Märkte können nur eingeschränkt vom Brexit-Abkommen profitieren

 | 18.10.2019 09:54

Gestern hat sich gezeigt, wie kompliziert die Situation um den möglichen Brexit für die Anleger ist. Nachdem bekannt wurde, dass ein Deal mit der EU gefunden wurde, haussierten die Aktienmärkte zunächst. Der DAX legte zum Beispiel mit der Vollzugsmeldung um rund 1 % zu. Doch dann folgten skeptische Stimmen, dass auch das neue Abkommen im britischen Parlament scheitern könnte. Und so wurden die Kursgewinne recht schnell wieder abgegeben (siehe gelbe Ellipse im DAX-Chart).

DAX - kurzfristige Chartanalyse

Ähnliches gilt für den Währungsmarkt. Erwartungsgemäß haben das britische Pfund und der Euro in ersten Reaktionen deutlich von der heutigen Brexit-Einigung profitiert. Der Euro stieg zum Beispiel bis auf 1,114 US-Dollar (siehe grüne Ellipse im folgenden Chart) und erreichte damit den höchsten Stand seit Ende August. Doch auch hier konnten die Gewinne nicht ganz gehalten werden.

EUR/USD - Chartanalyse

Der Euro hat aber aus meiner Sicht gegenüber dem DAX die besseren Chancen, aus dem Brexit-Abkommen noch weitere Kursgewinne zu erzielen. Denn bereits in den vergangenen Tagen konnte die Gemeinschaftswährung zum US-Dollar deutlich zulegen. Dadurch wurde die Unterstützungslinie einer ehemaligen vermeintlichen Keilformation zurückerobert (dick blau) und zugleich der kurzfristige Abwärtstrendkanal gebrochen (rot).

EUR/USD: Dynamische Trendwende im kurzfristigen Bereich

Damit zeichnet sich im kurzfristigen Bereich eine Trendwende ab. Genau diese hatte ich in der vorangegangenen EUR/USD-Analyse vom 27. September auch so erwartet (Zitat: „Im EUR/USD gehe ich dagegen von einer relativ dynamischen Trendwende aus.“). Und daher bieten sich hier aktuell Long-Positionen an, die man unterhalb des jüngsten Tiefs bei 1,08791 USD absichern kann.

Jetzt die App holen
Werden Sie Teil der größten Finanz-Community der Welt
Downloaden

DAX gebremst durch Aufwärtstrendlinie

Aber auch der DAX zeigt sich unterm Strich derzeit weiter bullish. Denn mit dem gestrigen Anstieg wurde die Rechteckgrenze bei 12.590 Punkten deutlich überschritten. Und damit scheint sich das Szenario der ABC-Korrektur (siehe folgender Chart) gegenüber dem Seitwärtsszenario durchzusetzen.

Allerdings könnte die Fortsetzung der aktuellen zweiten Aufwärtswelle noch etwas auf sich warten lassen. Denn im Hoch ist der DAX gestern exakt an der Aufwärtstrendlinie der Ende 2018 gestarteten ersten Aufwärtswelle abgeprallt (siehe auch gelbe Ellipse und grüne Linie im Stundenchart oben). Diese Hürde dürfte weitere Kursgewinne erschweren.

Und man muss sogar damit rechnen, dass der DAX jetzt erst einmal wieder die untere Linie des aktuellen Aufwärtstrendkanals ansteuert. Erfolgt dies im Rahmen eines Rücksetzers, würde der DAX wieder unter die 12.590er Rechteckgrenze zurückfallen. Der aktuelle Ausbruch wäre dann erst einmal als Fehlsignal zu werten. Und damit würde wieder das Seitwärtsszenario relevant. Das Trading im DAX bleibt also noch erschwert.

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Geldanlage

Sven Weisenhaus

Der Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen birgt hohe Risiken. Sie können Ihren Kapitaleinsatz vollständig oder teilweise verlieren. Die Kurse von Kryptowährungen sind extrem volatil und können von externen Faktoren wie finanziellen, regulatorischen oder politischen Ereignissen beeinflusst werden. Der Handel auf Margin erhöht das finanzielle Risiko.
Stellen Sie unbedingt sicher, dass Sie die mit dem Handel der Finanzinstrumente und/oder Kryptowährungen verbundenen Risiken vollständig verstanden haben und lassen Sie sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten, bevor Sie den Handel aufnehmen.
Fusion Media möchte Sie daran erinnern, dass die auf dieser Internetseite enthaltenen Kurse/Daten nicht unbedingt in Realtime oder genau sind. Alle Daten und Kurse werden nicht notwendigerweise von Börsen, sondern von Market-Makern bereitgestellt, so dass die Kurse möglicherweise nicht genau sind und vom tatsächlichen Marktpreis abweichen können, was bedeutet, dass die Kurse indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sind. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für etwaige Handelsverluste, die Ihnen durch die Verwendung dieser Daten entstehen könnten.
Es ist verboten, die auf dieser Website enthaltenen Daten ohne die vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenanbieters zu verwenden, zu speichern, zu reproduzieren, anzuzeigen, zu ändern, zu übertragen oder zu verteilen. Alle Rechte am geistigen Eigentum sind den Anbietern und/oder der Börse vorbehalten, die auf dieser Website enthaltenen Daten bereitstellen.
Fusion Media kann von den Werbetreibenden, die sich auf der Website befinden, anhand Ihrer Interaktion mit den Werbeanzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.

Abmelden
Sind Sie sicher, dass Sie sich abmelden möchten?
NeinJa
AbbrechenJa
Veränderung wird gespeichert