Geoff Considine, Ph.D | 02.07.2022 08:06
Obwohl die Aktie von McDonald's (NYSE:MCD) seit dem Rekordhoch am 6. Januar um 7,8 % gefallen ist, hat sie sich in den letzten zwölf Monaten deutlich besser entwickelt als der breitere US-Aktienmarkt. Die 12-Monats-Gesamtrendite von MCD beträgt -13,1 % .
Das derzeitige Wirtschaftsumfeld macht den Restaurantketten zu schaffen: Es gibt einen Mangel an Servicekräften und die Inflation treibt die Lebensmittelpreise in die Höhe, was die Gewinnspannen drückt. Trotz der angespannten Lage auf dem Arbeitsmarkt gelang es McDonald's, die Preise so an , dass der Schock für die Kunden nicht allzu groß ist. Außerdem dürften steigende Restaurantpreise die Menschen eher dazu ermutigen, nach preiswerteren Optionen zu suchen, wovon wiederum McDonald's profitiert.
Quelle:
Die Strategien und Maßnahmen von McDonald's gehen offenbar auf, denn die Ergebnisse für das erste Quartal (veröffentlicht am 28. April) übertrafen die Erwartungen um 5,2 %. Der Gewinn je Aktie (EPS) im 1. Quartal war höher als in 2019 (also vor COVID) und lag, wenig überraschend, über dem EPS des 1. Quartals der Geschäftsjahre 2020 und 2021. Auch wenn der 7,3% pro Jahr .
Quelle: E-Trade
Grüne (rote) Werte geben die Beträge an, um die das EPS den erwarteten Konsenswert übersteigt (oder unter diesem liegt).
Mit einem KGV von 26,2 ist MCD hoch bewertet. Zwar ist das KGV von seinem Allzeithoch von 21,7 ) oder Apple (NASDAQ:AAPL) (23,0) vergleichbar ist.
Ich habe zuletzt am 3,4 % zugelegt, während der S&P 500 (SPY) insgesamt -13,5 % rentiert hatte.
Für Leser, die mit dem Konzept der vom Markt implizierten Prognose nicht vertraut sind, ist eine kurze Erklärung erforderlich. Der Preis einer Aktienoption spiegelt die übereinstimmende Einschätzung des Marktes über die Wahrscheinlichkeit wider, dass der Aktienkurs bis zum Ablauf (dem Verfall) einer Option höher (Call-Option) oder niedriger (Put-Option) als ein bestimmtes Niveau (der Ausübungspreis der Option) sein wird. Die Analyse der Preise von Kauf- und Verkaufsoptionen mit unterschiedlichen Strikes (Ausübungspreisen), die aber alle das gleiche Verfallsdatum haben, ermöglicht eine probabilistische (auf der Wahrscheinlichkeitstheorie beruhende) Preisprognose unter Einbeziehung von Preisen im Optionsmarkt. Dieses Konzept wird als die marktimplizite Prognose bezeichnet. Lesern, die sich für diese Materie interessieren und ihr Wissen dazu vertiefen wollen, empfehle ich die Monographie des CFA Institute (in englischer Sprache).
Ich habe bei der erneuten Überprüfung meines Ratings von MCD die marktimplizite Prognose zum Ende des Jahres 2022 und bis Mitte 2023 aktualisiert und mit den aktuellen Konsensaussichten der Wall Street verglichen.
h2 Konsenserwartungen der Wall Street für MCD/h2E-Trade berechnet den Wall-Street-Konsens für MCD mit einer Zusammenfassung der Bewertungen und 12-Monats-Kursziele 26 renommierter Analysten, die in den letzten drei Monaten Einschätzungen veröffentlicht haben. Das Konsensrating ist optimistisch, und das 12-Monats-Konsensziel für die Aktie liegt 13 % über dem aktuellen Kurs. In Verbindung mit der Dividendenrendite liegt die Konsenserwartung für die Gesamtrendite bei 15,2 %. Von den 26 Analysten stufen 22 die Aktie mit "Buy" und vier mit "Hold" ein. Das aus den einzelnen Bewertungen der Analysten ermittelte 12-Monats-Kursziel liegt 0,91 % über dem aktuellen Kurs der Aktie.
Quelle: E-Trade
Investing.com berechnet eine eigene Version der Wall Street-Prognose mithilfe der Bewertungen und Kursziele von 37 Analysten. Das Konsensrating ist optimistisch, und das-Konsensziel für die Aktie liegt 13,3 % über dem aktuellen Kurs.
