Liquidität der PBoC hebt Stimmung - Poker um US-Konjunkturpaket geht weiter

 | 17.08.2020 10:49

Die asiatischen Aktien starteten durchwachsen in die Woche.

Der Nikkei (-0,63%) fiel, da die Daten zeigten, dass die japanische Wirtschaft im zweiten Quartal um 7,8% und auf Jahresbasis um 27,8% zurückgegangen ist, die schlechtesten Zahlen aller Zeiten, da die Pandemie den Konsum, die Kapitalausgaben und die Exporte stark belastet hat. Die Industrieproduktion erholte sich im Juni um 1,9% im Monatsvergleich, 2,7% weniger als die Analysten nach dem Einbruch um 8,9% im letzten Monat erwartet hatten.

Der ASX 200 gab 0,69% nach.

Aber die chinesischen Aktien stiegen, da die chinesische Zentralbank (PBcO) den vierten Monat eine mittelfristige Kreditfazilität im Wert von 700 Mrd. Yuan zu 2,96% in den Markt injizierte. Die Höhe der neuen Gelder hat in den letzten beiden Monaten insgesamt 550 Mrd. Yuan überschritten.

Die übermässige chinesische Liquidität weckte das Interesse der Anleger und nahm den negativen Druck etwas von den US-Aktienfutures und liess die Dow- (+0,37%), S&P- (+0,30%) und Nasdaq-Futures (+0,44%) nach einem durchwachsenen Schluss am Freitag steigen. Aber der Stillstand der Steuergespräche in den USA wird die Anlegerstimmung wohl belasten, da die nächsten US-amerikanischen steuerlichen Anreize nicht in den nächsten Wochen umgesetzt werden, da der Senat die Verhandlungen bis Anfang September vertagt hat.

In der Zwischenzeit wurden die Gespräche zwischen US-amerikanischen und chinesischen Politikern, die letzte Woche über das Abkommen der Phase 1 hätten stattfinden sollen, verschoben. Der Aufschub der Gespräche führt hinsichtlich der Zukunft des Handelsabkommens zu Bedenken, ist aber etwas beruhigend, da ein Aufschub besser als der schlimmste Fall ist, dass das Abkommen aufgehoben werden könnte. Da Donald Trump den Druck auf China als Teil seiner Wahlkampagne erhöht, besteht wenig Hoffnung, dass die nächste Gesprächsrunde erfolgreich sein wird. Keine Nachrichten sind also gute Nachrichten.

Als Folge dessen sind die Unsicherheiten um das nächste US-Steuerhilfspaket und die schlechter werdenden Beziehungen zwischen den USA und China die grössten Abwärtsrisiken für die US-Aktien und die kurzfristige Anlegernachfrage.

Die FTSE- Futures (+0,07%) deuten einen düsteren Start in London an.

Die Rendite der zehnjährigen US-Renditen liegt nun über 0,70%, der höchste Wert in zwei Monaten, und der US-Dollar ist im Vergleich zu seinen Pendants weitgehend stabil. Die Anleger sehen sich an, wie der Markt heute die Auktion der drei- und sechsmonatigen Anleihen aufnimmt, nachdem der Verkauf der dreissigjährigen Anleihe letzte Woche auf wenig Nachfrage getroffen ist. Eine schwache Nachfrage sollte einen weiteren Anstieg auf der US-Renditekurve anregen.

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Gold blieb über 1930 USD angeboten, aber die Anleger warten nach der starken Abwärtskorrektur der letzten Woche, die den Preis pro Unze um bis zu 200 USD fallen hat lassen, weiter ab. Die Erholung der US-Renditen sollte auch die Nachfrage nach dem gelben Metall begrenzen, da die sich Anleger nun in Frage stellen, ob wesentliche Gewinne über 2000 USD pro Unze möglich werden. Aufgrund der durchwachsenen Stimmung könnte Gold im Falle einer erneuten Risikoscheu an den globalen Märkten eventuell keine Absicherung sein. Die wichtige Unterstützung für den mittelfristigen positiven Trend liegt bei 1845 USD pro Unze. Eine Bewegung darunter sollte eine bärische Trendumkehr andeuten und den Weg zu einer tieferen Abwärtskorrektur in Richtung 1500 USD pro Unze frei machen.

Da Gold aktuell aus dem Rennen scheint, dürften sich die Anleger in den Schweizer Franken flüchten. Der USDCHF steht unter erhöhtem Abwärtsdruck, aber die Schweizerische Nationalbank (SNB) wird wohl eingreifen, um zu verhindern, dass der Franken weiter steigt.

Die Richtung des EURUSD und GBPUSD bleibt weiter weitgehend von der US-Dollarnachfrage abhängig. Aber aufgrund der überzogenen Long-Positionen im Euro und Pfund gegenüber dem Greenback bleiben Abwärtsrisiken.

Für das WTI-Rohöl geht es um 43 USD, dem gleitenden 200-Tagesdurchschnitt, weiter um alles oder nichts. Die Bullen bleiben optimistisch, dass die Erholung der globalen Ölnachfrage, wenn sie auch nach unten revidiert wurde, den Markt weiter unterstützen würde. Aber der nachfrageorientierte Anstieg ist in gewisser Weise Wunschdenken, da die Covid-Fälle steigen und Unsicherheit hinsichtlich der Geschwindigkeit der globalen Konjunkturerholung besteht. Somit könnte die Unfähigkeit, den gleitenden 200-Tagesdurchschnitt nach oben zu durchbrechen einen mittelfristigen Rückgang in Richtung 40 USD und darunter auslösen.

Der Wirtschaftskalender ist zum Wochenbeginn dünn bestückt. Die Anleger werden sich am Montag den Empire State Manufacturing Index ansehen und das Protokoll der Bank of Australia (RBA) zu ihrer Sitzung am Dienstag.

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