Mit einer Art Doppeltop in die saisonal schwache Phase?

 | 12.01.2024 09:02

Zu der vorgestrigen Börse-Intern-Ausgabe mit dem Titel „Der Hexensabbat-Mythos ist nicht tot zu kriegen “.

h2 Es kommt auf die Bedeutung einer Börsenweisheit an/h2

Ähnlich ist es mit simplen Börsenweisheiten. Sie bestehen meist nur aus einem kurzen Satz. Diese Floskeln sind dadurch aber viel zu simpel, um die Komplexität der Börsen zu erfassen bzw. korrekt zu beschreiben. „Der Markt hat immer Recht“, heißt es zum Beispiel gerne. Wenn dem so wäre, dann müsste es nicht immer wieder zu teils dramatischen Kurskorrekturen kommen. Aber gemeint ist mit diesem Spruch eigentlich etwas anderes – nämlich, dass man sich nicht gegen den Markt stellen, sondern mit dem Markt gehen soll. Es ist also besser einem Trend zu folgen, als gegen ihn zu handeln, auch wenn dieser Trend augenscheinlich nicht zu fundamentalen Gegebenheiten zu passen scheint.

h2 Es kommt auf die Nachrichten an /h2

Man muss sich also stets fragen, was genau mit einem Börsenspruch eigentlich gemeint ist. Und so ist es eben auch mit der Aussage, dass Kurse Nachrichten machen. Und daher antwortete ich dem Leser, dass es dabei auf die Nachrichten ankommt, ob diese von den Kursen gemacht werden. Und weiter:

Ich habe den Begriff der Nachrichtenlage auf die konjunkturelle Lage und Entwicklung bezogen. Die meisten Konjunkturdaten sind von der Kursentwicklung der Aktienmärkte weitestgehend unabhängig. Längerfristig sollten die Aktienkurse zur Entwicklung der Wirtschaft passen. Denn langfristig sind die Gewinne eines Unternehmens entscheidend für den Aktienkurs. Der Kurs sollte um den langfristigen Trend der Gewinnentwicklung schwanken.

Bei der Frage, ob die Kurse zur Nachrichtenlage passen, muss man differenzieren. Schaut man zum Beispiel nur auf den DAX und die Konjunkturdaten aus Deutschland, dann scheinen die Kurse derzeit nicht zu den Daten zu passen.

Berücksichtigt man aber, dass die DAX-Unternehmen global agieren, kommt man gegebenenfalls zu einem anderen Ergebnis. Und wenn man sich die Entwicklung der Unternehmen aus der zweiten und dritten Reihe anschaut, dann passen deren Aktienkurse durchaus zur trüben Konjunkturentwicklung. Und genau das war in der Börse-Intern-Ausgabe zu lesen.

h2 Kurseinbruch nach zu hoher Inflation /h2

Ein weiteres Beispiel dafür, dass nicht nur die Kurse Nachrichten machen, sondern auch umgekehrt, ist der gestrige Inflationsbericht aus den USA. Für Dezember hatten die Marktteilnehmer im Durchschnitt mit einem Anstieg der Verbraucherpreise um 0,2 % zum Vormonat bzw. 3,2 % zum Vorjahr gerechnet, nach +0,1 % bzw. +3,1 % im November. Tatsächlich lag die Teuerung aber bei +0,3 % bzw. +3,4 %.

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