Nachrichten aus China beflügeln pazifische Währungen, CAD unter Druck

 | 06.01.2015 14:48

Der China HSBC Index für den Dienstleistungssektor zeigte eine leichte Verbesserung. Die Märkte suchen klar nach einem Lichtblick in den chinesischen Wirtschaftsprognosen. Doch es war die Ankündigung aus Peking für beschleunigte Infrastrukturausgaben in Höhe von 1,1 Bio. USD, die den AUD und den NZD angetrieben haben. Obwohl China eine Politiklinie zur nicht offiziellen Bekanntgabe von Ausgaben zum Beginn des neuen Kalenderjahrs verfolgt, entspricht dieses umfangreiche Investitionsvorhaben etwa 15% der gesamten Anlageinvestitionen im letzten Jahr. Die chinesischen Politiker machen sich offensichtlich Sorgen um ein langsamer werdendes Wachstum und einer steigenden Anzahl von Prognosen, die das BIP für 2015 unter 7,0% sehen.

Andererseits hat die PBoC Spielraum für weitere monetäre Unterstützungsmaßnahmen für die chinesische Erholung, da die makroökonomischen Umstände günstig sind. Das chinesische CPI ist im November auf 1,4% gefallen und wird wohl weiter gedämpft bleiben, besonders aufgrund der Dynamiken an den Ölmärkten. Die nächste Bekanntgabe steht am 9. Januar an und die schwachen Erwartungen sollten die bullischen Versuche des CNY an den Devisenmärkten einschränken. Eine starke USD/CNY-Unterstützung wird beim gleitenden 200-Tagesdurchschnitt (6,1821) gesehen. Die Konjunkturschwäche wird die PBoC dazu bringen, die Leitzinsen um mindestens 75 Basispunkte zu senken und die kritischen Ausgaben für die Infrastruktur zu erhöhen. Die Maßnahmen der Politik sollten das BIP-Wachstum 2015 davon abhalten, unter die 7%-Marke zu fallen.

AUD und NZD erholen sich aufgrund der Nachrichten aus China

Der AUD und NZE haben von den proaktiven wirtschaftpolitischen Initiativen in China am stärksten profitiert. Dies deckt einen interessanten Zwiespalt auf, bei dem die Finanzpolaritäten von China und den USA die korrelierenden Währungen mehr antreiben werden, als die voraussichtliche Dollarstärke allein aufgrund geldpolitischer Straffungsmaßnahmen.

Der AUD/USD ist auf 0,8158 gestiegen (fallende Kanalspitze von November bis Dezember), da Wachstums fördernde Nachrichten aus China gemeldet wurden, und da das Handelsdefizit in Australien geringer ausgefallen war. Ein Ausbruch über das obere Kanalband sollte ein kurzfristig bullisches Umkehrmuster signalisieren. Die mittelfristige Tendenz bleibt jedoch negativ; Grund dafür sind die erwarteten Zinssatzsenkungen der RBA und die Ungewissheiten um die Fed-Normalisierung. Insgesamt ein deutliches Gegengewicht zu den Wachstums fördernden Maßnahmen aus China. Das Ziel bleibt unverändert bei 80 Cent und tiefer. Korrekturen nach oben sollten interessante Gelegenheiten schaffen, AUD negativen Positionierungen zu verstärken.

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WTI handelt unter 50 USD

Die Ölwährungen erhielten leichten Auftrieb, nachdem bekannt wurde, dass Saudi Arabien den Ölpreis für asiatische Abnehmer im Februar erhöhen wird. Dies zeigt, dass der weltweit größte Ölproduzent gewillt zu sein scheint, von der Verteidigung der Rabatte abzugehen. Die Begeisterung fand jedoch schnell ein Ende, da das WTI unter 50 USD abtauchte. Aufgrund des aktuellen Überangebots und Spekulationen, dass die USA Rohöl als geopolitische Waffe einsetzen könnten, wird mehr als eine geringfügige Preiserhöhung nötig sein, um den Zusammenbruch der Ölpreise umzukehren. Wir bleiben daher für die nächste Zeit negativ zum Öl und den Ölwährungen.

Druck auf Loonie wird wohl anhalten

Kanada gibt heute seine Preise für Industrieprodukte und Rohmaterialien für November bekannt. Die Erwartungen bleiben schwach und die aktuellen Marktbedingungen sind für das gemäßigte Lager der BoC günstig. Optionsgebote für den USD/CAD mit heutiger Fälligkeit bewegen sich über 1,17. Bei einem Tagesschluss über dem MACD Pivot (1,1664) bleibt die Tendenz des USD/CAD nach oben gerichtet. Der EUR/CAD testet die Unterstützung bei 1,40. Trend- und Momentumindikatoren deuten aufgrund der für den EUR negativen Stimmung einen tieferen Abverkauf an. Dezente Angebote werden bei der täglichen Wolkendecke (1,40961/1,41934) erwartet.