Neue Sorge für US-Ölinvestoren: Immer mehr Opfer und Schadenersatz

 | 10.08.2018 09:19

von Barani Krishnan

Der Artikel für Investing.com erschien am Freitag, dem 10. August 2018, im Original unter dem Titel 'New Worry For U.S. Oil Investors: Growing Human Toll And Litigation Costs'.

Der US-Ölpreis ist unter 70 USD das Fass gefallen seit der Produktionsrekord von 11 Mio Fass am Tag im Juli bekanntgegeben wurde. Aber neben dem Preisverfall haben die Investoren in der Schieferölindustrie des Landes sich mit einem weiteren Problem zu beschäftigen: die wachsende Anzahl von Menschenleben, die die Expansion einer Industrie mit sich bringt, die schneller wächst, als die Sicherheitsvorkehrungen mithalten können.

Unfälle sind häufiger geworden an US-Ölbohrstellen und treffen nicht nur die Arbeiter vor Ort sondern auch die Anteilseigner als die Klagen rasant gegen die betroffenen Unternehmen rasant zunehmen.

Die Energiemärkte der Welt werden häufig von Schlagzeilen über Preis, Angebot und Nachfrage nach Öl bestimmt. Während riesige Umweltkatastrophen in der Erinnerung der Öffentlichkeit bleiben, sind einzelne menschliche Tragödien schnell vergessen in der boomenden Industrie. Aber die wachsenden finanziellen Folgen der menschlichen Opfer verlangt von den Investoren ihnen mehr Aufmerksamkeit zukommen zu lassen.

Die Arbeitsschutzabteilung Occupational Safety and Health Administration (OSHA) des US-Arbeitsministeriums Deepwater Horizon Plattform in 2010.

Der Darstellung der Administration zufolge, haben Patterson-UTI und Crescent Consulting es versäumt angemessene Kontrollen während der Bohrungen durchzuführen, die Abseilvorrichtungen zu inspizieren und Notfallpläne auszuarbeiten. Alle drei Unternehmen wurden gerügt, Wärmelampen zu benutzen, die nicht für gefährliche Umgebungen genehmigt sind.

Die Bekanntgabe fügte an, dass die drei Firmen sich Strafgeldern in Höhe von insgesamt 118.643 USD gegenübersehen, die höchste mögliche Strafe. Ein Vertreter von Patterson-UTI sagte, die Frima plane die Rüge anzufechten.

Während die Strafgelder eher bescheiden erscheinen mögen, im Vergleich zu den astronomischen Vergleichen in der Ölindustrie – BP verkaufte Firmenwerte in Höhe von 75 Mrd USD um die Kosten des Deepwater Horizon Desasters zu decken – ist die Frage für Investoren in den drei Firmen, was für andere Gerichtsverfahren und Schadensersatzforderungen kommen werden.

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Patterson-UTI, das Subunternehmen im Zentrum der Explosion in Oklahoma im Januar, hält den zweitschlechtesten Platz bei der Verletzungsrate unter vergleichbaren Unternehmen, fand eine Reuters-Analyse von OSHA-Daten. Mindestens 13 Arbeiter haben auf den Bohrplattformen des Unternehmens im letzten Jahrzehnt ihr Leben verloren, zeigte die Untersuchung.

Am Dienstag wurde eine Klage gegen eine andere Bohrfirma aus Oklahoma, Helmerich & Payne Inc (NYSE:HP) eingebracht. Die Klage durch Vertreter von Timothy Lewing über 150 Mio USD wurde in Harris County District Court, Texas erhoben, da der Beschäftigte der Firma von einem fallenden Gegenstand getroffen wurde, während er auf einer von H&P betriebenen Bohrplattform in der Nähe von Midland in Texas am 4. Januar arbeitete.

Der Lewing Fall kommt, nachdem H&P in 2016 einen Vergleich in einem Verfahren wegen Fahrlässigkeit über 72 Mio USD einging. Dieses wurde von Joshua Keel eingebracht, der im Juli 2014 verletzt wurde, als er an einer Bohrplattform in New Mexico arbeitete. Keel wollte zunächst mehr als 100 Mio an Schadensersatz. H&P schätzte seine Belastung durch die Auszahlung auf 22 Mio USD, unter Berücksichtigung der Zahlungen durch seine verschiedenen Versicherer.

Genau wie Patterson-UTI hat auch H&P eine lange Unfallgeschichte.

Daten der OSHA zeigen, dass die Firma zwischen 2008 und 2012 sich 112 Gerichtsverfahren über insgesamt 3,2 Mio USD gegenübersah und drei Todesfälle berichtet hat. Zum Zeitpunkt des Keel-Unfalls, hatte H&P berichtet, im Durchschnitt 177 Plattformen zu betreiben. Deren Zahl ist auf 213 gestiegen, während die Zahl der Todesfälle bis zum Zeitpunkt von Lewings Verletzungen auf fünf geklettert ist.

Das Wachstum der US-Bohrtätigkeit kommt inmitten nachlassender staatlicher Kontrollen und einer laxeren Regulierung der Energieindustrie.

Historisch gesehen, steigen mit der Ölförderung auch die Unfälle, Verletzungen und Todesfälle an den Bohrplattformen. Und Plattformen an Land sind gefährlicher als die auf See. Die Zeitung der Houston Chronicle berichtete schon in 2013: “Fast sechsmal so viele Ölarbeiter kamen in 2012 in Texas ums Leben, als bei der Explosion der Deepwater Horizon Bohrinsel, bei der 11 getötet wurden”.


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