Märkte weitgehend gehalten – IWF positiver für China

 | 08.11.2023 08:23

Der Euro eröffnet gegenüber dem USD bei 1,0689 (05:31 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,0665 im europäischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 150,50. In der Folge notiert EUR-JPY bei 160,87. EUR-CHF oszilliert bei 0,9627.

Märkte: Weitgehend gehalten

Die Finanzmärkte zeigen sich weitgehend auf den etablierten Niveaus gehalten. Der Daten- und Nachrichtenpotpourri der letzten 24 Stunden unterstreicht die positive Entwicklung in Asien im Gegensatz zu der Entwicklung Europas, allen voran Deutschlands (siehe Datenpotpourri). Besonders positiv stach gestern die positive Anpassung der BIP-Prognosen seitens des IWF für China hervor. Im laufenden Jahr 2023 soll sich das Wachstum nun auf 5,4% (bisher 5,0%) und im kommenden Jahr 2024 auf 4,6% (bisher 4,2%) stellen.

Belastend wird in den kommenden Tagen das Thema des öffentlichen Haushalts in den USA. Bis zum 17. November ist die Finanzierung gewährleistet. Fakt ist dass sich in den letzten 37 Tagen des neuen Fiskaljahres ein Defizit in Höhe von 518 Mrd. USD anhäufte. Diese Zahlen unterstreichen die qualitativen Mängel der Expansion des US-BIP! Haushaltsstreit ist bezüglich der verfahrenen politischen Situation vorprogrammiert.

Die Aktienmärkte zeigten nur wenig Veränderung im Tagesvergleich. In den USA legte der NASDAQ nennenswert um 1,06% zu. Fernost zeigt sich trotz positiver Daten und Nachrichten zumeist mit leichten Verlusten (Nikkei, CSI, Kospi, Sensex (Stand 06:50 Uhr)).

An den Rentenmärkten kam es zu einem entspannteren Bild. 10 jährige Bundesanleihen rentieren mit 2,66% (Vortag 2,75%), während 10 jährige US-Staatsanleihen 4,58% abwerfen (Vortag 4,64%). Der USD gewann gegenüber dem EUR, Gold und Silber leicht an Boden.

Deutschland: Aktuelle DIHK-Umfrage

Die globale konjunkturelle Abkühlung und hohe Zinsen führen zu einer geringeren Investitionsfreude der Unternehmen im Ausland als noch im Frühjahr: Damals planten 36% statt aktuell 33% höhere Investitionen in Übersee. Auch beim Blick auf die konjunkturelle Entwicklung zeigt sich diese Tendenz. 22% gehen an ihren jeweiligen Standorten für die kommenden zwölf Monate von einer besseren Konjunkturentwicklung aus, 28% von einem negativen Trend. Damitverringerte sich der Anteil der Optimisten im Vergleich zum Frühjahr um 6%, während sich der Anteil der Pessimisten um 1% erhöhte.

Kommentar: Dieses veränderte Stimmungsbild passt zu der Entwicklung der Einkaufsmanagerindices in Kontinentaleuropa, aber besonders in Deutschland, das bis auf den Dienstleistungssektor die "Rote Laterne" dank eigener diskretionärer Regierungspolitik vor sich herträgt..

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Deutsche Unternehmen wollen laut aktueller DIHK-Umfrage (3.600 Unternehmen befragt) Investitionen eher an internationalen Standorten als hierzulande platzieren. Ein Drittel der Unternehmen plant in den kommenden 12 Monaten höhere Investitionen an internationalen Standorten, während 20% weniger investieren möchten. In Deutschland rechneten mehr Unternehmen mit einer Verringerung ihrer Investitionen (31%) als mit einer Ausweitung (24%).

Dazu DIHK Außenhandelschef Treier: "Diese Diskrepanz zwischen Investitionen im Inland und Ausland zeigt, dass Unternehmen dringend verlässliche/attraktive Rahmenbedingungen brauchen." Große strukturelle Probleme bringen die Unternehmen dazu, ihre Investitionen im Ausland auszuweiten. In Nordamerika, Nord-Afrika, dem Nahen Osten und im Asien-Pazifik- Raum ex China und Taiwan planen die Unternehmen höhere Investitionsbudgets.

Kommentar: Ich freue mich, dass der DIHK und Herr Treier Klartext reden. Ich freue mich, dass das Thema Rahmenbedingungen (Energie Kernthema) adressiert wird. Ich bin betrübt, dass diese Themen zu spät aufgenommen wurden. "Politische Korrektheit" war zu lange bei DIHK, BDI etc. ausgeprägt. Korrektheit ist gefragt, nicht "Politische Korrektheit, die per Definition inkorrekt ist, da sie Partikularinteressen bedient und das normativ Faktische ignoriert.

DIHK Außenhandelschef Treier: "Anders als in Deutschland sehen wir bei den deutschen Unternehmen im Ausland immerhin eine gewisse Aufbruchstimmung. Die Firmen kämpften zwar auch an anderen Standorten mit einer schwierigen Konjunkturlage, allerdings mit weniger strukturellen Herausforderungen als hierzulande. Auch das hohe Zinsniveau belaste die Unternehmen. Dies sei vor allem in der Eurozone und den USA der Fall.

Weitere Belastungsfaktoren seien die ausgeprägte Nachfrageschwäche Chinas (IWF-Prognose?) sowie geopolitische Risiken."

Andererseits profitierten die Unternehmen an manchen Standorten stark von günstigeren Investitionsbedingungen, hieß es mit Blick auf Anreizprogramme wie den Inflation Reduction Act(IRA) in den USA.

Kommentar: Ich möchte keinen großen Dissens zu Herrn Treier aufmachen. Fakt ist, dass die BIP-Prognosen des IWF im Jahresvergleich des World Economic Outlook im Jahresvergleich allesamt bis auf Deutschland (!) positiv angepasst wurden. Asien und der Globale Süden brummen. Europa hinkt deutlich hinterher und Deutschland ist das „Problemkind“.