Stockstreet GmbH | 18.09.2017 12:50
Nordkorea reagierte auf die Verschärfung der UN-Sanktionen wegen seines jüngsten Atomwaffentests und startete erneut eine Rakete. Laut dem südkoreanischen Generalstab, stürzte die Rakete in den Pazifischen Ozean, nachdem sie nach dem Start nahe der Hauptstadt Pjöngjang 3.700 Kilometer weit geflogen sei. Dazu drohte Nordkorea noch mit der Vernichtung Japans durch eine Atombombe und den USA mit „Asche und Dunkelheit“. Die Reaktion der Börse: Gering
In London kam es erneut zu einem terroristischen Anschlag. Eine Explosion in einer vollbesetzten U-Bahn ließ einen Feuerball durch den Waggon schießen. Dabei erlitten mehrere Passagiere Verbrennungen. Reaktion der Börse: Fehlanzeige.
DAX fügt sich den Stillhaltern
Handelt es sich hierbei wirklich um den typischen Gewöhnungseffekt? Wie kommt es sonst dazu, dass der DAX vier Tage lang lediglich in sehr engen Bahnen an seiner Seitwärtsbewegung festhält?
Nicht einmal der sonst volatile Verfallstag vermochte es am DAX zu rütteln. Es könnte aber natürlich auch gerade an diesem „Hexensabbat“ liegen, dass der DAX derzeit etwas einzuschlafen scheint. So notierten die Kurse bereits mit dem jüngsten Anstieg, der noch bis Montag anhielt, auf dem Niveau im DAX, an dem die beiden größten Put- und Call-Positionen der Stillhalter zusammenfielen (siehe grüne Markierung in der folgenden Grafik).
Am letzten Freitag um 13:00 Uhr wurde der deutsche Leitindex dann bei 12544.46 Punkten abgerechnet. Somit befand sich der DAX bis auf wenige Punkte innerhalb der Range, die Torsten Ewert bereits am 4. September bis zum heutigen Tage prognostiziert hatte. (Zitat: „Bis zum Verfallstag könnte der DAX also einfach zwischen 12.000 und 12.400/12.500 Punkten seitwärts laufen.“) Als er damals seine Prognose aufstellte, stand der DAX noch am unteren Ende der Range. Inzwischen liegt er am oberen Ende.
Diese Woche wird es entscheiden
Dabei sollten die Kurse aus saisonaler Sicht eigentlich eher fallen und nicht besondere Stärke zeigen. Dies könnte uns jetzt bald vielleicht doch noch bevorstehen. Schließlich markieren Verfallstage häufig einen Wendepunkt. Nach Abrechnung der Optionen und Futures beginnt das Spiel von Neuem. Deshalb ist es ratsam, zumindest damit zu rechnen, dass uns die typische Herbstschwäche diese Woche doch noch erwischt.
Unterstützend könnte dabei die US-Notenbank wirken, wenn sie über ihre angekündigte Bilanzreduzierung entscheidet. Ein entsprechender Beschluss könnte zu leicht steigenden Zinsen führen und dadurch die Aktienkurse tendenziell belasten. Bislang glaubten die Märkte, dass die Fed an ihrem Plan festhält. Vielleicht sind sie sich ihrer Sache aber zu sicher. Entsprechend überrascht wären sie, wenn sich daran plötzlich etwas ändern würde.
Für Charttechniker und kurzfristige Trader ganz einfach
Für Charttechniker und kurzfristige Trader ist die Situation im DAX aber zum Glück recht einfach: Sollte der DAX aus seiner engen Seitwärtsbewegung nach oben ausbrechen, sind Positionen auf steigende Kurse zu bevorzugen. Passiert das Gegenteil und der Kurs fällt nach unten heraus, sollte man short gehen. Aus Sicht der Target-Trend-Methode hängt die aktuelle Konsolidierung mit der Rechteckgrenze bei 12.590 Punkten zusammen. Dieser Widerstand befindet sich praktisch direkt vor der Nase der Bullen (siehe roter Pfeil im Chart).
Deshalb wäre ein dynamischer Ausbruch über die 12.590er Marke umso bullisher zu werten. Die Alternative wäre ein erneuter Versuch die untere Linie des Aufwärtstrendkanals zu durchstoßen. Widerstand könnten dabei vor allem die Mittellinie bei 12.235 Zählern und die 200-Tage-Linie (blau) bieten. Sollte es zu einem Trendbruch kommen, könnte man über einen Ausbau der Short-Positionierung nachdenken.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Geldanlage
Ihr
Sven Weisenhaus
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