Investing.com | 13.11.2022 16:20
Meta Platforms (NASDAQ:META) befindet sich in einer tiefgreifenden Umstrukturierung. Die Muttergesellschaft von Facebook und Instagram hat nun Pläne zum Abbau von mehr als 11.000 Stellen oder 13 % der Belegschaft bekanntgegeben - die erste große Entlassungsaktion in der 18-jährigen Geschichte des Unternehmens.
Während im gesamten Unternehmen Kürzungen vorgenommen werden, ließ CEO Mark Zuckerberg verlauten, dass die Rekrutierungs- und Geschäftsteams des Unternehmens unverhältnismäßig stark betroffen sein werden. Meta wird auch seinen Immobilienbestand reduzieren und die Infrastrukturausgaben überprüfen, wobei in den kommenden Monaten weitere Kostensenkungen erwartet werden.
Stellenstreichungen in diesem Ausmaß markieren einen bedeutenden Wendepunkt für den Social-Media-Giganten , der sich bis letztes Jahr auf einem soliden Wachstumspfad befand, die Gewinnerwartungen schlug und Margen erzielte, um die ihn Führungskräfte an der Wall Street beneideten.
Nur ein Jahr später sieht es für das Unternehmen eher nach einem Kampf ums Überleben aus. Der in Kalifornien ansässige Tech-Gigant hat rund 800 Mrd. USD an Börsenwert verloren, seine Aktien sind seit ihrem Höchststand im September um rund 70 % eingebrochen. Das macht Meta zum Technologieunternehmen mit der schlechtesten Performance.
Nicht alle Faktoren, die den Social-Media-Riesen in die Knie gezwungen haben, sind hausgemacht. So schrumpft beispielsweise der Markt für digitale Werbung, da viele Unternehmen Maßnahmen zur Absicherung gegen Rezessionsrisiken ergreifen. Darüber hinaus ist es für Social-Media-Unternehmen extrem schwierig geworden, Nutzer mit der richtigen Werbung anzusprechen, nachdem Apple (NASDAQ:AAPL) seine Datenschutzeinstellungen dahin geändert hat, das Nutzer die gezielte Werbung unterbinden können.
h2 Erbitterter Konkurrenzkampf/h2Darüber hinaus mindert die zunehmende Konkurrenz durch das chinesische Unternehmen TikTok die Attraktivität von Facebook und Instagram bei jungen Menschen und stellt eine existenzielle Bedrohung dar, die massive Investitionen und die richtigen Produkte erfordert, um zu überleben und erfolgreich zu sein.
Der größte Belastungsfaktor ist jedoch sicherlich Zuckerbergs Fokus auf das Metaverse, einer auf virtueller Realität basierenden Welt, die seiner Meinung nach die Zukunft die Welt der Arbeit und Kommunikation beherbergen wird. Die Anleger zweifeln nicht nur zunehmend am Erfolg dieser Bemühungen, sondern auch am Timing.
Zuckerberg investiert Milliarden von Dollar zu einer Zeit, in der die Geldmaschine von Facebook langsamer läuft und die Konkurrenz stärker wird. Mit dem angekündigten Personalabbau scheint Zuckerberg diesen Fehler einzugestehen. Dies teilte er den Mitarbeitern in einem Schreiben mit:
"Zu Beginn der COVID-Pandemie bewegte sich die Welt rasch ins Internet, und die Zunahme des elektronischen Handels hat ein überdurchschnittliche Umsatzwachstum bewirkt. Viele Prognosen ließen vermuten, dass dies eine dauerhafte Beschleunigung sein würde, die auch nach dem Ende der Pandemie anhalten würde. Auch ich habe das gedacht und daher beschlossen, unsere Investitionen deutlich zu erhöhen. Leider hat sich das Ganze nicht so entwickelt, wie ich es erwartet hatte.”
Die Bemühungen um das Metaverse haben Meta bereits Milliarden gekostet, und das Unternehmen rechnet damit, im nächsten Jahr noch mehr Geld mit seiner Wette zu verlieren. Nach einem kürzlich erschienenen Bericht im Wall Street Journal kämpft das Unternehmen beim Übergang zum Metaverse mit fehlerbehafteten Technologien, uninteressierten Nutzern und mangelnder Klarheit darüber, was für einen Erfolg des Projekts erforderlich ist.
