Lufthansa kündigt "Wintermodus" und noch strikteren Sparkurs an

 | 27.10.2020 09:06

Top-Thema

Der Lufthansa (DE:LHAG)-Vorstand um Konzernchef Carsten Spohr hat die Belegschaft der krisengeplagten Fluggesellschaft auf einen harten Winter mit weiteren Einsparungen eingestellt. Die Lufthansa-Airlines starteten angesichts steigender Infektionszahlen und Reisehemmnisse "unter schwierigsten Bedingungen" in den Winterflugbetrieb und könnten - anders als erhofft - nur "maximal ein Viertel ihrer Vorjahreskapazität" anbieten, heisst es in einem Brief an die Beschäftigten, der AFP am Montag vorlag. Die Fluggastzahlen werden demnach voraussichtlich sogar weniger als ein Fünftel des Vorjahreswerts betragen. Darum sei es "unumgänglich", den Geschäftsbetrieb noch weiter herunterzufahren als bislang "und möglichst viele Bereiche ab Mitte Dezember in einen 'Wintermodus' zu versetzen", erklärte der Vorstand in dem Schreiben. "Wir müssen Ausgaben noch strikter vermeiden und Kosten noch weiter senken. Einen anderen Weg gibt es für uns leider nicht."

Aktien Schweiz

Die Börse in der Schweiz hat am Montag leichter geschlossen. Im europäischen Kontext, aber auch im Vergleich zur Wall Street zeigte sich der eidgenössische Markt wegen seines defensiven Charakters recht stabil. Der SMI musste die am Freitag zurückeroberte Marke von 10.000 Punkten wieder abgeben. Er verlor 0,4 Prozent auf 9.986 Punkte. Unter den 20 SMI-Werten standen sich 17 Kursverlierer und drei -gewinner gegenüber. Umgesetzt wurden 43,73 (zuvor: 49,31) Millionen Aktien. Abgefedert wurden die Verluste durch die relative Stärke der drei Indexschwergewichte Nestle (SIX:NESN) (+0,2 Prozent), Novartis (SIX:NOVN) (-0,2 Prozent) und Roche (SIX:RO) (+0,8 Prozent). Novartis wird am Dienstag über das dritte Quartal berichten. Unter den konjunktursensiblen Aktien verloren Lafargeholcim 3,4 Prozent, während sich ABB (SIX:ABBN) nach den am Freitag mit Enttäuschung aufgenommenen Geschäftszahlen nun mit minus 0,5 Prozent gut schlugen. Die Luxusgüterwerte gehörten zu den schwächsten SMI-Titeln. Richemont (SIX:CFR) gaben 2,2 Prozent nach und Swatch 2,5 Prozent. Kein klarer Trend gab es bei den Finanzwerten. Hier verbuchten UBS (SIX:UBSG) und Zurich Insurance (SIX:ZURN) lediglich kleinere Verluste, während Credit Suisse (SIX:CSGN) und Swiss Re jeweils rund 2 Prozent nachgaben.

Aktien international

Europa

Europas Börsen sind mit heftigen Verlusten in die neue Woche gestartet. Fundamental kam Druck gleich von mehreren Seiten: Der Ausbruch der zweiten Coronawelle und die sich ausweitenden Lockdowns belasteten das Stimmung. Die Sorge vor den damit verbundenen wirtschaftlichen Folgewirkungen hatten sich nun auch erstmals im Ifo-Geschäftsklimaindex bemerkbar gemacht. Derweil deutete der Chicago-Fed-National Activity Index eine Verlangsamung der US-Wirtschaft an. Der DAX litt zusätzlich unter einem enttäuschenden Ausblick von SAP (DE:SAPG) und brach um 3,7 Prozent auf 12.177 Zähler ein. Der Euro-Stoxx-50 hielt sich mit Abschlägen von 2,9 Prozent auf 3.105 Punkte besser. Am Devisenmarkt fiel die türkische Lira gegen den Dollar auf ein neues Rekordtief. Türkische Aktien fielen um fast 4 Prozent. Einen Kurseinbruch von 21,9 Prozent erlitten SAP. Damit rissen sie auch den Technologiesektor nach unten, der mit 7,4 Prozent Minus die schwächste Branche in Europa stellte. Das Streichen der mittelfristigen Gewinnprognose sorgte für Entsetzen unter Anlegern: "Gerade wegen Corona hatten Anleger massiv in Technologie-Aktien investiert", so ein Händler. Astrazeneca (LON:AZN) gewannen 1,7 Prozent. Der Konzern nahm gemeinsam mit der Universität Oxford seine Impfstoffentwicklung wieder auf.

