Norges Bank wird Zinsen senken, FOMC-Sitzung

 | 15.06.2015 13:18

Die lang ersehnte FOMC-Sitzung für Juni wird am Dienstag und Mittwoch stattfinden, gefolgt von einer Pressekonferenz von Fed-Chefin Janet Yellen am 17. Juni. Anfang des Jahres führte eine beschleunigende US-Wirtschaft - BIP für das 4. Quartal 2014 betrug solide 2,2% im Quartalsvergleich annualisiert - dazu, dass die Marktteilnehmer von einer ersten Zinserhöhung im Juni ausgehen. Die Erwartungen sind nun auf eine Erhöhung im September übergegangen, nachdem das 1. Quartal 2015 schwach ausgefallen war. Bei der Sitzung in dieser Woche gehen wir davon aus, dass die Fed ihr Vertrauen in die Wirtschaft erneut bestätigen wird, da ein starker Einzelhandelsumsatz und ein positiver Jobbericht das Gefühl des Marktes verstärkten, dass die USA sich auf festerem Boden befinden und dass die Winterschwäche in der Tat vorübergehend war. Zudem gehen wir davon aus, dass die Fed ihre Verpflichtung bestätigen wird, mit der Erhöhung der Zinsen zu beginnen, wenn sie weitere Verbesserungen am Arbeitsmarkt sieht und zuversichtlich genug ist, dass die Inflation mittelfristig auf das 2-Prozentziel zurückgehen wird.

Wir denken jedoch, dass die aktuell fehlende Stärke des USD nicht nur an der anhaltenden Situation in Griechenland liegt, sondern auch an den anhaltend fehlenden starken US-Daten. In der Tat wollen die Händler solide Beweise sehen, dass die USA wieder auf Erfolgskurs ist, bevor sie neue USD-Long-Positionen eingehen. Die am Donnerstag fälligen CPI-Daten werden genau beobachtet werden, da eine positive Überraschung die Chancen auf eine Erhöhung im September erhöhen könnte.

Norges Bank: Zinserhöhung in Sicht (von Yann Quelenn)

Am nächsten Donnerstag wird die Norges Bank wohl ihren Leitzins von aktuell 1,25% um 25 Basispunkte senken. Vor einem Monat hatte die Norges Bank den Zins unverändert gelassen. Wir gingen davon aus, dass die Währungshüter Zeit gewinnen wollten, um weitere Daten zu erfassen. In der Zwischenzeit sind der PMI für das verarbeitende Gewerbe und die Industrieproduktion im Mai gefallen. Des Weiteren lag das BIP-Wachstum für das 1. Quartal bei enttäuschenden 0,2%; das BIP für das 4. Quartal 2014 hatte bei 0,9% gelegen. Wie wir erwartet haben, leidet die Wirtschaft weiter unter niedrigen Ölpreisen und die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung ist gestiegen. Governor Olsen erklärte, dass die norwegische Wirtschaft gefährdet ist, solange das Brent unter 70 USD pro Barrel bleibt. Aktuell muss der Anstieg des Öls als vorübergehend gesehen werden, und die Ölpreise bleiben klar auf Höhe der 60 USD pro Barrel, weshalb wir davon ausgehen, dass die Norges Bank ihre Zinsen um 25 Basispunkte senken wird, auch wenn der Inflationsdruck den Wohnungspreisen zusätzlichen Auftrieb verleiht. In der Tat sind die Wohnungspreise seit Mitte der 1990er um das Dreifache angestiegen. Einen Tag vor der Entscheidung der Zentralbank wird der norwegische Finanzminister eine Konferenz zur Strategie für den Wohnungsmarkt abhalten. Der USD/NOK wird nach der Zinsentscheidung kaum eine Rallye starten, da die Senkung bereits eingepreist ist.

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Russische Zentralbank senkt Zinsen um 100 Basispunkte (von Peter Rosenstreich)

Die russische Zentralbank (CBR) trifft sich heute und wir und der Markt erwarten eine Zinssenkung um 100 Basispunkte auf 11,50%. Diese Senkung setzt die zurückhaltende Tendenz der Zentralbank fort, aber mit langsamerer Geschwindigkeit als die vorherigen Senkungen um 150 Basispunkte. Im Mai war die CBR angesichts der nicht erwarteten RUB-Stärke in Panik geraten und reagierte mit aggressiven Zinssenkungen und hohen täglichen USD-Dollarkäufen. Aber bisher weist der RUB im Juni eine umgekehrte Richtung auf, was es der CBR erlaubte, weniger über die möglichen negativen Auswirkungen besorgt zu sein und sogar die FX-Interventionen für einige Tage aussetzte. Die russische Wirtschaft bleibt weiter schwach. Die Wachstumsverlangsamung scheint sich auf das 2. Quartal ausgeweitet zu haben, und es gibt nur sehr wenige Lichtblicke. Es besteht ein zunehmendes Risiko einer tieferen Rezession, da die Verbrauchernachfrage nachgelassen hat, wie es die schwachen Einzelhandelsumsatzzahlen zeigen, und der Verfall der Löhne anhält. Wir vermuten, dass die CBR die Zinsen schneller senken möchte (um gegen das schwache Wachstum vorzugehen), aber durch die erhöhte Inflation und die Volatilität beim RUB eingeschränkt ist. Der Zusammenbruch des RUB im letzten Jahr hat die CBR extrem vorsichtig gegenüber Maßnahmen gemacht, die die Märkte beunruhigen könnten. Wir bleiben zum RUB bärisch, da die Währung vor wichtigen Herausforderungen steht. Westliche Sanktionen, niedrige Ölpreise, ein instabiles Inflationsumfeld und die Zinserhöhungen der Fed (die die Nachfrage der Investoren nach russischen Anlagen umkehren) werden sich negativ auf den RUB auswirken.