Investing.com | 22.06.2022 15:31
Mit der hohen Inflation Schritt zu halten, zählt zweifellos zu den größten Sorgen der Aktienanleger in diesem Jahr. Im Mai stiegen die Lebenshaltungskosten, gemessen am Verbraucherpreisindex, um 8,6 %. Das ist der höchste Stand seit vier Jahrzehnten.
Infolgedessen erhöhte die Fed die Zinssätze um 0,75 % – die größte Zinserhöhung seit 1994. Und Fed-Chef Jerome Powell kündigte weitere Zinserhöhungen für 2022 an.
Unterdessen haben der starke Anstieg der Anleiherenditen und die wachsende Sorgen vor einer möglichen Rezession vielen Aktien mehr Gegenwind beschert. Doch nicht alle Sektoren oder Anlageklassen leiden zwangsläufig unter inflationären Zeiten.
Beispielsweise hat die Energiebranche, einschließlich Öl- und Gasunternehmen, zwischen 1973 und 2020 "in 71 % der Fälle die Inflation geschlagen und eine reale jährliche Rendite von durchschnittlich 9,0 % pro Jahr erzielt". Die Kennzahlen deuten auch auf andere Sektoren hin, die gut abschneiden könnten: Immobilien, Basiskonsumgüter, Finanzen, Versorgungsunternehmen, Gesundheitswesen, Industrie und Materialien.
Vor diesem Hintergrund stellen wir Ihnen im Folgenden zwei ertragsstarke ETFs vor, die in der zweiten Jahreshälfte von Interesse sein könnten.
h2 1. Global X S&P 500 Covered Call ETF/h2ETFs, die einer "Covered Call"- oder "Buy-Write"-Strategie folgen, erfreuen sich zunehmender Beliebtheit, insbesondere bei Anlegern, die trotz Volatilität ihre Rendite maximieren möchten. Regelmäßige Leser dieser Kolumne wissen, dass wir oft über solche Fonds, aber auch Optionsstrategien für Einzelaktien sprechen.
Ein Covered-Call-ETF verkauft Call-Optionen auf Vermögenswerte, die er hält, um Prämien zu generieren. Mit anderen Worten: bei dieser Strategie wird ein potenzielles Kapitalwachstum gegen sofortiges Cash eingetauscht.
Die Strategie kann in einem seitwärts tendierenden Markt oder für Anleger, die ein stetiges monatliches Einkommen suchen, ideal sein. In fallenden Märkten trägt eine solche Strategie auch dazu bei, die Volatilität des Portfolios zu verringern.
Der erste Fonds heute ist der Global X S&P 500 Covered Call ETF (NYSE:XYLD), der ein Covered-Call-Overlay auf die Aktien des S&P 500 Index bietet. Mit anderen Worten: Er kauft zunächst die Aktien der im Index enthaltenen Unternehmen und verkauft anschließend Call-Optionen auf diese.
Der XYLD nahm den Handel im Juni 2013 auf und das Nettovermögen beläuft sich auf 1,6 Mrd. USD. Er erreichte am 17. Juni ein 52-Wochen-Tief und fiel um etwa 17 % von seinem Ende Dezember 2021 erreichten Mehrjahreshoch.
Der Fonds hat in den letzten 12 Monaten 13,4 % verloren, doch beträgt seine monatliche Ausschüttungsrendite 11,7 %. Im Vergleich dazu hat der S&P 500 im letzten Jahr 10,8 % an Wert eingebüßt, die aktuelle Dividendenrendite beträgt gerade einmal 1,6 %.
Der XYLD mag für passive Einkommenssuchende attraktiv sein, die sich nicht selbst um Optionen-Strategien auf einzelne Aktien kümmern wollen.
h2 2. JPMorgan Alerian MLP (ETR:MLPG) Index ETN/h2Master Limited Partnerships (MLPs) verarbeiten, fördern, transportieren oder lagern natürliche Ressourcen. Das gebührenbasierte Geschäftsmodell erzielt beeindruckende Renditen:
"Die historische Durchschnittsrendite von MLPs lag in den letzten 10 Jahren bei etwa 8 %."
Als nächstes auf der heutigen Liste steht der JPMorgan Alerian MLP Index ETN (NYSE:AMJ). Diese börsengehandelte Schuldverschreibung (ETN) bietet Zugang zu nordamerikanischen Midstream-Energie-MLPs. Sie zahlt einen variablen vierteljährlichen Kupon, der an die Barausschüttungen der im zugrunde liegenden Index enthaltenen MLPs gekoppelt ist.
Der AMJ, der erstmals im April 2009 gelistet wurde, hält 24 Aktienbeteiligungen. Er bildet die Renditen des Alerian MLP Index ab.
Die zehn wichtigsten Titel auf der Beteiligungsliste machen rund 65 % des Portfolios aus. Zu den führenden Namen gehören Magellan Midstream Partners LP (NYSE:MMP), Enterprise Products Partners LP (NYSE:EPD), Energy Transfer LP (NYSE:ET), MPLX LP (NYSE:MPLX) und Plains All American Pipeline LP (NASDAQ:PAA).
Der AMJ hat seit Januar mehr als 9 % seiner Wertverluste wieder aufgeholt und am 8. Juni ein Mehrjahreshoch erreicht. Die Rendite beträgt etwa 8,5 %. Wer vom Energiesektor profitieren und bei steigender Inflation eine Überrendite erzielen möchte, sollte den Kauf von AMJ in Erwägung ziehen.
Zu beachten ist jedoch, dass ein ETN im Gegensatz zu einem ETF, der in der Regel Vermögenswerte hält, eine ungesicherte Schuldverschreibung ist. Er wird von einer Bank ausgegeben, die verspricht, bei Fälligkeit zu zahlen. Daher ist ein ETN in hohem Maße dem Ausfallrisiko des Emittenten ausgesetzt, d. h. JPMorgan Chase (NYSE:JPM), der nach Vermögenswerten größten US-Bank.
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