USA

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Drohende Lockdown-Massnahmen und schwindende Hoffnungen auf ein Konjunkturpaket in den USA haben die Wall Street am Montag tief ins Rote gedrückt. Auch an den europäischen Börsen standen die Indizes unter massivem Abgabedruck. Doch auch aus den USA selbst kamen beunruhigende Informationen: Gut eine Woche vor der Präsidentschaftswahl ist im Land ein neuer Rekordwert bei den Neuinfektionen mit dem Coronavirus verzeichnet worden. Händler sprachen von besorgniserregenden Schlagzeilen. "Die Fähigkeit das Virus aktuell zu bekämpfen steht sehr in Frage und es ist eine Frage der Politik", sagte Chefstratege Steven Wieting von . Citi Private Bank. Es könne Monate dauern, bis sich in Washington etwas tue, und dies mache die Anleger nervös. Der Dow-Jones-Index verlor 2,3 Prozent auf 27.685 Punkte, der S&P-500 sackte um 1,9 Prozent ab. Für den Nasdaq-Composite ging es um 1,6 Prozent nach unten. Dabei gab es insgesamt 336 (Freitag: 1.913) Kursgewinner und 2.755 (1.126) -verlierer. Unverändert schlossen 50 (80) Titel. Alle Branchen zeigten sich mit Abgaben, am besten schnitten die defensiven Versorger ab. Die Hasbro-Aktie sauste um 9,5 Prozent abwärts. Zwar hat der Spielwarenkonzern starke Drittquartalszahlen vorgelegt. Doch wegen der anhaltenden Corona-Pandemie zeigten sich Anleger skeptisch für die weiteren Aussichten. Im Lauf des Jahres litt Hasbro bereits unter Ladenschliessungen, Problemen mit der Lieferkette und verzögerten Filmstarts. Tourismuswerte gehörten erneut zu den stark abverkauften Titeln, so fielen die Aktien der Kreuzfahrtgesellschaften Carnival (LON:CCL) und Royal Caribbean um bis zu 9,6 Prozent.

Asien

Die Aktienmärkte in Ostasien können sich am Dienstag den sehr schwachen Vorgaben aus Europa und den USA nicht entziehen. Die Gemengelage weiter stark steigender Corinavirus-Infektionszahlen und deswegen weiterer drohender Abriegelungen dominiert weiter das Geschehen und lässt die Anleger vorsichtig agieren. Hinzu kommt die Unsicherheit mit Blick auf die US-Präsidentschaftswahl in der kommenden Woche.

Anleihen

Mit der gestiegenen Risikoscheu stiessen auch Rentenpapiere zu Wochenbeginn wieder stärker auf Kaufinteresse. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen sank am Montag im Gegenzug um 3,8 Basispunkte auf 0,80 Prozent. 

Analysen

HSBC (LON:HSBA) erhöht Unilever-Ziel auf 50 (49) EUR – Hold
CS erhöht LSE-Ziel auf 9.240 (9.030) p – Outperform
CS erhöht Enel-Ziel auf 8,20 (7,80) EUR – Outperform

Erstellt von MBI Martin Brückner Infosource GmbH & Co. KG im Auftrag von Swissquote. Alle Informationen wurden mit journalistischer Sorgfalt erarbeitet. Für Verzögerungen und Irrtümer wird keine Haftung übernommen.

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