Quelle:
Die Konsensprognose der Wall Street für MCD ist der aus dem Oktober 2021 sehr ähnlich, das Anlageurteil ist optimistisch, die erwartete 12-Monats-Rendite beläuft sich auf 15,3 %. Das Konsens-Kursziel ist seit meiner letzten Analyse parallel zum Aktienkurs gestiegen.
h2 Marktimplizierte Prognose für MCD/h2Ich habe die marktimplizierte Prognose für MCD für den Zeitraum von 6,8 Monaten von jetzt bis zum 20. Januar 2023 und für den Zeitraum von 11,6 Monaten von heute bis Juni 2023 berechnet und dabei die Preise von Kauf- und Verkaufsoptionen verwendet, die an diesen Terminen verfallen. Ich habe diese beiden spezifischen Verfallsdaten gewählt, um einen Ausblick bis Ende 2022 bzw. bis zur Mitte des kommenden Jahres zu ermöglichen.
Die Standarddarstellung der marktimplizierten Prognose ist eine Wahrscheinlichkeitsverteilung der Kursrendite, wobei die Wahrscheinlichkeit auf der vertikalen und die Rendite auf der horizontalen Achse abgebildet wird.
Quelle: Berechnungen des Autors unter Verwendung von Preisangaben von E-Trade
Die marktimplizierte Prognose zum 20. Januar 2023 signalisiert eine positive Rendite. Die maximale Wahrscheinlichkeit entspricht einer Kursrendite von +6,25 % über die nächsten 6,8 Monate. Die auf der Grundlage dieser Verteilung berechnete annualisierte Volatilität beträgt 24 % und ähnelt damit der erwarteten Volatilität, die ich im Oktober berechnet hatte.
Um den Vergleich der Wahrscheinlichkeiten für positive und negative Renditen zu erleichtern, habe ich die negative Seite der Verteilung um die vertikale Achse gedreht (siehe Grafik unten).
Quelle: Berechnungen des Autors unter Verwendung von Preisangaben von E-Trade
Die negative Seite der Verteilung wurde um die vertikale Achse gedreht.
In dieser Ansicht sind die Wahrscheinlichkeiten für positive Renditen etwas höher als die für negative Renditen in derselben Größenordnung. Dies gilt für den Großteil des Betrachtungszeitraums. (Die durchgezogene blaue Linie verläuft oberhalb der gestrichelten roten Linie in den linken zwei Dritteln des obigen Charts). Die Aussichten für die nächsten 6,8 Monate sind also optimistisch.
Die Theorie weist darauf hin, dass die marktimplizierte Prognose tendenziell durch eine negative Verzerrung gekennzeichnet ist, da Anleger insgesamt risikoscheu sind und dazu neigen, mehr als den fairen Wert für einen Schutz vor Abwärtsrisiken zu zahlen. Es gibt jedoch keine Möglichkeit festzustellen, wie stark die Verzerrung ausgeprägt ist oder ob sie überhaupt vorhanden ist. Die Erwartung einer negativen Verzerrung verstärkt die bullische Interpretation dieser Prognose.
Die marktimplizierte Einschätzung für das nächste Jahr, die auf der Grundlage der am 16. Juni 2023 auslaufenden Optionen berechnet wurde, ist ebenfalls positiv, wenn auch weniger deutlich als der kurzfristige Ausblick. Die auf der Grundlage dieser Prognose berechnete annualisierte Volatilität beträgt 24,7 %. Allerdings ist das Optionsvolumen in diesem Zeithorizont recht gering, was die Zuverlässigkeit des Prognosewertes beeinträchtigt.
Quelle: Berechnungen des Autors unter Verwendung von Preisangaben von E-Trade
Die negative Seite der Verteilung wurde um die vertikale Achse gedreht.
Die marktimplizierte Prognose für MCD ist bis Ende 2022 stark bullish und über das nächste Jahr optimistisch. Die erwartete Volatilität ist recht gering, aber für die 11,6-Monats-Prognose höher als für die 6,8-Monats-Prognose.
Fazit zu MCD
Auf lange Sicht ist MCD offenbar überbewertet. Allerdings dürften sich die wirtschaftlichen Bedingungen im nächsten Jahr weiterhin günstig für das Unternehmen gestalten. McDonald's kommt mit den Herausforderungen von Arbeitskräftemangel und Inflation anscheinend viel besser zurecht als die Restaurantbranche insgesamt. Der Konsens an der Wall Street bleibt mit einer erwarteten 12-Monats-Gesamtrendite von 15,3 % optimistisch. Als Faustregel für eine Kaufempfehlung sollte die erwartete Jahresrendite mindestens die Hälfte der erwarteten Volatilität betragen (in diesem Fall 24-25 %). MCD erfüllt dieses Kriterium. Darüber hinaus ist die vom Markt implizierte Prognose bis Anfang 2023 solide optimistisch und von heute bis Mitte 2023 bullish. Ich bleibe bei meiner Einschätzung "Bullish/Buy" für MCD.
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