Nach USA-Embargo für KI: Nvidia kündigt neue China-Chips an

 | 08.01.2024 15:58

In den vergangenen Monaten hat sich die Rivalität zwischen den USA und China in Sachen KI so weit zugespitzt, dass der nordamerikanische Präsident Joe Biden im Herbst ein Embargo für den Export hochleistungsfähiger Computerchips ins Reich der Mitte aussprach. Jetzt hat der Hardware-Riese Nvidia (NASDAQ:NVDA) angekündigt, im zweiten Quartal 2024 mit mehreren eigens kreierten China-Chips in Massenproduktion zu gehen, der den Handelsbeschränkungen der nordamerikanischen Regierung entspricht. Um die chinesische Produktion autonomer Waffensysteme und KI-gestützter Militärgeräte mit Technologie aus den USA zu verhindern, wird die Leistung dieses Chips absichtlich gedrosselt. Große chinesische Konzerne wie Alibaba (NYSE:BABA) oder ByteDance kündigten Anfang der Woche an, lieber auf heimische Produkte umzusteigen. China selbst legte schon vor Wochen lautstark Protest ein und wirft den Vereinigten Staaten vor, Wirtschaftsregeln zu brechen.h2 Verliert Nvidia den Milliardenmarkt China?/h2

Ursprünglich war der Produktionsstart für den potentesten von drei für den chinesischen Markt entwickelten Chips für den vergangenen November geplant, musste aber verschoben werden – laut Insidern aufgrund technischer Probleme bei der Integration des Chips in den Herstellungsprozess. Zunächst soll der neue Chip auch nur in begrenzter Menge verfügbar sein, um ausgewählte Großkunden zu bedienen. Die bescheidenen Produktionspläne könnten aber auch der Erwartung rückläufiger Nachfrage im chinesischen Markt geschuldet sein: Mehrere chinesische Großkonzerne kündigten kürzlich erst an, auf heimische Alternativen, etwa von Huawei umzusteigen, da nordamerikanische Embargos jederzeit ausgeweitet werden könnten. Im vergangenen Jahr hatte sich schon der Suchmaschinen-Gigant Baidu (NASDAQ:BIDU) von Nvidia abgewandt. Der chinesische Markt für KI-Chips ist etwa sieben Milliarden Dollar schwer.