Munition für das Portfolio: Warum Rüstungsaktien jetzt einen Blick wert sind

 | 10.04.2024 08:49

Die NATO, die Organisation des Nordatlantikpakts, beging in der vergangenen Woche ihr 75-jähriges Bestehen zu einer Zeit, in der sich das Bündnis mit seinen 32 Mitgliedern in einer zunehmend prekären Lage befindet. Die Warnung des polnischen Premierministers Donald Tusk, dass Europa in eine "Vorkriegszeit" eingetreten sei, unterstreicht die künftigen geopolitischen Herausforderungen und die Notwendigkeit, die Verteidigungsfähigkeit zu stärken.

Ob es uns gefällt oder nicht, die Welt steht vor einer neuen Ära der Kriegsführung, die durch eskalierende Konflikte (auch mit nichtstaatlichen Akteuren wie der Hamas und den Huthi), den wachsenden Einfluss Chinas und die rasanten Fortschritte der künstlichen Intelligenz (KI) in militärischen Bereichen gekennzeichnet ist. Die andauernde russische Invasion in der Ukraine hat die Besorgnis über ein Übergreifen der Konflikte verstärkt und Fragen über die langfristige militärische Unterstützung der NATO für Kiew aufgeworfen.

Seit der Gründung des Bündnisses im Jahr 1949 ist die absolute Zahl der bewaffneten Konflikte weltweit ebenso wie die Zahl der Todesopfer durch Kriegshandlungen deutlich zurückgegangen.

Doch in den letzten Jahren sind die Konflikte aus Gründen, die irgendwann die Historiker entschlüsseln werden, eskaliert. Die Daten von Our World in Data zeigen, dass die Gesamtzahl der bewaffneten Auseinandersetzungen weltweit im Jahr 2022 höher war als in jedem anderen Jahr seit 1989.

Dieser alarmierende Anstieg der Gewalt habe zu einem erheblichen Anstieg der Verteidigungsausgaben unter den NATO-Verbündeten geführt, wobei 18 Mitgliedstaaten in diesem Jahr voraussichtlich mindestens 2 % ihres BIP für die Verteidigung ausgeben werden, während es 2014 nur drei Länder waren, so die Gruppe.

h2 Europa verdoppelt Rüstungsimporte angesichts wachsender Spannungen/h2

Die sich wandelnde Art der Kriegsführung geht über konventionelle nationalstaatliche Konflikte hinaus, zunehmend sind auch nichtstaatliche Akteure in bewaffnete Konflikte involviert. Die rasante Entwicklung von künstlicher Intelligenz und maschinellem Lernen - die in autonomen Waffen wie der ukrainischen Drohne Saker Scout zum Einsatz kommen - gibt auch Anlass zur Sorge über ihren möglichen Einsatz bei Cyber-, physischen und biologischen Angriffen.

Das Stockholmer Friedensforschungsinstitut SIPRI berichtet, dass die europäischen Staaten ihre Importe schwerer Waffen zwischen 2019 und 2023 fast verdoppelt haben, aber dieser Anstieg ist nicht auf Europa beschränkt. Die USA, die bereits mehr Geld für die nationale Verteidigung ausgeben als die nächsten zehn Länder zusammen, beobachten Chinas Bemühungen zur Modernisierung seiner Streitkräfte sehr genau. In diesem Jahr will Peking sein Verteidigungsbudget um 7,2 % aufstocken und konzentriert sich dabei auf die Entwicklung fortschrittlicher Technologien wie Hyperschallraketen und künstliche Intelligenz.

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