Emil Jusifov | 10.01.2024 12:47
2023 war ein fantastisches Börsenjahr, in welchem die großen amerikanischen und europäischen Indizes deutlich zugelegt haben. Während der DAX um über 12 % kletterte, kam der breite S&P 500 sogar auf eine Rendite von über 20 %. Viele Anleger stellen sich nun die Frage, ob die Märkte nicht bereits überhitzt sind und man lieber auf Cash und Bonds setzen sollte.
Um diese Frage zu beantworten, müssen wir uns die Bewertungen in den einzelnen Sektoren angucken. Dabei zeigt sich, dass insbesondere der stark nachgefragte Technologiemarkt bereits relativ teuer ist. Das durchschnittliche KGV der Nasdaq-Werte liegt derzeit bei 25, im Juni 2023 lag dieses noch bei 22.
Allerdings ist der Anstieg in vielen Fällen fundamental begründet. Gerade die großen Titel wie Microsoft (NASDAQ:MSFT), Meta (NASDAQ:META), Nvidia (NASDAQ:NVDA), Alphabet (NASDAQ:GOOGL), Amazon (NASDAQ:AMZN) und Co haben sich 2023 operativ sehr gut entwickelt und ein starkes Quartal nach dem anderen gemeldet. Nicht zuletzt aufgrund der Innovationen im Bereich der Künstlichen Intelligenz. Diese Index-Schwergewichte sind wesentlich für den Anstieg in den amerikanischen Indizes verantwortlich.
Im folgenden Chart siehst Du die verschiedenen Phasen eines Börsenzyklus. Ich würde den Technologiemarkt aktuell in den Bereich „Awareness“ einordnen. Damit dürfte sich dieser noch weit entfernt von einer Blasenbildung befinden, die wir beispielsweise während der Corona-Pandemie gesehen hatten. Damals haben sich die sogenannten Corona-Highflyer wie Peloton (NASDAQ:PTON), Shopify (NYSE:SHOP), Roku (NASDAQ:ROKU), Teamviewer (ETR:TMV), Etsy (NASDAQ:ETSY) und Co. innerhalb kurzer Zeit vervielfacht, ohne dass dies fundamental gerechtfertigt war. Erst die steigenden Zinsen haben dem Treiben ein Ende gesetzt, wie Du den jeweiligen Charts dieser Aktien kannst. Der Absurz war auch damals vorhersehbar.
Zeitgleich stelle ich fest, dass das Aufwärtspotenzial vieler Qualitätswerte im Technologiebereich – aufgrund der höheren Bewertungen – deutlich begrenzter ist als noch im vergangenen Jahr (Stealth Phase). Ich würde an dieser Stelle sogar von einem leicht überhitzten Markt sprechen.
Meiner Ansicht nach macht es aktuell Sinn, das Risiko im Technologiesektor etwas herunterzufahren und sich auf weniger überkaufte Branchen zu konzentrieren. Zeitgleich sollten Anleger Cash für mögliche Zukäufe bereithalten. Angesichts des Börsendienstes Cashflow-Strategie vor: Die Barquote in unserem Cashflow-Depot ist zuletzt auf über 50 % angestiegen. Trotzdem schlägt sich das Depot bisher besser als die Benchmark und hat seit Jahresanfang weiter zugelegt. Insgesamt beläuft sich das Plus seit Auflegung auf über 7 %, wobei eine Reihe von Einzelpositionen nach rund vier Monaten auf ein zweistelliges Plus kommt.
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