Märkte: Ausgeprägte Risikobereitschaft – IFO: Geschäftsklima in Chemieindustrie trübt

 | 23.02.2024 09:56

Der Euro eröffnet gegenüber dem USD bei 1,0828 (05:25 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,0804 im europäischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 150,49. In der Folge notiert EUR-JPY bei 162,95. EUR-CHF oszilliert bei 0,9532.

Märkte: Ausgeprägte Risikobereitschaft

Die Internationalen Finanzmärkte lieferten nach dem unerwartet positiven Quartalsergebnis von Nividia ausgeprägte Risikobereitschaft, insbesondere am Aktienmarkt. Der Tech-Sektor war Katalysator und Antreiber.

Hinsichtlich der Geopolitik gab es keine Entspannungen. Im Gegenteil, der Wille zur weiteren Eskalationen der aktuellen Krisenherde ist ausgeprägt. Nachdem 12 Sanktionspakete der EU gegenüber Russland ultimativ Europa belasteten und gegenteilige Wirkungen bezüglich der Themen Isolierung Russlands und Zerstörung der russischen Wirtschaft entgegen aller Erwartungen und Versprechungen ("Mutter aller Sanktionen") zeitigten, steht das 13. Sanktionspaket der EU auf der Agenda.

Ist das smart? Wollte man zu Beginn nur nicht letale Waffen liefern, stehen jetzt ultimative Waffensystem wie Taurus-Raketen auf der Agenda. Täglich nimmt das Risiko einer globalen Kriegsauseinandersetzung zu. Was haben wir aus der Geschichte gelernt?

Das Datenpotpourri war für die Weltwirtschaft erfrischend. Die Composite-Einkaufsmanager-indices (Gesamtwirtschaft) liegen in Japan, den USA und Großbritannien über der Wachstumsschwelle von 50 Punkten. In der Eurozone verbesserter sich die Lage im Rahmen der Kontraktion, nur in Deutschland wurde die Kontraktion dynamischer.

Wir belasten die Eurozone! Das EZB-Protokoll und diverse Einlassungen von Vertretern der US-Notenbank implizieren eine abwartende Haltung bezüglich der Zinswende. Entsprechend verschnupft agierten die Rentenmärkte. 10 jährige Bundesanleihen rentieren aktuell mit 2,45%, 10 jährige US- Staatsanleihen mit 4,35%. Es sind die höchsten Renditeniveaus seit November 2023.

Aktienmärkte legten zu. Der Late DAX stieg um 1,57%, der EuroStoxx 50 um 1,53%, der S&P 500 um 2,00%, der Citi US-Tech 100 um 2,09%, der Nikkei (Japan) Stand 07:14 Uh um 2,19%, der Sensex (Indien) um 0,18%, der Kospi (Südkorea) um 0,19%, der Hangseng (Hongkong) um 0,09% und der CSI 300 (China um 0,14%.

Der USD verlor temporär an Boden und holte partiell gegenüber EUR. Gold und Silber wieder auf.

IFO: Geschäftsklima in Chemieindustrie trübt sich weiter ein

Die schlechte Stimmung in der deutschen Chemiebranche hat sich im Januar laut IFO-Barometer weiter eingetrübt. Das Barometer für das Geschäftsklima sank auf -15,9 Punkte nach zuvor -15,4 Punkten im Dezember. Ihre aktuelle Geschäftslage bewerteten die Unternehmen mit -17,1 Punkten. Die Geschäftserwartungen fielen mit -14,6 Punkten nahezu unverändert pessimistisch aus. IFO-O-Ton: "Die deutsche Chemie steckt noch tief in der Krise. Das liegt nicht zuletzt an der schwachen Nachfrage: Diese habe sich im Januar weiter verschlimmert."

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Ihren Auftragsbestand bewerteten die Unternehmen als sehr niedrig. Auch die Hoffnungen auf mehr Aufträge aus dem Ausland hätten sich weitgehend zerschlagen. Die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Chemieunternehmen gegenüber dem inner- und außer europäischen Ausland würde weiter als nachteilig bewertet. Die energieintensive Branche litt unter den vergleichsweise hohen Energiepreisen in Deutschland.