Märkte: Inflation auf Rückzug

 | 01.03.2024 08:40

Der Euro eröffnet gegenüber dem USD bei 1,0815 (05:11 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,0796 im US-Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 150,35. In der Folge notiert EUR-JPY bei 162,61. EUR-CHF oszilliert bei 0,9562.

Märkte: Inflation auf Rückzug

Die Internationalen Finanzmärkte „frohlockten“! Risikoaktiva waren gefragt. Aktienmärkte reüssierten. Renditen an den Rentenmärkten sanken ein wenig.

Die Geopolitik leistete dazu keinen Beitrag. Im Gaza-Konflikt nehmen Kampfhandlungen nicht ab. Der Blutzoll steigt täglich, damit auch das Potential einer Eskalation. Im Ukraine-Konflikt ist eine Neuausrichtung pro Diplomatie nicht ansatzweise erkennbar. Nachrichten (Link New York Times) über ausgeprägte CIA-Aktivitäten seit 2014 in der Ukraine werfen ein neues Licht auf die Bewertung des Konflikts. Das G-20 Treffen in Sao Paulo ist gescheitert und endet ohne Abschlusskommuniqué (siehe unten).

Das Datenpotpourri (siehe unten) lieferte den Katalysator für die Risikobereitschaft. Die Phalanx der gestern veröffentlichten Inflationsdaten signalisiert eine Fortsetzung des Rückgang der Anstiege. Deutsche Verbraucherpreise bei nur noch 2,5% (VM 2,9%), Frankreichs Verbraucherpreise bei 3,1% (VM 3,4%), Portugals bei 2,1% (VM 2,3%), Spaniens bei 2,9% (VM 3,5%) als auch der US-PCE Preisindex bei 2,4% (VM 2,6%) belegen ein entspannteres Inflationsbild, das sich den Zielgrößen der Notenbanken (2%) annähert. Schwache Konjunkturdaten flankierten dieses Bild (deutscher Einzelhandel, deutsche Arbeitslosenrate, Chicago PMI, US-Index anhängiger Hausverkäufe). Der bedeutende Chef der Federal Reserve New York Williams konstatierte gestern, dass es zu Zinssenkungen kommen werde.

Die PMIs aus China waren heute früh stabil, der Index aus Russland stark (54,7, VM 52,4).

An den Aktienmärkten dominierte die Farbe „grün“. Der Late DAX stieg um 0,78% (neuer Rekord), der EuroStoxx 50 um 0,34%. US-Märkte legten zu. Der S&P 500 nahm um 0,65% zu, der Dow Jones um 0,38% und der Citi US Tech 100 um 1,19%. In Fernost stieg der Nikkei (Japan) Stand 07:05 Uhr um 2,02%, der Sensex (Indien) um 1,12%, der CSI 300 (China) um 0,45% und der Hangseng (Hongkong) um 0,62%. Dagegen sank der Kospi (Südkorea) um 0,37%.

An den Rentenmärkten ergab sich geringfügige Entspannung. 10 jährige Bundesanliehen rentieren mit 2,42% (Vortag 2,45%), 10 jährige US-Staatsanleihen mit 4,25% (Vortag 4,28%).

Der USD verlor gegenüber Gold und Silber Boden, gegenüber dem EUR ist er kaum verändert.

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Reallohnentwicklung erstmals seit 2019 wieder leicht positiv

O-Ton von dem Statistischem Bundesamt: „Der Nominallohnindex in Deutschland ist im Jahr 2023 um 6,0% gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Der Index bildet die Entwicklung der Bruttomonatsverdienste von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern einschließlich Sonderzahlungen ab. Die kräftigen Steigerungen der Nominallöhne sind vor allem durch Zahlungen der Inflationsausgleichsprämie sowie die Mindestlohnerhöhung auf 12 Euro im Oktober 2022 bedingt. Die Verbraucherpreise stiegen im selben Zeitraum um 5,9%. Wie das Statistische Bundesamt weiter mitteilt, stiegen die Reallöhne im Jahr 2023 damit um 0,1% gegenüber 2022 - dies war der erste Anstieg seit 2019. Während im Jahr 2020 insbesondere der vermehrte Einsatz von Kurzarbeit zur negativen Nominal- und Reallohnentwicklung beigetragen hatte, zehrte 2021 und 2022 die hohe Inflation den Nominallohnanstieg auf.“