Märkte testen Geduld der BoJ

 | 03.05.2016 13:28

Märkte testen Geduld der BoJ (von Yann Quelenn)

Die Bank of Japan wartet weiter ab und versucht die Auswirkungen der negativen Zinsen auf die japanische Wirtschaft weiter zu beurteilen. Für den Moment wollen die Währungshüter der BoJ keine weiteren Anreize setzen. Trotz negativer Zinsen lastet der Fluch als sicherer Hafen über der Nachfrage nach dem Yen - ein wesentlicher Faktor. Der USD/JPY ist zum ersten Mal seit Oktober 2014 unter 106 gefallen, nachdem die Reserve Bank of Australia die Zinsen überraschend gesenkt hatte. Der Yen ist gegenüber dem USD seit Jahresbeginn 13% angestiegen, und eine starke Unterstützung liegt bei 105,23, die jetzt klar zu einem Ziel geworden ist.

Der japanische Finanzminister Aso scheint sehr um die Stärkung des Yen besorgt zu sein, und wir glauben, dass die BoJ gezwungen sein wird, schnell zu handeln. Die aktuelle Geldpolitik hat bisher nicht die ausreichenden Ergebnisse gebracht, und ein starker Yen wird das Land definitiv nicht auf den Pfad zu mehr Inflation zurückführen. Die Zentralbank wird nun gezwungen sein, mehr und mehr Anreize zu setzen, und die aktuelle Abwartehaltung der Bank of Japan kann nicht lange durchgehalten werden. Der Aufwärtsdruck für den Yen sollte anhalten, da die Federal Reserve, trotz mehreren Interventionen nicht bereit scheint, die Zinsen anzuheben. Der USD/JPY wird definitiv auf die 100 zusteuern.

Schwaches Verbrauchervertrauen in der Schweiz (von Peter Rosenstreich)

Nach einer volatilen asiatischen Sitzung und mit einem gedämpften Start in die europäische Sitzung wurden Daten in der Schweiz veröffentlicht, die auf ein schwaches Verbrauchervertrauen hinweisen. Die Umfrageergebnisse für April zum Verbrauchervertrauen fielen im April leicht auf -15, von -14 im Januar und gegenüber Erwartungen einer leichten Verbesserung von -12, Der Rückgang drehte die stetige Verbesserung, die wir seit Juli 2015 gesehen haben, um. Der Trend bei den Arbeitslosenzahlen sah eher düster aus, auch wenn der Index mit 70 gegenüber den 68 im Januar leicht gestiegen ist. Die Meinung zur Arbeitsplatzsicherheit ist von -82 auf -86 gefallen und somit deutlich unter den langfristigen Durchschnitt. Das Vertrauen in die Haushaltsersparnisse in den nächsten zwölf Monaten ist gefallen, nachdem die Haushaltsfinanzen in den letzten zwölf Monaten zurückgegangen sind. Die Zahl bleibt ein zweitklassiger Datenpunkt; sie zeigt die schwierige Situation, in der sich die Schweiz befunden hat. Die Verlangsamung ist aktiv, und es gibt zunehmende Abwärtsrisiken für die Inflation vor dem Hintergrund der starken Überbewertung des CHF. Diese Tatsache ist der SNB sicherlich nicht unbekannt. Der EUR/CHF ist gestiegen, doch auf einer TWI weist der CHF einen Reverse-Abwärtstrend auf. Die Deflationserwartungen haben die realen Renditen nach oben getrieben, was die CHF-Käufe unterstützt hat. Die SNB befindet sich vor dem britischen Referendum im reaktionären Modus, sofern es kein extremes Ereignis geben wird (das Vereinigte Königreich stimmt für den Ausstieg aus der EU) und die SNB Notfallmaßnahmen ergreifen muss, sollte der CHF weiter schwächer werden und für die Exporte eine willkommene Entlastung bringen. Ein Rückgang des USD/CHF unter die Unterstützung bei 0,9503 könnte einen kurzfristigen Rutsch auf 0,9476 ankündigen.

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