Stockstreet GmbH | 25.09.2017 10:37
Vielleicht erinnern Sie sich noch, was ich zum Thema US-Notenbanksitzung zuletzt geschrieben hatte. Und zwar, dass die großen institutionellen Anleger meist erst einen Tag nach der Sitzung reagieren, in diesem Fall Donnerstag. Und so kam es dann auch im Prinzip zu einer bemerkenswerten Reaktion der US-Indizes. Denn der S&P 500 fiel am Donnerstag leicht. Eigentlich hätten wir damit ein Signal für einen vorsichtigen Strategiewechsel. Leider grätsche aber der Streit mit Nordkorea dazwischen. Da dieser auch seinen Einfluss gehabt haben dürfte, ist damit das Bild verzerrt.
Es ist nun mal so, dass ein Gesamtbild oft durch diese kleinen Hinweise entsteht. Deshalb gilt es jetzt darauf zu warten, ob es auch ohne weitere Eskalation im Nordkoreakonflikt Anschlussverkäufe gibt. In diesem Fall sind die nächsten wichtigen Unterstützungen in den Charts von großer Bedeutung. Für den S&P500 liegt diese Marke bei 2.490 beziehungsweise 2.480 Punkten. Solange der Kurs aber nicht unter dieses Niveau fällt, bleibt aus charttechnischer Sicht die Welt der Bullen in Ordnung.
Der Kampf um das neue Rechteck tobt weiter
Derzeit tut sich auch unser heimischer Leitindex etwas schwer. So kämpft der DAX immer noch mit einem nachhaltigen Ausbruch in das neue, höhere Rechteck zwischen 12.590 und 13.300 Punkten. Am Freitagmorgen sah es noch so aus, als würde es der DAX diesmal schaffen. Doch am Ende musste er seine Kursgewinne wieder abgeben. Der Kampf um diese Marke tobt also weiter.
Damit wird auch die hohe Relevanz dieser Linie in der Target-Trend-Methode nochmals bestätigt. Und zurzeit scheinen die Bullen nicht in der Lage zu sein, diese Hürde auf einen Schlag überwinden zu können.
Liegt es an der Bundestagswahl?
An dieser Stelle wird die Bundestagswahl von vielen Kommentatoren als Grund für die Vorsicht genannt. Tatsächlich haben solche Wahlen aber meist eher einen untergeordneten oder kurzfristigen Einfluss auf die Kurse – wenn überhaupt. Dazu würde dann die Frage aufkommen: Wieso die Kurse am Freitagmorgen, trotz der schwachen Vorgabe aus den USA, stark gestiegen sind, wenn die deutschen Anleger ja eigentlich abwarten würden. Es fehlen also jegliche Beweise für diese Begründung.
Aufwärtstrend in der sehr kurzen Frist
Zumal der DAX seine Seitwärtsbewegung zugunsten eines kleinen flachen Aufwärtstrends verlassen hat (wenn auch nur im sehr kurzfristigen Bereich):
Lassen Sie sich deshalb aber nicht irritieren. Da es sich hier um den 5-Min-DAX-Chart handelt, sind die Bewegungen eher „marginal“. Entsprechend ist es nicht möglich aus diesem Aufwärtstrend eine Richtung für die nähere Zukunft abzuleiten. Worauf es ankommt, ist, ob der DAX den nachhaltigen Ausbruch in das nächsthöhere Rechteck schafft. Dabei wird die Entwicklung in den USA richtungsweisend sein. Diese gilt es in den kommenden Wochen abzuwarten.
Viele Grüße
Ihr
Sven Weisenhaus
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