Stockstreet GmbH | 14.06.2017 14:23
Heute wird die Zinsentscheidung der US-Notenbank verkündet. Wie bereits am vergangenen Freitag vermutet, zeigen sich die Anleger auch in dieser Woche zurückhaltend. Nicht einmal die politischen Ereignisse, wie die Anhörung von Comey vor dem US-Senat und die Wahlen in Großbritannien und Frankreich haben zu größeren Reaktionen an den Märkten geführt. Aber wenn die Fed nun die Erwartung, dass es zu einer Zinsanhebung kommt, erfüllt, wird auch die Notenbanksitzung keine neuen Impulse senden.
Die niedrige Volatilität und Seitwärtsbewegung geht weiter.
Noch immer befindet sich der DAX aktuell auf dem Niveau, welches er bereits Anfang Mai innehatte (siehe blauer Pfeil im folgenden Chart). Damit bewegt er sich seit über einem Monat seitwärts. Grob liegt die Handelspanne zwischen 12.530 und 12.840 Zählern. Das entspricht einer Bewegung von 310 Punkten oder knapp 2,5 Prozent.
Genau betrachtet, war die handelbare Bewegung sogar noch kleiner (siehe blaue Rechtecke). Doch nicht nur das, denn jeder Ausbruch aus diesen Bewegungen entpuppte sich als Fehlsignal. Für Trader sind solche Zeiten die Hölle.
Kurseinbruch bei den Technologieaktien
Sehr plötzlich kam es bei den Technologieaktien zu einem scharfen Kurseinbruch. Sofort konnte man in den Medien von einem möglichen Platzen der Technologie-Blase lesen. Doch genau genommen, zeigt die Reaktion etwas anderes:
Zunächst einmal ist dies eine Folge der niedrigen Volatilität. Die Anleger sind einfach größere Tagesverluste nicht mehr gewohnt. Früher waren Bewegungen von zwei Prozent an einem Tag durchaus normal. Jetzt aber führt eine solche Bewegung direkt zu Panikmache.
Aber noch ein anderer Punkt ist zu bedenken: Wenn Anleger so schnell von Euphorie in Angst umschwenken, befinden wir uns noch nicht in einer starken Übertreibung, sprich Euphorie. Und meistens Enden solche Bewegung erst, wenn niemand mehr an ein Ende glaubt. Wie wir immer schreiben: Eine Hausse wird in der Panik geboren, wächst in der Angst, reift im Optimismus und stirbt in der Euphorie.
Nasdaq 100: Charttechnisch ist die Welt noch in Ordnung
Und auch aus charttechnischer Sicht ist noch nicht viel geschehen. Mit dem Kurseinbruch der vergangenen Tage wurde lediglich die untere Begrenzung des völlig intakten Aufwärtstrends angesteuert (siehe grüner Pfeil im Chart).
Doch noch hält der Trend und die gestrige Tageskerze kann man als eine Art Umkehrkerze deuten. Tatsächlich muss man also erst dann anfangen zu überlegen, wenn dieser Trend nach unten gebrochen wird.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Geldanlage
Ihr
Sven Weisenhaus
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