All diese negativen Faktoren spiegeln sich im Aktienkurs von Meta wider. Der starke Rückgang des Aktienwerts hat dazu geführt, dass die Bewertung von Meta im Verhältnis zu den Gewinnen günstiger ist als die vieler Value-Aktien. Das Unternehmen mit Sitz in Menlo Park (Kalifornien) wird aktuell zum Neunfachen der geschätzten Gewinne gehandelt. Im Vergleich dazu liegt die durchschnittliche Bewertung im NASDAQ 100 Index beim 23-fachen der Gewinne.
Laut einer Umfrage auf Investing.com interpretieren einige Analysten die derzeitige Situation als ein Signal, sich auf Meta einzulassen und die Aktie zu kaufen.
Quelle: Investing.com
Das optimistische Argument beruht darauf, dass der Gigant im Bereich Kommunikationsdienste - dem nicht nur Facebook, die größte Social-Media-Plattform der Welt, gehört, sondern der auch die Muttergesellschaft von Instagram und WhatsApp ist - über viele Jahre hinweg massive Gewinne erwirtschaftet hat und sich die Dinge daher schnell ändern könnten, wenn sich die gesamtwirtschaftliche Lage verbessert.
Daher sollten die Anleger darauf vertrauen, dass Zuckerbergs Umstellung auf das Metaverse es wert ist, andere Wachstumschancen zu vernachlässigen. Das ist vielleicht das schwierigste Teil des Rätsels, das Meta für den Markt darstellt.
Fazit
Der Meta-Aktie könnte nach den Kostensenkungsmaßnahmen ein kurzfristiger Umschwung gelingen. Allerdings glaube ich nicht, dass diese Erholung sehr weit kommen wird. Die Investitionsausgaben des Unternehmens in Höhe von 69 Mrd. USD in den nächsten zwei Jahren sind nach wie vor ein großes Hindernis für eine kräftige Erholung der Aktie von diesen niedrigen Notierungen. Meta ist eine Aktie für risikofreudige Anleger, die auf das "nächste große Ding" setzen wollen, das sich möglicherweise erst nach Jahren auszahlen könnte.
Offenlegung: Haris Anwar besitzt Aktien von Apple. Die in diesem Artikel dargelegten Ansichten geben ausschließlich die Meinung des Verfassers wider und sind nicht als Anlageberatung zu verstehen.
Der Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen birgt hohe Risiken. Sie können Ihren Kapitaleinsatz vollständig oder teilweise verlieren. Die Kurse von Kryptowährungen sind extrem volatil und können von externen Faktoren wie finanziellen, regulatorischen oder politischen Ereignissen beeinflusst werden. Der Handel auf Margin erhöht das finanzielle Risiko.
Stellen Sie unbedingt sicher, dass Sie die mit dem Handel der Finanzinstrumente und/oder Kryptowährungen verbundenen Risiken vollständig verstanden haben und lassen Sie sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten, bevor Sie den Handel aufnehmen.
Fusion Media möchte Sie daran erinnern, dass die auf dieser Internetseite enthaltenen Kurse/Daten nicht unbedingt in Realtime oder genau sind. Alle Daten und Kurse werden nicht notwendigerweise von Börsen, sondern von Market-Makern bereitgestellt, so dass die Kurse möglicherweise nicht genau sind und vom tatsächlichen Marktpreis abweichen können, was bedeutet, dass die Kurse indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sind. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für etwaige Handelsverluste, die Ihnen durch die Verwendung dieser Daten entstehen könnten.
Es ist verboten, die auf dieser Website enthaltenen Daten ohne die vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenanbieters zu verwenden, zu speichern, zu reproduzieren, anzuzeigen, zu ändern, zu übertragen oder zu verteilen. Alle Rechte am geistigen Eigentum sind den Anbietern und/oder der Börse vorbehalten, die auf dieser Website enthaltenen Daten bereitstellen.
Fusion Media kann von den Werbetreibenden, die sich auf der Website befinden, anhand Ihrer Interaktion mit den Werbeanzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.