von 3,6 Mrd. NZD übertroffen wurden. Aufgrund der einmaligen Natur dieses höher als erwarteten Handelsdefizits ändert dies nicht die Fundamentalwerte der Leistungsbilanz des Landes.
Nach einem massiven Rückgang bei den globalen Milchpreisen waren diese starken Zahlen aus der Fleischindustrie bei den neuseeländischen Produzenten mehr als willkommen. Darüber hinaus hat Fonterra (der weltweit größte Milchproduzent) seine Milchpreisauszahlungsprognosen von 3,85 NZD auf 4,60 NZD pro kg Milchtrockenmasse erhöht, da das Produktionsvolumen unter den schwachen Milchpreisen litt. Die Händler freuten sich über die Nachrichten, was dem Kiwi dabei half, sich gegenüber dem Dollar zu behaupten und seine Gewinne gegenüber dem Aussie auszuweiten.
Draghi gibt neue Hinweise (von Yann Quelenn)
Bei der gestrigen EZB-Sitzung wirkte Präsident Draghi besorgt. Er sagte, dass man mehr Zeit brauche, um die Risiken zu bewerten, durch die eine Ausweitung des aktuellen quantitativen Lockerungsprogramms ausgelöst werden könnte. Dies ist das zweite Mal, dass Draghi auf die mögliche Ausweitung der quantitativen Lockerungsmaßnahmen hingewiesen hat. Es sind natürlich nicht die jüngste Rezession und der globale Arbeitsmarkt in der Eurozone, die Mario Draghi schlaflose Nächte bereiten, sondern eher die anhaltend niedrigen Ölpreise und die jüngsten Turbulenzen an den globalen Märkten. Diese externen Bedingungen können den Abwärtsdruck für die Inflation und das Wachstum in der Eurozone erhöhen. Dies könnte eine Ausweitung des Anleihenprogramms auslösen.
Die Inflations- und Wachstumsprognosen wurden diesen Monat bereits zurückgenommen, da die Chancen für die offizielle Ankündigung einer QE-Ausweitung zunehmen. Die EZB bleibt jedoch sehr optimistisch in Bezug auf den zukünftigen Erfolg der quantitativen Lockerungsmaßnahmen, da diese ja schon aus den USA und Japan bekannt sind. Viele europäische Länder haben ein enormes Schulden-/BIP-Verhältnis, das in den meisten Fällen untragbar ist. Bevor man wachsen kann, sollte die erste Priorität die Schuldenrückzahlung sein. Wir gehen davon aus, dass der EUR/USD mittelfristig schwächer wird, da die Märkte weiter von einer Zinserhöhung durch die Fed ausgehen. 1,1000 scheint ein angemessenes Ziel.
EURUSD Der EUR/USD hat die Unterstützung bei 1,1248 gebrochen, womit seit dem letzten Hoch bei 1,1438 nun ein Abwärtstrend im Gange ist. Starke Unterstützung zeigt sich bei 1,1017 (Tief vom 18. 8. 2015). Starker Widerstand findet sich bei 1,1714 (Hoch vom 24. 8. 2015). Langfristig deutet das symmetrische Dreieck von 2010 bis 2014 weitere Schwäche in Richtung Parität an. Infolgedessen sehen wir die jüngsten Seitwärtsbewegungen als eine Pause im eigentlichen Abwärtstrend. Schlüsselunterstützungen finden sich bei 1,0504 (Tief vom 21. 3. 2003) und bei 1,0000 (psychologische Unterstützung). Der Widerstand bei 1,1534 (Reaktionshoch vom 3. 2. 2015) wurde gebrochen. Wir stehen vor dem Beginn eines Aufwärtsmomentums.
GBPUSD Der GBP/USD hat die Unterstützung bei 1,5385 durchbrochen (Aufwärtstrendkanal), und die Unterstützung, die durch die Schlüsselstundenunterstützung bei 1,5330 markiert ist, wurde gebrochen. Ein Stundenwiderstand liegt bei 1,5659 (Hoch vom 27. 8. 2015). Stärkere Unterstützung liegt bei 1,5165 (Tief vom 4. 9. 2015). Langfristig sieht die technische Struktur nach einem Erholungsboden aus, dessen maximales Aufwärtspotenzial bei dem starken Widerstand von 1,6189 (Fibo 61% Eintritt) zu finden ist.
USDJPY Der USD/JPY bewegt sich um den 200-Tage-Durchschnitt. Eine Stundenunterstützung findet sich bei 118,61 (Tief vom 4. 9. 2015). Eine stärkere Unterstützung findet sich bei 116,18 (Tief vom 24. 8. 2015). Ein Stundenwiderstand liegt bei 121,75 (Hoch vom 28. 8. 2015). Eine langfristig bullische Tendenz wird favorisiert, so lange die starke Unterstützung bei 115,57 (Tief vom 16. 12. 2014) hält. Ein allmählicher Anstieg in Richtung des Hauptwiderstands bei 135,15 (Hoch vom 1. 2. 2002) wird daher favorisiert. Eine Schlüsselunterstützung befindet sich bei 118,18 (Tief vom 16. 2. 2015).
USDCHF Der USD/CHF ist am Stundenwiderstand bei 0,9824 (Hoch vom 9. 9. 2015) wieder abgeprallt. Sehr kurzfristig sehen wir in der technischen Struktur niedrigere Hochs. Doch wir bleiben mittelfristig bullisch für das Paar. Langfristig hat das Paar den Widerstand bei 0,9448 gebrochen, was auf ein Ende des Abwärtstrends hindeutet. Dies bedeutet die Wiederaufnahme des Bullentrends. Eine Schlüsselunterstützung findet sich bei 0,8986 (Tief vom 30. 1. 2015).
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