Marktupdate: Adidas, RWE und US-Inflation

 | 15.03.2024 11:51

  • Kritische Lage in Nordamerika belastet Adidas
  • Strompreise auf Talfahrt: Herausforderungen für RWE im Jahr 2024
  • Unerwarteter Anstieg der US-Verbraucherpreise im Februar
  • Kritische Lage in Nordamerika belastet Adidas

    Trotz enttäuschender Geschäftszahlen für das Jahr 2023, die einen Verlust von 58 Millionen Euro und einen Umsatzrückgang von 4,8 Prozent auf 21,4 Milliarden Euro verzeichnen, konnte die Adidas-Aktie (ETR:ADSGN) in dieser Woche kräftige Gewinne verbuchen und die bedeutende Marke von 200 Euro überwinden.

    Besonders kritisch ist die Lage in Nordamerika, wo 28 Prozent des Umsatzes generiert wird. Hohe Lagerbestände und ein erwarteter Umsatzrückgang werden weiterhin belasten. Die US-Einzelhandelsdaten für Februar werden dabei helfen, die Stärke des Verbrauchers zu bewerten. Im Januar wuchsen die Umsätze lediglich um 0,6 Prozent im Jahresvergleich, der niedrigste Wert seit Mai 2020.

    Adidas ist zuversichtlich, dass sich das Wachstum in anderen Regionen fortsetzt, und dieser Optimismus könnte durch fundamentale Faktoren gestützt werden. China, verantwortlich für 14 Prozent des Umsatzes, hat sich nach vier Monaten aus der Deflation erholt und strebt für 2024 ein BIP-Wachstumsziel von rund 5 Prozent an. In Europa, wo 38 Prozent des Umsatzes erwirtschaftet wird, könnte eine mögliche Zinssenkung der Europäischen Zentralbank im Juni Adidas zugutekommen und den Konsum ankurbeln.

    Adidas setzt vor allem auf ein starkes Wachstum in der zweiten Jahreshälfte. Obwohl dieser Zeitpunkt noch in der Ferne liegt, tendieren die Märkte oft dazu, Entwicklungen der Realwirtschaft bereits sechs bis neun Monate im Voraus zu antizipieren.

    Der Relative Strength Index (RSI) liegt derzeit bei 66 im neutralen Bereich, was darauf hindeutet, dass die Aktie nicht überkauft ist. Der Ausbruch über den Höchststand von 198 Euro hat das nächste Kursziel von 220 Euro freigesetzt. Danach könnte es in Richtung 267 Euro gehen. Unterstützungen liegen bei der 50-Wochen-Linie von 174 Euro und dem Tiefstand vom September bei 154 Euro.