Lithium: Tianqi startet australische Produktion in Batteriequalität

 | 27.05.2022 09:34

Tianqi Lithium Energy Australia (TLEA) hat die Produktion von Lithium in Batteriequalität in Australien gestartet. Der unterversorgte Lithiummarkt dürfte dies begrüßen und derweil auf weitere Produktionsstarts hoffen. Im Blickpunkt stehen dabei zunehmend auch die kanadischen Hartgesteinvorkommen.

Tianqi gab vor wenigen Tagen den Start der Produktion in dem westaustralischen Projekt Kwinana bekannt. Produziert wird Lithiumhydroxid in Batteriequalität. Dies stellt – jedenfalls im kommerziellen Umfang – ein Novum für den australischen Rohstoffmarkt dar.

h2 Begehrtes Lithiumhydroxid/h2

Tianqi – ein Joint Venture zwischen Tianqi Lithium Corporation (51 %), und dem australischen Bergbauunternehmen IGO Limited (49 %)- ist damit in einer angespannten Marktlage ein wichtiger Schritt zur Bedienung der Nachfrage gelungen. Lithium wird unter anderem durch Hersteller batterieelektrischer Fahrzeuge stark nachgefragt.

Die Nachfrage übersteigt das Angebot, die Preise sind extrem hoch. Aktuell gibt die London Metal Exchange (LME) den Preis für das in der Fahrzeugindustrie besonders begehrte Lithiumhydroxid mit ca. 80.000 USD pro Tonne an.

Lithiumhydroxid kann in batterietauglicher Qualität ebenso wie Lithiumcarbonat in Akkus von E-Fahrzeugen verwendet werden. Hydroxid ermöglicht jedoch höhere Batteriekapazitäten und damit größere Reichweiten. Nicht zuletzt deshalb liegen die Preise für Lithiumhydroxid deutlich über denen von Lithiumcarbonat (aktuell ca. 60.000 USD pro Tonne).

Die Produktionsstätte von TLEA ist die erste Lithiumhydroxid-Anlage in Australien und die größte außerhalb Chinas. Fortan sollen 24.000 Tonnen Lithiumhydroxid in Batteriequalität pro Jahr produziert werden.

Das in Akkus verwendete Lithium wird nicht in dieser Form abgebaut. Bergbauunternehmen suchen nach Hartgestein mit einem Lithiumoxidanteil von 5-6 %. Dieses wird anschließend zu batterietauglichen Lithiumprodukten weiterverarbeitet. Diese Weiterverarbeitung findet zu erheblichen Teilen in China statt. Westliche Staaten sind jedoch dabei, eigene Produktionskapazitäten aufzubauen – wie nun in Australien geschehen.

h2 Hoffnung auf Hartgestein in Kanada  /h2

Neben Australien rückt dabei auch Kanada zunehmend in den Blickpunkt. Hier gibt es große Hartgesteinvorkommen, die offensichtlich erhebliches Produktionspotenzial bieten. So ist etwa das kanadische Unternehmen Foremost Lithium Resource & Technology (TG:F0R0) (WKN: A3DCC8, ISIN: CA3455101012, Ticker: FRRSF) mit vier Hartgestein-Lithiumprojekten in Kanada aktiv. Foremost will zunächst Lithiumoxid gewinnen und anschließend Lithiumhydroxid in Batteriequalität produzieren.

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Aktuell liegt der Fokus des Unternehmens auf dem Projekt Zoro in der zentral gelegenen kanadischen Provinz Manitoba. Dort sind auch die Projekte Jean Lake und Grass River ansässig. Das vierte Lithiumprojekt, Hidden Lake, befindet sich in den kanadischen Northwest Territories  unweit von Yellowknife.

Für das Projekt Zorro liegen bereits Ressourcenschätzungen  vor, weitere Untersuchungen und Tests laufen. 2020 wurde für Zorro festgestellt, dass hier die Produktion von Lithiumoxid (6 %) möglich sei.

Unweit der Projekte ist auch das Unternehmen Snow Lake Resources (NASDAQ:LITM) (WKN. A3C8D9, ISIN: CA83336J2083, Ticker: LITM) mit dem Thomson Brothers Lithiumprojekt vertreten. Das Unternehmen ging erst im November 2021 an die Börse und erlöste dabei 27,6 Millionen USD.

Schätzungen gehen davon aus, dass mit dem Projekt jährlich 160 kt Spodumen (6 %) über einen Zeitraum von 8-10 Jahren produziert werden können. Snow Lake Resources will die Mine vollständig mit erneuerbaren Energien betreiben. Gelingt dies, wäre es die erste vollelektrische Lithiummine weltweit.

h2 USA will Abhängigkeit von China verringern/h2

Die USA und andere westliche Länder wollen im Angesicht des Ausbaus der Elektromobilität die in diesem Punkt bestehende Abhängigkeit von China reduzieren. Im Hinblick auf die Lithiumvorkommen ist China mit 7 % zwar lediglich der fünftgrößte Standort nach Chile (42 %), Bolivien (41 %), Australien (26 %) und Argentinien (10 %).

Die Weiterverarbeitung der Rohstoffe zu batteriefähigen Lithiumprodukten erfolgt jedoch schwerpunktmäßig in China und anderen asiatischen Ländern. So lag Chinas Marktanteil beim Refining 2019 bei 80 %. 73 % der Lithium-Ionen Batteriezellen kamen aus dem Reich der Mitte.

 In den USA sollen deshalb mehr Giga Factories ist zur Batterieherstellung entstehen. Der Aufbau einer Lithiumproduktion in Kanada – wo der Rohstoff derzeit noch nicht gefördert wird – spielt ebenfalls eine wichtige Rolle bei der Absicherung der Lieferketten.

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