Loonie am Rande eines bullischen Ausbruchs - NOK zeigt Schwäche

 | 20.06.2014 13:34

Der Devisenhandel zeigte sich von der unerwartet gemäßigten Haltung der Fed und der Norges Bank diese Woche stark negativ beeinflusst. Die Norwegische Krone hat im Vergleich zum EUR und SEK deutlich verloren, wichtige technische Schwellen wurden beschädigt. Wir analysieren das Potential hinter der aggressiven NOK-Bewegung. Wir sehen beim USD am heutigen Freitag eine leichte Erholung, Gold gleicht nach einer 40$ Rallye an der Comex gestern in New York Verluste aus, EUR/USD nähert sich dem gleitenden 21-Tagesdurchschnitt. In Kanada führen die allgemeine USD-Schwäche und die starken Ölpreise dazu, dass die kritische Unterstützung bei 1,0800/04 in Gefahr gerät. Werden die Einzelhandelsumsatzzahlen und die Inflationsdaten vor Börsenschluss einen Ausbruch auslösen?h3 Kanadischer Dollar testet wichtige Schwellen/h3

USD/CAD testet 1,0804 – das Fibonacci 38,2% Level auf den Rückgang von 2009-2011, über dem sich seit dem Ausbruch vom 7. Januar eine wichtige Unterstützung zeigt. Aufgrund der Überraschung im Zusammenhang mit einer zurückhaltenden Fed und einem breiten USD-Abverkauf ist der Bereich von 1,0800/04 nun in Gefahr, ein Bruch darunter lässt ein tieferes Retracement in der Nähe des gleitenden 200-Tagesdurchschnitts (1,0780) vermuten und ein Herunterfahren des Handelsbands in Richtung 1,0550/1,0780 (Widerstandsband vom Dezember). Die Einzelhandels- und Inflationsdaten werden vor Börsenschluss wohl entscheidend sein. Wenn die Erwartungen an bessere CPI-Daten wahr werden sollten, sollten die BoC-Falken den schwachen USD nutzen, um die wichtige technische Unterstützung zu durchbrechen.

Neben den Aktivitäten der Zentralbank verstärken auch die starken Ölpreise aufgrund der eskalierenden Spannungen im Irak die bullische CAD-Basis. Das WTI handelte diese Woche über 105,00 USD, Brend hielt sich unter 112 USD.

h3 Norges Bank überrascht mit Zurückhaltung/h3

Die Norges Bank hat ihren Leitzins unverändert bei 1,50% belassen und deutete eine mögliche Zinssatzsenkung an, um die Ölindustrie zu unterstützen. Der Rückgang bei den Offshore-Anlagen im norwegischen Petroleumsektor macht uns Sorgen, da die Ölunternehmen im nächsten Jahr einen Rückgang von bis zu 21% erwarten. Dies ist eine ernstzunehmende Sorge für die größte nordische Wirtschaft, die eine Zeit mit einer gedämpften Erholung und mit einer Rekordhaushaltsverschuldung durchläuft. Zudem bringen ein zusätzliches Konjunkturpaket von der EZB und die zurückhaltende Einstellung von der Riksbank die norwegischen Entscheidungsträger dazu, sich zu ihrer Einstellung im Hinblick auf die europäischen Realitäten zu äußern. Die Eurozone und Schweden repräsentieren mehr als 50% des gesamten Handelsvolumens des Landes.

Jetzt die App holen
Werden Sie Teil der größten Finanz-Community der Welt
Downloaden

Die NOK gewann im Vergleich zur SEK im Zeitraum vom 4. Februar (1,0338) bis 10. Juni (1,1229) 8,5% hinzu. Das skandinavische Paar wurde nach der Leitzinsentscheidung der Norges Bank aggressiv auf den gleitenden 100-Tagesdurchschnitt (1,0872) abverkauft. Die Trend- und Momentumindikatoren sind stark bärisch, die nächste wichtige Unterstützung zeigt sich beim gleitenden 200-Tagesdurchschnitt (1,0790). Die negativen Forward Points bestätigen die mittelfristig bärische Markttendenz.

EUR/NOK erholte sich als Folge der unerwartet zurückhaltenden Maßnahme von Olsen aggressiv. EUR/NOK kletterte nach der Ankündigung in einer einzigen Bewegung von 8,1649 auf 8,3224, brach das Top des Abwärtstrendkanals vom Februar - Juni (8,2165) und scherte aus dem gleitenden 100- und 200-Tagesdurchschnitt (8,2508/8,2587) nach oben aus. Sieht man sich die kurzfristigen technischen Indikatoren an, so gibt es Potential für eine Ausweitung der EUR-Stärke (zusammen mit dem breiten EUR-Komplex), doch der makroökonomische und für den EUR negative Druck sollte bald die Nachfrage nach Long-Positionen im EUR/NOK drosseln. Sieht man sich das technische Bild an, so hat der gleitende 100-Tagesdurchschnitt den gleitenden 200-Tagesdurchschnitt nach unten durchbrochen, was eine mögliche mittelfristig bärische Umkehr vermuten lässt. Die Schlüsselwiderstände liegen bei 8,4000 (Hoch vom März), 8,5220/60 (Double Top vom Jan-Feb), dann 8,5459 (Hoch vom 12. Dez., 3,5-Jahreshoch). Die mittelfristigen Ziele liegen bei 8,0000, dann 7,7750/7,7800 (Unterstützung vom Aug-Sept. 2013).