MDAX: Von wegen kleiner Bruder

 | 16.02.2021 14:56

Eigentlich steht das „M“ im Namen von Deutschlands zweiter Aktienliga für den Begriff „Mid-Caps“. Doch beim Blick auf die Wertentwicklung, die der Nebenwerte-Index in den vergangenen Jahren erzielen konnte, fallen einem viel eindrucksvollere Synonyme ein – etwa Muskeln oder Meisterklasse.

Während der deutsche Leitindex Dax seit Januar 1996 um rund 500 Prozent zulegen konnte, erreichte der MDAX ein Plus von mehr als 1.000 Prozent. Und wer 1996 in beide Indizes investierte, erzielte beim DAX eine jährliche Rendite von durchschnittlich knapp 7,3 Prozent, mit dem MDAX aber einen Wertzuwachs von jährlich etwa 10,4 Prozent.

h2 Innovationsstarke Weltmarktführer mit Familiensinn/h2

Eine Umkehr dieses Trends ist zwar nicht auszuschließen, allzu wahrscheinlich erscheint dieses Szenario aber nicht. Anleger können den Nebenwerte-Index daher auch weiterhin im Blick behalten. Die Gründe dafür sind vielfältig: Der MDAX spiegelt die Entwicklung der 60 größten Unternehmen wider, die hinsichtlich Marktkapitalisierung und Börsenumsatz auf die 30 Unternehmen des DAX folgen. Mit seinem ausgewogenen Unternehmensmix repräsentiert der Nebenwerte-Index daher die Vielfalt der erfolgreichen Mittelständler – zahlreiche Unternehmen sind Weltmarktführer in lukrativen Nischenmärkten. Im MDAX befinden sich Banken, Unternehmen aus der Luftfahrt, der Telekommunikation oder dem Handel. Neben Industriekonzernen und Autozulieferern finden sich zudem einige Chemieunternehmen. Auch Firmen aus der Technologiebranche – besonders der Biotechnologie – listet der Index.

Anleger schätzen zudem die Innovationskraft der MidCaps. Auch die Eigentümerstruktur einiger MDAX-Unternehmen bietet Chancen, halten dort doch die Gründerfamilien einen wichtigen Posten im Vorstand oder Aufsichtsrat inne. Der Vorteil: Statt kurzfristiger Gewinne verfolgen familiengeführte Gesellschaften in erster Linie längerfristige Ziele, die Geschäftsmodelle werden nicht so schnell über Bord geworfen. Weitere positive Impulse dürfte der MDAX wie auch der große Bruder DAX durch die vermutlich zeitnahe höhere Verfügbarkeit von Impfstoffen und der damit einhergehenden wirtschaftlichen Belebung erhalten. Und: Zusätzliche Konjunkturhilfen, vermutlich erfreuliche Quartalszahlen und eine anhaltende Liquiditätsschwemme durch die Notenbanken dürften den MDAX zusätzlich stützen.

h2 Indexänderung schafft Impulse/h2

Ein weiterer Kurstreiber könnte in diesem Jahr der Indexumbau bei DAX und MDAX sein. Im September dieses Jahres wird der DAX von 30 auf 40 Unternehmen aufgestockt, während der MDAX von 60 auf 50 Werte reduziert wird. Was auf den ersten Blick wie eine Stärkung des DAX klingt, erhält er doch auf einen Schlag die zehn MDAX-Unternehmen mit dem höchsten Börsenwert. Aber: Durch den Aufstieg der zehn größten MDAX-Konzerne, könnte der Fokus des Nebenwertebarometers künftig wieder verstärkt auf kleineren und wachstumsstarken Unternehmen liegen, mit vermutlich erheblichem Kurspotenzial. Zu den Kandidaten für den Aufstieg in den deutschen Leitindex zählen unter anderem das Schwergewicht Airbus (PA:AIR), die ausgegliederte Siemenssparte Healthineers sowie Siemens Energy (DE:ENR1n), der Dufthersteller Symrise (DE:SY1G), der Online-Modehändler Zalando (DE:ZALG) und der Biotechnikkonzern Qiagen (DE:QIA).

h2 Chancen und Risiken auf viele Schultern verteilen/h2
Jetzt die App holen
Werden Sie Teil der größten Finanz-Community der Welt
Downloaden

Wer auch immer im Anschluss an den Indexumbau für die Aufsteiger in den MDAX nachrückt, eine Investition in den Nebenwerte-Index erscheint auch künftig sinnvoll. Die zweite Reihe ist dynamischer als der DAX, auch der starke Anstieg in den vergangenen Jahren spricht für die MidCaps. Zwar dürften einige MDAX-Aktien besonders großes Potenzial haben, allerdings fehlt Privatanlegern häufig die Zeit und / oder das notwendige Know-how, um die aussichtsreichsten Werte zu identifizieren. Als Alternative bieten sich jedoch breit gestreute ETFs an, die den Index nahezu eins zu eins abbilden.

Bitte beachten Sie den .

Der Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen birgt hohe Risiken. Sie können Ihren Kapitaleinsatz vollständig oder teilweise verlieren. Die Kurse von Kryptowährungen sind extrem volatil und können von externen Faktoren wie finanziellen, regulatorischen oder politischen Ereignissen beeinflusst werden. Der Handel auf Margin erhöht das finanzielle Risiko.
Stellen Sie unbedingt sicher, dass Sie die mit dem Handel der Finanzinstrumente und/oder Kryptowährungen verbundenen Risiken vollständig verstanden haben und lassen Sie sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten, bevor Sie den Handel aufnehmen.
Fusion Media möchte Sie daran erinnern, dass die auf dieser Internetseite enthaltenen Kurse/Daten nicht unbedingt in Realtime oder genau sind. Alle Daten und Kurse werden nicht notwendigerweise von Börsen, sondern von Market-Makern bereitgestellt, so dass die Kurse möglicherweise nicht genau sind und vom tatsächlichen Marktpreis abweichen können, was bedeutet, dass die Kurse indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sind. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für etwaige Handelsverluste, die Ihnen durch die Verwendung dieser Daten entstehen könnten.
Es ist verboten, die auf dieser Website enthaltenen Daten ohne die vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenanbieters zu verwenden, zu speichern, zu reproduzieren, anzuzeigen, zu ändern, zu übertragen oder zu verteilen. Alle Rechte am geistigen Eigentum sind den Anbietern und/oder der Börse vorbehalten, die auf dieser Website enthaltenen Daten bereitstellen.
Fusion Media kann von den Werbetreibenden, die sich auf der Website befinden, anhand Ihrer Interaktion mit den Werbeanzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.

Abmelden
Sind Sie sicher, dass Sie sich abmelden möchten?
NeinJa
AbbrechenJa
Veränderung wird gespeichert