Philip Hopf | 27.06.2022 16:37
Was war man stolz im Hause Lufthansa (ETR:LHAG), als die britische Ratingagentur Skytrax das Unternehmen Ende 2017 als einzige nicht-asiatische Fluggesellschaft zur 5-Sterne-Airline kürte. Die Kranich-Airline war somit die erste europäische Airline überhaupt, der diese „Ehre“ zuteilwurde. Die zentralen Bewertungskriterien beim Skytrax-Rating: Reisekomfort und Servicequalität – sowohl auf Kurz- als auch auf Langstreckenflügen. Die Unternehmensführung bezeichnete den fünften Stern damals als „eine verdiente Anerkennung der großen Anstrengungen, die Lufthansa wieder zu einer der weltweit führenden Premium-Airlines zu machen“. Nun, knapp fünf Jahre später, sieht Skytrax die Lufthansa aber nicht mehr auf Spitzenniveau agieren und „degradiert“ die Airline zurück zur 4-Sterne-Fluggesellschaft.
In etlichen von der Ratingagentur herangezogenen Bewertungskriterien stürzte die Lufthansa hierbei massiv ab, einzig die First-Class-Sparte wurde im Rahmen der neuerlichen Überprüfung ähnlich gut bewertet wie noch vor fünf Jahren. Die Lufthansa versucht, das Rating offenbar etwas zu relativieren und spricht lediglich von einer „vorübergehenden Änderung der Einstufung durch Skytrax“. Selbstverständlich strebe man weiterhin danach, den Bedürfnissen und Wünschen der Kunden bestmöglich gerecht zu werden. So ließ die deutsche Airline weiter vermelden, dass man derzeit mehrere Milliarden – und demnach mehr als jemals zuvor – in ein noch besseres Reiseerlebnis, also in eine Optimierung des Bord- und Bodenprodukts, investiere.
Wie zahlreiche unzufriedene Passagiere, bemängelte auch Skytrax unter anderem, dass die Lufthansa das Freigepäck auf Langstreckenflügen gestrichen habe und die Sitzplatzwahl beim Online-Check-in im Rahmen von europaweiten Reisen nun kostenpflichtig sei. Ein weiterer zentraler Kritikpunkt: Der Wegfall der kostenlosen Verpflegung auf Europaflügen in der Economy Class. Blickt man auf die Ergebnisse des Skytrax-Rankings, lässt sich festhalten, dass die Lufthansa nahezu über alle Bordklassen hinweg deutlich abgebaut hat. Einzig die First Class, in welcher Ticketpreise von teils bis zu €25.000 aufgerufen werden, erreicht noch die Maximalpunktzahl von 5 Sternen. Während dementgegen die Business Class von 5 auf 4 Sterne gefallen ist, ging es für die Airline in der Economy Class – sowohl auf der Lang- als auch auf der Kurzstrecke – gar von 5 auf 3.5 Sterne runter. Nach der Herabstufung der Lufthansa ist der 5-Sterne-Club nun wieder einzig Fluggesellschaften (NYSE:JETS) aus dem asiatischen Raum vorbehalten. Hierbei konnten alle zehn Airlines ihr Niveau halten.
Anfügen muss man im Hinblick auf Skytrax jedoch, dass sich die britische Ratingagentur immer wieder mit dem Vorwurf konfrontiert sieht, dass man sich zwar als unabhängig darstelle, jedoch nicht unabhängig handle. Kritikern zufolge sei eine unabhängige Bewertung von Fluggesellschaften seitens Skytrax nicht gewährleistet, da die britische Firma ebenfalls als Unternehmensberatung agieren – und einige Airlines auf diese Dienstleistung zurückgreifen.
Ob die Ratingagentur nun wirklich unabhängig ist, oder nicht – ernst nehmen sollte die Lufthansa die Bewertung dennoch allemal. Auch weil sich die seitens Skytrax angemerkten Aspekte größtenteils mit den Kritikpunkten unzufriedener Lufthansa-Passagiere decken.
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