Niveaus weitgehend gehalten - OPEC+ drosselt - Überblick Rohstoffpreise

 | 06.10.2022 09:18

Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 0,9913 (06:07 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 0,9835 im europäischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 144,59. In der Folge notiert EUR-JPY bei 143,35. EUR-CHF oszilliert bei 0,9723.

An den Finanzmärkten kam es zu Konsolidierungen. Die zu Wochenanfang erzielten Terraingewinne am Aktienmarkt konnten grundsätzlich verteidigt werden. Die Zinshoffnungen, die diese Entwicklungen trugen und tragen, erhielten in der Sache durch den OPEC+ Beschluss (siehe unten) einen Dämpfer (Thema fortgesetzter Inflationsdruck). Markttechnisch hatte der Beschluss bisher keine Konsequenz. Am Kapitalmarkt kam es Versteifungen. 10 jährige Bundesanleihen rentieren mit 2,02%, 10 jährige US-Staatsanleihen bei 3,75%. Der Euro als auch Gold und Silber haben die erhöhten Niveaus gegenüber dem USD weitgehend gehalten.

Drosselung der Ölproduktion um 2 Millionen Fass

Auf der gestrigen Sitzung vereinbarte OPEC+ eine Drosselung der Ölproduktion um 2 Mio. Fass pro Tag. US-Präsident Biden reagierte im höchsten Maß verärgert und erwägt Maßnahmen gegen OPEC+. Washington wirft der OPEC vor, sich auf die Seite Moskaus zu stellen.

Kommentar: Hier wird deutlich, was schon bei dem G-20 Finanzministertreffen auf Bali erkennbar wurde. Das Risiko, dass der Westen isolierter aus der Ukraine-Krise hervorgeht, sollte nicht unterschätzt werden. Ich bin gespannt auf das G-20 Treffen der Staatschefs auf Bali.

Mehr noch irritiert es, dass Washington jetzt erwägt, gegen das OPEC-Kartell vorzugehen, während man selbst ein Nachfragekartell mit Preisbestimmungsmacht etabliert. Der Westen steht nur noch für circa 35% des Welt-BIP (Basis KKP). Der Westen will sich aus fossilen Energien lösen. Asien, Afrika und Südamerika sind die Absatzmärkte mit Zukunft für OPEC+. Hat der Westen vor diesem Hintergrund noch das politische und ökonomische "Leverage", das der Westen sich einbildet zu haben?

Fakt ist, dass OPEC+ die reale Kaufkraft der eigenen Exporte verteidigt. Von daher sind die Produktionsanpassungen nur logisch und konsequent, denn es war die Politik des Westens im Rahmen der zuvor verfügten Zentralbankpolitiken als auch des Beginns des Energiekriegs gegen Russland durch Sanktionen, die den Kaufkraftverfall der westlichen Währungen forcierten und sich damit negativ auf die realen Exporterlöse in westlicher Währung der OPEC+ Staaten auswirkten.

Rohstoffpreisentwicklungen:

Zu Beginn des vierten Quartals 2022 ist es Sinn stiftend, einen Blick auf elementare Rohstoffpreise zu werfen, um die Kräfte der von außen wirkenden Preise auf unsere aktuelle und zukünftige Inflation sachgerecht einzuordnen, denn zu Jahresbeginn waren es die Rohstoffpreise, die als von außen wirkende Kraft das Inflationsthema massiv beförderten.

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Da der Euro auf Jahressicht um circa 15% gegenüber dem USD gefallen ist, ergibt sich gegenüber den USA ein Preisnachteil von rund 15%. Nachfolgende Charts sind auf Euro-Basis berechnet und tragen dem Rechnung. Alle Charts sind © Finanzen.net. An der rechten Skala der Charts ist in grün oder rot die Jahresveränderung abgetragen.

Zunächst fällt der Blick auf Energiepreise: