Benedikt Wachsmann | 18.10.2016 08:27
Marktsituation DAX – 18.10.2016
Der deutsche Leitindex ist seit einigen Tagen in einer zunehmend enger werdenden Seitwärtsrange gefangen. Auf der Unterseite bilden die mittelfristige Aufwärtstrendlinie, die 200er-EMA und das Tief vom 30. September bei 10.180 Punkten den entscheidenden Unterstützungsbereich. Unter der Unterstützung bei 10.090 Punkten würde sich das Shortszenario abschließend bestätigen. Dann müssten Anleger mit einem Test der übergeordneten Aufwärtstrendlinie und einem Rückfall bis auf 9.750 Punkte rechnen.
Auf der Oberseite ist der Widerstand bei 10.800 Punkten entscheidend. Erst wenn diese Marke nachhaltig egalisiert werden kann, ergibt sich ein neuer Impuls für weitere Anstiege und ein Test der 11.000 Punkte Marke.
Marktsituation S&P 500 - 18.10.2016
Beim „Weltleitindex“ S&P 500 zeichnet sich in den letzten Handelswochen eine Topbildung ab, die auf der Unterseite durch die Unterstützung bei 2.115 und die 200er-EMA (blau gestrichelt) begrenzt wird. Sollte diese Unterstützung in den kommenden Tagen fallen, würde sich ein massives Shortsignal für die Aktienmärkte ergeben. Auf der Unterseite wäre dann ein großes Potenzial für eine Abwärtsbewegung, da es an nennenswerten Unterstützungen fehlt.
Auf der Oberseite ist das Allzeithoch für eine aufwärts gerichtete Impulsbewegung maßgebend. Erst wenn dieser Widerstand getriggert wird besteht die Chance eine neue Aufwärtsbewegung zu etablieren. In Anbetracht der Tatsache, dass neue Allzeithochs in den letzten Wochen keine dynamischen Aufwärtsbewegungen hervorrufen konnten, sollten Anleger dies ebenfalls nicht blind für Longeinstiege nutzen.
Marktsituation DOW Jones – 18.10.2016
Beim DOW Jones zeichnet sich ein ähnliches Bild ab. Auch hier ist die 200er-EMA (blau gestrichelt) die entscheidende Unterstützung. Auch hier würde ein bearisher Ausbruch ein massives Shortsignal liefern, welches vom Markt aufgrund fehlender Unterstützung nicht so leicht abgefangen werden dürfte.
Auf der Oberseite sind die kurzfristige Abwärtstrendlinie (schwarz gestrichelt) und die Widerstände bei 18.405 Punkten und 18.665 Punkten von Bedeutung. Auch hier gilt, dass neue Hochs zwar die Möglichkeit für eine dynamische Impulsbewegung eröffnen, diese aber nicht zwingend eintreten muss.
Marktsituation Nasdaq – 18.10.2016
Im Vergleich zum DOW Jones und dem S&P 500 hat der Nasdaq bis zur maßgeblichen Unterstützung in Form der 200er-EMA noch einen adäquaten Puffer. Mit dem Bruch der Aufwärtstrendlinie hat der Nasdaq allerdings ein erstes Shortsignal generiert. Hier sollten Anleger aber im Hinterkopf behalten, dass diese Aufwärtstrendlinie nur zweifach getestet worden und damit nicht abschließend bestätigt worden ist. Daher ist fraglich, ob dieses Signal in den kommenden Tagen zu weiter fallenden Notierungen führt. Die 100er-EMA fungiert hier als weitere zwischengelagerte Unterstützung beim amerikanischen Tech-Index.
Auf der Oberseite ist auch hier das Allzeithoch bei 4.905 Punkten von Bedeutung. Die Ausführungen zum S&P 500 und DOW Jones gelten hier analog.
Marktsituation FTSE – 18.10.2016
Der einzige Index der aktuell eine Jahresendrally möglich erscheinen lässt, ist der britische FTSE. Dieser hat sich nach dem Brexit-Referendum deutlich erholt und befindet sich seitdem in einer intakten Aufwärtsbewegung, welche den FTSE bis an das Allzeithoch aus April 2015 bei 7.122 Punkten geführt hat. Dort setzte zwar eine temporäre Korrektur ein, ein bullisher Ausbruch kann bei anhaltender Schwäche des GBP allerdings durchaus einkalkuliert werden. Dies würde dann wie auch bei den anderen Indizes die Chance auf eine weitere bullishe Bewegung eröffnen.
Um zu verstehen, warum der FTSE im Vergleich zu den anderen Indizes vergleichsweise bullish notiert genügt ein Blick auf die Notierungen des britischen Pfund. Nach dem Brexit-Referendum und der Leitzinssenkung der Bank of England auf 0,25 Prozent notiert der GBP auf einem historischen Tief. Für die britische Wirtschaft bedeutet das vor allem, dass der Export aufgrund der schwachen Heimatwährung angekurbelt wird. Dies wirkt sich konsequenterweise positiv auf die britischen Unternehmen aus. Sie merken dies beispielsweise wenn Sie Produkte aus Großbritannien im Internet bestellen oder einen Städtetrip nach London planen. Im Vergleich zum Vorjahr sind hier Einsparungen von gut 20 Prozent aufgrund des Wechselkurses möglich. Ein Rabatt der sich nicht in der Kasse der britischen Exportwirtschaft niederschlägt.
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